Kapitel 11

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Thalias Einschulung

Heute war es soweit, ich komme in die erste Klasse. Seit bereits einer Stunde rannte ich durch unser Haus und löcherte Papa mit ganz vielen Fragen. „Finde ich Freunde? Werden mich die Lehrer mögen? Was ist, wenn ich mich verlaufe?" „Thalia.", hielt Papa mich auf und hob mich auf den Stuhl vor sich. „Du wirst ganz viele tolle neu Freunde finden und auch die Lehrer werden dich ganz bestimmt mögen. Und wenn du dein Frühstück gegessen hast, kannst du als aller erstes deine Schultüte öffnen.", erklärte er mir ruhig und zog dann eine Schultüte mit Pferden drauf hervor. Sofort wurde ich still und wollte sie greifen, doch zog Papa sie weg. „Erst essen. Danach hast du trotzdem noch genug Zeit sie zu öffnen.", betonte er lachend, weswegen ich mich widerwillig meinem Frühstück zuwandte. Eilig aß ich die zwei Brote und die Orange auf, nur um Papa ganz gespannt anzusehen. Kopfschüttelnd, aber lachend zog er die Schultüte wieder hervor und hielt sie mir hin. „Alles Gute zur Einschulung." „Danke Papa.", antwortete ich und setzte mich dann mit der Schultüte auf den Boden. Vorsichtig begann ich sie zu öffnen und erblickte schon gleich meine Lieblingskekse. „Darf ich einen essen?", fragte ich erwartungsvoll und nach Papas nicken, öffnete ich die Packung, um mir einen Keks zu nehmen. Dann wandte ich mich wieder der Tüte zu und legte nach und nach den ganzen Inhalt daneben. Es waren ein Springseil, ein neues Malbuch, 2 Bücher, Buntstifte, ein Freundesbuch und zuletzt ein dunkelblaues Kästchen. Mit diesem drehte ich mich zu Papa. „Was ist das?", fragte ich neugierig und setzte mich neben ihn auf die Couch. „Das ist eine Kette für dich.", erklärte er mir, woraufhin ich das Kästchen öffnete. „Die ist wunderschön.", staunte ich und sah sie an. „Es gibt einen Grund, wieso ich sie dir schenke.", setzte Papa an und legte seinen Zeigefinger unter meinen Kinn, sodass ich ihn ansehen musste. „Du hast mich schon öfter gefragt, was dass für eine rote Flüssigkeit ist, die ich trinke und warum du sie nicht probieren darfst. Bei der Flüssigkeit handelt es sich um Blut, welches ich genauso brauche, wie du Essen und Trinken brauchst.", erklärte er mir, wobei ich ihn mit großen Augen ansah. „Tierblut?", fragte ich leise, doch schüttelte Papa den Kopf. Er fuhr sich nervös durch die Haare, sah mich dann aber kurz mit einem leichten Lächeln an, ehe er wieder ernst wurde. „Es ist kein Tierblut. Ich brauche Menschenblut, damit ich weiterhin stark und schnell bin und auf dich aufpassen kann." „Brauchen das alle Erwachsenen?", ich war total verwirrt, da immer nur Papa diese rote Flüssigkeit trank. „Nein. Nur Vampire müssen regelmäßig Blut trinken." „Sind Vampire böse?", ängstlich sah ich Papa an, doch senkte ich dann schnell den Blick. „Thalia schau mich bitte an.", bat Papa mich, dem ich widerwillig nachkam. „Auch wenn du jetzt weißt, was ich bin, würde ich dir nie etwas antun. Du bist für mich das Wichtigste und ich würde alles dafür tun, um dich zu beschützen. Deswegen auch die Kette, sie schützt dich davor, dass dich ein Vampir manipuliert. Doch vorher möchte ich, dass du alles was ich dir eben gesagt habe vergisst, wenn wir nicht alleine sind.", verlangte er, wobei seine Augen kurz dunkler wurden. „Ich habe dich trotzdem lieb, auch wenn du ein Vampir bist Papa.", versicherte ich ihm und kuschelte mich dann an ihn. „Solange ich bei dir bin, wird dir niemand wehtun.", flüsterte er und gab mir einen Kuss auf den Scheitel. Wir saßen kurz schweigend auf der Couch, bis Papa sagte, dass wir uns langsam fertig machen müssen um in die Schule zu fahren, doch bevor ich aufstand, legte ich mir die Kette um. „Wollen wir?", fragte Papa, nachdem wir beide die Schuhe angezogen hatten und sofort nickte ich. Ich nahm seine Hand und zusammen liefen wir die 10 Minuten bis zu meiner neuen Schule. Wir folgten den anderen Familie nach drinnen, wo wir in einer Aula aufgefordert wurden uns zu setzen. Immer noch hielt ich Papas Hand und sah mich um. Irgendwann kam ein Mann nach vorne und trat vor das Mikrofon. Sofort wurde es still. „Willkommen in der Grundschule von Portland. Ich bin Mister Schuster, der Direktor dieser Schule. Heute beginnt für viele von euch ein neuer Lebensabschnitt. Ab heute kommt ihr in die erste Klasse und beginnt von nun an erste eigene Schritte zu wagen und neue Freundschaften zu schließen. Ich und alle anderen Lehrer dieser Schule freuen uns euch ab heute bei uns zu begrüßen. Wir beginnen nun mit der Einteilung in die Klasse. Danach haben die Klassen mit ihrem jeweiligen Lehrer eine Stunde Zeit sich kennenzulernen. Für die Eltern stehen draußen Getränke und Kuchen zur Verfügung.", mit diesen Worten trat der Schulleiter zurück und eine junge Frau trat an seine Stelle. „Ich bin Frau Turner die Klassenlehrerin der 1a. Ich werde jetzt nach und nach alle Namen vorlesen und bitte die Schüler dann nach vorne zu kommen.", erklärte die Lehrerin und ich drückte Papas Hand fester, der mir beruhigend zusprach. Gespannt beobachtete ich, wie die aufgerufenen Kinder nach einander nach vorne liefen und sich nebeneinanderstellten. „Thalia Wilson (Nachname ihrer Mutter also nicht wundern).", ertönte die Stimme der Frau und ich sah Papa panisch an. „Du schaffst das.", flüsterte er mir aufmuntert zu. Ich sah nochmal zu ihm, ehe ich mich umdrehte und nach vorne lief. „Hallo Thalia.", begrüßte mich Frau Turner und reichte mir ihre Hand. „Hallo.", antwortete ich schüchtern und stellte mich dann neben ein Mädchen, was mir zulächelte. „Hey ich bin Thalia.", stellte ich mich ihr vor. „Ich bin Riley.", erklärte sie mir schnell, ehe wir uns wieder auf die Lehrerin konzentrierten, die noch 7 weitere Namen vorlas, ehe sie sich zu uns wendete. „Dann wollen wir jetzt zusammen in die Klasse gehen und wir können uns alle kennenlernen.", schlug Frau Turner vor, woraufhin sie sich umdrehte und aus der Aula lief. Ich drehte mich nochmal zu Papa, der mir zulächelte und winkte ihm. Dann nahm ich Rileys Hand und folgte unserer Lehrerin. Sie lief durch ganz viel Gänge, in denen ich mich verlaufen würde, ehe sie vor einer Tür stehen blieb. „Das ist euer Klassenraum.", erklärte sie und öffnete die Tür. Alle Tische waren an die Wände geschoben und in der Mitte war ein Stuhlkreis aufgebaut. An der Tafel stand in großer Schrift Willkommen 1a. Jeder setzte sich auf einen der Stühle, wobei ich neben Riley und der Lehrerin saß. „Ich habe hier einen Ball, den könnt ihr immer einem Schüler zuwerfen, der dann etwas über sich erzählen.", erklärte Frau Turner und warf den Ball einem jungen zu, der ihn fing. „Ich bin Max und mag Tiere.", stellte der Junge sich vor und warf den Ball diesmal zu einem Mädchen. Auch dieses stellte sich kurz vor. Es vergingen ein paar Würfe, bis ich den Ball fing. „Ich bin Thalia. Ich mag Pferde.", sagte ich und sah mich dann um. Ein Mädchen saß ganz ruhig auf ihrem Stuhl und sah mich ängstlich an. Ich lächelte ihr zu, ehe ich ihr den Ball zuwarf, den sie erschrocken fing. „Ich bin Lara und mag malen.", schnell warf sie den Ball weiter und wurde wieder leise. Wir spielten noch 2 andere Spiele, bis Frau Turner erklärte, dass wir zurück zu unseren Eltern gehen. Ich stand auf und lief zu Lara, die an ihren Händen spielte. „Hallo Lara, wollen wir Freunde sein.", fragte ich sie, was sie zum lächeln brachte. Sofort nickte Lara, und ich nahm ihre Hand, um zusammen mit ihr zurück zu laufen. Von Weiten sah ich schon Papa, der sich mit zwei Erwachsenen unterhielt. „Papa schau mal, dass ich Lara und wir sind Freunde.", verkündigte ich ihn, als ich ihn erreichte. „Das ist aber schön. Ich habe mich eben schon mit ihren Eltern unterhalten.", erklärte er mir, woraufhin ich jetzt auch zu den anderen Erwachsenen sah. „Na ihr beiden. Ist eure Lehrerin nett?", wollte Laras Mama von uns wissen, weswegen wir beide synchron nickten. „Ja ist sie.", bestätigte Lara und blickte dann lachend zu mir. „Wir wollten zur Feier des Tages essen gehen. Habt ihr Lust mitzukommen?", fragte Laras Vater an Papa gewandt, der mich dann fragend ansah. Ich nickte, woraufhin er zustimmte. In der Nähe gab es einen Italiener, wo wir zu fünft hinliefen, wobei Lara und ich vorweg liefen. „Was möchtest du zu trinken und zu essen?", fragte Papa mich als die Bedienung kann und ich entschied mich für eine Apfelsaftschorle und eine Pizza Margherita. Bis das Essen kam unterhielten Lara und ich uns über Pferde und unsere Klasse. „Ich bin froh, dass ihr beide euch sofort gefunden habt.", betonte Laras Mama lächelnd, dem auch sofort zustimmte. Nachdem das Essen kam, waren die Erwachsenen schnell wieder in Gespräche vertieft, weswegen auch Lara und ich sofort wieder ein Thema zum Reden fanden. Ich mochte Lara jetzt schon total.

Endlich alle Klausuren geschafft. Zwar geht ab Montag schon das nächste Semester los, aber bis dahin habe ich hoffentlich Zeit zum Schreiben. Wie gefällt euch der Teil? 😊

Die Tochter von Elijah Mikaelson Where stories live. Discover now