Kapitel 1

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Die schmerzerfüllten Schreie von Mary halten durch die Gänge und gaben nur eine Vermutung darauf, wie schmerzhaft die Geburt für sie war. Sie lag nun bereits seit einigen Stunden in den Wehen und langsam ließ ihre Kraft nach. Eine Krankenschwester saß die ganze Zeit bei ihr und sprach ihr gut zu, dass sie das packt und gleich ihre kleine Tochter im Arm halten wird. Ein letzter lauter Schrei von Mary ertönte, ehe sie erschöpft zurück sackte und dafür ein viel leiserer Schrei den Raum erfüllte. "Sie ist gesund.", verkündete die Schwester erfreut und blickte zur Mary, die die Augen geschlossen hatte. "Frau Wilson öffnen Sie die Augen. Sie haben es geschafft. Frau Wilson....Doktor!", rief die Schwester erschrocken, als Mary nicht reagierte, doch war es zu spät. Ein paar Minuten später eilte Elijah in die Empfangshalle und fragte nach Mary. Die Dame erklärte ihm, wo sich die Kreissäle befanden und er rannte weiter. Als er die Station erreichte, hörte er bereits das Schreien eines Neugeborenen, doch spürte er, dass etwas nicht stimmt, oder viel mehr spürte er nicht. "Ich suche Mary Wilson.", erklärte Elijah der ersten Schwester die ihm begegnete und musterte sie. "Es tut mir leid. Sie hat es nicht geschafft.", verkündete die Frau und wollte seine Hand nehmen, er zog diese aber zurück. "Und das Kind?", fragte er leise. "Ihre Tochter lebt und ist gesund." Erleichtert atmete Elijah aus und folgte der Schwester in einen der angrenzenden Räume, wo sich eine weitere Schwester um das weinende Kind kümmert. "Der Vater ist nun da." Langsam näherte sich Elijah dem Neugeborenen auf dem Wickeltisch, welches augenblicklich verstummte als es ihn sah. "Darf ich?", fragte er und die Schwester nickte. Vorsichtig hob er es hoch und lächelte leicht. "Hey little girl.", begrüßte er das Kind, welches ihn mit großen Augen ansah. Nach einer letzten Untersuchung überreichte man Elijah die Unterlagen und tatsächlich hatte Mary ihn als Vater eintragen lassen. Auch wenn sie nicht seine leibliche Tochter war, würde er sie immer lieben und beschützen. 

Auf der Fahrt nach Hause, schlief die Kleine ein und Elijah musterte sie nachdenklich. Er wusste sein Leben würde sich jetzt drastisch ändern müssen. Als er mit seiner Tochter das Anwesen betrat, hörte er bereits die Stimmen seiner Geschwister im Wohnbereich, doch verstummten sie, sobald er ins Zimmer eintrat. Rebekah war die Erste, die aufstand, um die Kleine kennenzulernen. Elijah stellte sie nur wortlos ab und ging in die Küche, um sich einen Whiskey einzuschenken. "Mary?", fragte Klaus, der ihm gefolgt war. Ihm genügte das Kopfschütteln seines Bruders, um ihn in den Arm zu nehmen. Doch würde es sich für den einzig wahren Elijah Mikaelson nicht gehören Gefühle zu zeigen, weswegen er die Umarmung zwar erwiderte, aber keine Miene verzog. Danach leerte er sein Glas in einem Zug und ging wieder in den Wohnbereich, wo nun auch Kol aufgestanden war und seine Nichte betrachtete. "Wie soll sie heißen?", fragte Kol als er seinen Bruder bemerkte und alle drehten sich zu ihm. "Thalia...Thalia Mikaelson.", verkündete Elijah, nachdem er an seine Tochter heran getreten war und sie auf seinen Arm nahm. "Dann herzlich willkommen an den neusten Mikaelson Zuwachs.", sprach Klaus seinen Glückwunsch aus und hob sein Glas. "Auf Thalia.", stimmte Kol mit ein. "Auf eine ruhige Zukunft.", betonte als letztes Rebekah und auch Elijah hob sein Glas, um mit seinen Geschwistern anzustoßen, doch wusste er bereits, dass es vorerst seine letzten Tage mit seinen Geschwistern sein würden. Das Wichtigste für ihn war von nun an die Sicherheit seiner Tochter und er wusste, dass er diese nur fernab seiner Familie gewähren kann, wenn alle Welt denkt, er sei von seinem Bruder erdolcht worden.

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Die Tochter von Elijah Mikaelson Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt