Kapitel 47

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Viel zu schnell vergingen die nächsten 2 Tage, in denen Liam und ich einmal klettern waren, wir zu viert essen ging und an einem Abend ein Lagerfeuer gemacht haben. Mit einem mulmigen Gefühl stand ich diesen Morgen auf, da ich wusste, dass Liam heute Nachmittag wieder nach Hause fliegen würde und ich hatte keine Ahnung wann wir das nächste Mal die Möglichkeit haben uns zu treffen. Ein kurzer Blick zu meinem besten Freund bestätigte meinen Verdacht, dass Liam noch schlief, weswegen ich möglichst lautlos durch das Zimmer zur Tür schlich, um runter zu gehen. Zwar war es erst kurz nach sechs, aber ich hätte mich eh nur noch hin und her gewälzt. Ich beschloss stattdessen mich mit einer Decke und einem Tee auf die Terrasse zu setzen, da am Horizont gerade die Sonne aufging und die ersten Möwen bereits über dem Wasser segelten. Nur die Wellen waren zu hören, als ich meinen Gedanken nachhing. Die letzten Tage waren so ruhig und normal gewesen, dass ich mir gar nicht vorstellen konnte bald wieder umringt zu sein von Wesen. Trotzdem freute ich mich auch wieder nach Hause zu kommen, da mir Kol vor ein paar Wochen versprochen hatte, dass wir jetzt in meinen Sommerferien was zusammen unternehmen. Durch die vergangenen Vorkommnisse und später meine Klausuren, hatte ich es kaum mehr geschafft mit Kol, Klaus und Rebekah was zu unternehmen. Umso mehr hatte ich die Woche mit Liam, Rebekah und Dad genossen. Ich war so sehr in Gedanken, dass ich ziemlich zusammenzuckte, als sich plötzlich zwei Arme um mich legten. “Du bist ja schon wach.”, flüsterte Dad überrascht und gab mir einen Kuss auf den Scheitel, bevor er um den Stuhl herum lief und sich neben mich setzte. “Ich bin um kurz nach sechs aufgewacht und konnte nicht mehr schlafen.”, gestand ich, was Dad Stirnrunzelnd zur Kenntnis nahm. “Richtig wach scheinst du aber noch nicht zu sein.”, betonte er mit einem Blick auf meinen Tee, der wie mir jetzt auffiel immer noch komplett voll, aber vermutlich mittlerweile kalt vor mir stand. Schnell griff ich nach der Tasse und trank einen Schluck, nur um festzustellen, dass bis auf eine lauwarme Restwärme nichts mehr übrig war. Trotzdem behielt ich den Tee in meiner Hand und nippte nebenbei immer wieder ein bisschen dran. “Du wirkst so nachdenklich. Ist alles in Ordnung?” Abschätzend musterte Dad mich und ich wusste ich könnte ihn eh nicht belügen, weswegen ich meinen Blick hob und ihn ansah. “Ich will einfach noch nicht, dass Liam geht. Ich habe ihn erst 1,5 Jahre nach unserem Umzug wieder gesehen und ich glaube nicht, dass sich in den nächsten Monaten so schnell wieder eine Möglichkeit ergibt sich zu treffen. Ich habe die letzten Tage erst wieder gemerkt wie sehr ich ihn die 1,5 Jahre doch vermisst habe.”, gestand ich, wobei ich versuchte nicht zu traurig zu klingen, jedoch sah Dad mich mitleidig an. “Ich weiß wie wichtig dir Liam ist und ich wünschte es würde nicht ganz Amerika zwischen Portland und New Orleans liegen. Aber wir könnten versuchen über Silvester nach Portland zu fliegen. Dann könnt ihr wieder ein paar Tage zusammen verbringen.”, schlug Dad vor und ich wusste wie sehr er es hasste mich traurig zu sehen, weshalb ich ein leichtes Lächeln aufsetzte und nickte. “Das wäre schön.” Auch Dad lächelte leicht, doch konnte ich sehen wie ihn noch immer was zu beschäftigen schien. “Ich habe dich nach dem Umzug damals nie gefragt, ob du mir die Entscheidung verübelst Portland so plötzlich verlassen zu haben. Nimmst du sie mir übel?” Ich hatte diese Frage von Dad nicht wirklich erwartet, weswegen ich stutzte. Natürlich war ich damals teilweise wütend auf Dad, dass er mir die Möglichkeit genommen hatte mich richtig zu verabschieden und auch ich mich nicht länger als eine Stunde darauf vorbereiten zu können, doch erst durch unseren Umzug habe ich meine Familie kennenlernen können, die ich nicht mehr missen möchte. Also verübelte ich ihm die Entscheidung? “Ich...Nein tue ich nicht. Dir ging es damals um meine Sicherheit. Ich kann dir nicht vorwerfen, dass du nur das Beste für mich wolltest. Klar hätte ich gerne mehr Zeit gehabt, die Information zu verarbeiten, bevor wir den Entschluss in die Tat umsetzen, aber ich weiß wieso du damals so gehandelt hast.”, gestand ich leise, konnte aber sehen wie Dad die Aussage zu erleichtern schien. “Du versuchst mir immer alles zu ermöglichen, bist immer für mich da und auch das Treffen mit Liam hast du mir ermöglicht. Also nein. Ich verübel dir die Entscheidung damals nicht. Ich war damals wütend klar. Aber das war nur ein paar Tage und ist lange vergessen.”, fügte ich noch hinzu, was Dad verstehend nicken ließ. “Hier seid ihr.”, wurden wir plötzlich von Liams Stimme unterbrochen, der uns von der Terrassentür aus ansah. “Rebekah und ich haben Frühstück gemacht. Kommt ihr?” Mit einem letzten Blick zu Dad stand ich auf. “Klar wir sind sofort da.”, erklärte ich deshalb, was Liam veranlasste wieder nach drinnen zu gehen und Rebekah zu helfen den restlichen Tisch zu decken. “Ich wollte mich noch bedanken für die Woche. Sie hat mir gezeigt, dass in uns auch eine ganz normale Familie stecken kann.”, betonte ich mit einem Schmunzeln, welches Dad sogleich erwiderte. “Wenn wir uns ganz viel Mühe geben sind sogar wir langweilig.”, antwortete er mit einem Zwinkern, weshalb ich kurz die Augen verdrehte, mir ein Lachen aber nicht verkneifen konnte. “Langweilig kann auch mal ganz angenehm sein.” Mit diesen Worten ging ich gefolgt von Dad nach drinnen ohne zu wissen wie schnell einem das “Langweilig” in den nächsten Stunden doch entrissen werden kann.

Wir sind derzeit auf Platz 1 in der Kategorie Vater. Vielen vielen Dank für jeden Einzelnen, der die Story liest, für sie votet und vor allem vielen Dank für die netten Kommentare, die mich immer wieder unter den Kapitel oder privat erreichen 😍

Was glaubt ihr...was wird passieren, dass plötzlich wieder das Urvampirleben die 4 einholt?

Die Tochter von Elijah Mikaelson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt