Kapitel 23

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Von draußen waren die Stimmen der Gäste zu hören, was meine Nervosität bald ins Unermessliche steigen ließ. Vor einer Stunde hatten Dad und ich uns in mein Zimmer zurückgezogen, damit wir auf unseren Einsatz warten konnten. Klaus hatte nämlich beschlossen, dass wir erst erscheinen sollen, wenn alle Gäste da sind und er uns ankündigt. "Thalia, schau mich an.", verlangte mein Vater von mir, während er meinen Kinn mit seinem Zeigefinger nach oben drückte. "Wenn es dir zuviel wird, lassen wir es. Sie können dich auch wann anders kennenlernen.", betonte er ernst und musterte mich. Doch ich schüttelte den Kopf. "Ich schaffe das schon. Dauert es noch lange, bis wir raus können?", fragend blickte ich meinen Vater an, der daraufhin leicht mit dem Kopf schüttelte. "Es sollte gleich soweit sein.", mit diesen Worten zog Elijah mich in seinen Arm und flüsterte mir beruhigende Worte ins Ohr, als wir von draußen Klaus seine Stimme vernahmen. "Willkommen zur heutigen Feier. Die meisten werden sich fragen, wieso wir euch heute zu uns eingeladen haben. Nun wir haben die Rückkehr eines lange verschwundenen Familienmitgliedes zu feiern.", hallte die Stimme meines Onkels durch das Anwesen. Sofort war das Flüstern der Anwesenden zu hören, die spekulierten von wem Niklaus sprechen mag. "Du schaffst das. Wenn ich dich gleich ankündigt, kommst du raus. Ich warte an der Treppe auf dich.", betonte Dad noch, ehe er die Tür öffnete und hinaus trat. "Ich freue mich nach 13 Jahren wieder den Platz in meiner Familie einzunehmen. Auch ich möchte euch heute ganz herzlich zur Feier willkommen heißen und nun der wahren Grund für diese offenbaren." Tief atmete ich ein und versuchte meinen Pulsschlag unter Kontrolle zu bringen, bevor ich die Türklinke langsam hinunter drückte. Sofort sprang die Tür auf und gab den Blick auf meinen Vater frei. Er stand mit dem Rücken zur Treppe und sah mich an, wobei sein Blick so voller Liebe war, dass sich auch bei mir ein Lächeln bildete. Bis auf meinen Herzschlag war es im kompletten Anwesen still, doch wusste ich, dass mich im Untergeschoss unzählige Menschen erwarten werden. Ich richtete meine Gedanken wieder auf meinen Vater, den ich fast erreicht hatte. "Bereit?", fragte er leise und ich nickte. Zwar würde ich gerade sagen, dass ich alles andere als bereit war, wollte es aber hinter mich bringen. Nach einem letzten aufmunternden Lächeln, drehte Dad sich wieder zur Treppe. "Ich möchte euch meine bezaubernde Tochter vorstellen. Begrüßt alle Thalia Mikaelson." Zitternd trat ich den letzten Schritt neben meinen Vater und sah nach unten. Ein Flüstern ging durch die Menge, auf dich ich hinab blickte. Alle Augenpaare waren auf mich gerichtet und musterten mich mit Überraschung, Verwirrung, aber auch einer gewissen Distanz. Ich ließ meinen Blick durch die Menge schweifen, bis ich an einem Mann mit dunklerer Haut hängen blieb. Er wirkte nicht so geschockt wie die anderen Anwesenden. Als er meinen Blick auf sich bemerkte, lächelte er leicht und nickte mir zu. "Wer ist das? Der Mann in der ersten Reihe?", fragte ich meinen Vater leise, der meinem Blick folgte und dem Mann letztlich zunickte. "Marcel Gerard. Er ist einer der Wenigen, der von dir wusste.", klärte mein Dad mich auf, ehe er mir seine Hand hinhielt, um zusammen nach unten zu gehen. Während wir durch die Gäste hindurch auf Klaus, Kol und Rebekah zusteuerten, wagte ich es nicht Dads Hand loszulassen. Ich war mir ziemlich sicher, dass die meisten, wenn nicht sogar alle der Anwesenden, keine normalen Menschen waren. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir die anderen endlich erreicht und ich atmete hörbar aus. Sofort legte mir Klaus einen Arm um die Schulter und drehte uns so, dass wir die Gäste ansehen konnten. "Ich erwarte, dass Thalia freundlich aufgenommen wird und den gleichen Respekt entgegengebracht bekommt wie alle Mitglieder unserer Familie.", betonte Klaus ernst, während er die Anwesenden mit seinem Blick scannte. "Und nun wünsche ich einen entspannten Abend. Die Feier ist eröffnet." Augenblicklich begann das Streichquartett ein Lied zu spielen und die ersten Leute begannen sich zu unterhalten. Jedoch lagen die meisten Blicke immer noch bei. Trotzdem versuchte ich mich zu entspannen und wandte mich deshalb Kol zu, der neben mich getreten war. "Du gewöhnst dich dran.", versprach er und reichte mir ein Glas mit Cola. "Ich hoffe es. Aber immerhin habe ich es heil die Treppe runter geschafft.", betonte ich, wobei ich mir ein Grinsen nicht verkneifen konnte. Der andere Teil meiner Familie hatte sich derweil verteilt und stand mit den unterschiedlichsten Leuten zusammen, um sich zu unterhalten. Interessiert musterte ich die Gäste, welche sich mittlerweile zum größten Teil abgewandt hatten, bis sich jemand neben mich stellte. "Die Mikaelsons haben schon immer mit ihren Feiern übertrieben.", erklärte der Mann neben mir und als ich mich zu ihm drehe, erkenne ich den dunkelhäutigen Mann von vorhin. "Marcel Gerard oder?", fragte ich deshalb vorsichtig. "So ist es. Freut mich dich nach 13 Jahren wiederzusehen Thalia.", antwortete Marcel, wobei er lächelte. "Wie kommt es, dass du mich schon kennst?" Gespannt musterte ich den Mann neben mir, bis er zum Antworten ansetzt. "Nun dein Vater hat damals geplant mit dir unbemerkt zu verschwinden. Ich habe ihm dabei geholfen, indem ich für ein paar Stunden für deine Unversehrtheit gesorgt habe.", klärte er mich auf, was zur Folge hatte, dass ich schließlich alles erfahren wollte. In welchem Verhältnis er zu den Mikaelsons steht, wie sein Leben früher war und wie sich sein Leben daraufhin verändert hatte. Die nächste Stunde hatte er mir jegliche Fragen geduldig beantwortet, wobei er selbst wissen wollte, wie es Elijah und mir in den vergangenen Jahren ergangen ist. "Doch vor ein paar Tagen, wurde ich von Vampiren überrascht, die irgendwas von Rache geredet haben. Auf jeden Fall sind wir noch am gleichen Tag nach New Orleans gefahren, wo ich dann endlich meine Familie kennengelernt habe.", beendete ich meine Zusammenfassung, welcher Marcel gespannt zugehört hatte. "Das mit den Vampiren tut mir leid. Aber ich verspreche dir, dass egal was sein sollte, du dich immer auf mich verlassen kannst. Wenn du also mal in Schwierigkeiten steckst oder jemanden zum Reden brauchst, kannst du zu mir kommen." Dankend lächelte ich ihm zu, als auch schon mein Vater auf uns zukam. "Hallo Marcellus. Freut mich dich wiederzusehen.", begrüßte Dad ihn, woraufhin die beiden sich kurz in den Arm nahmen. "Die Freude ist ganz meinerseits. Thalia ist eine besondere Persönlichkeit.", betonte Marcel mit einem Zwinkern zu mir, was mich lächeln ließ. "Schön, dass ihr beide euch versteht. Umso mehr sich um sie kümmern, desto besser." Kurz wurde Dads Stimme ernst und auch Marcel hatte einen nachdenklichen Gesichtsausdruck. Schnell fassten sich die beiden wieder, woraufhin sich Marcel verabschiedete und zu anderen Gästen lief. "Na komm ich stelle dir noch ein paar Leute vor." Ich ergriff die Hand meines Vaters und folgte ihm. Er stellte mir letztlich drei Leute näher vor. Davina und Joshua waren gar nicht so viel älter als ich, weswegen ich hoffte wenigstens etwas Kontakt zu den beiden halten zu können. Zuletzt hatte er mir noch einen Hexer Namens Vincent vorgestellt, welcher mir daraufhin etwas über die Zauberei erzählte und darüber, dass Kol früher ebenfalls diese Fähigkeiten hatte. "Ich würde langsam hochgehen. Das waren mir zu viele fremde Leute für einen Abend.", gestand ich leise, als Dad mich schon zur nächsten Person bringen wollte. Sofort stoppte er und musterte mich eindringlich. "Soll ich mitkommen?" Ich schüttelte den Kopf und versicherte Dad, dass es mir gut ging, ich mich aber bald schlafen legen wollte. "Gute Nacht. Ich sehe nachher nochmal nach dir.", versprach er und gab mir noch einen kurzen Kuss auf den Kopf, ehe er mich zur Treppe begleitete. Schnell lief ich diese nach oben und atmete hörbar aus, als ich endlich auf meinem Balkon ankam, wo mich nichts als Stille umgab. "Keine Lust mehr auf die Feier?", fragte Kol plötzlich hinter mir, was mich zusammenzucken ließ. "Ja ich weiß. Ich soll mich nicht immer anschleichen.", betonte er schmunzelnd nachdem ich ihn vorwurfsvoll angesehen hatte. "Das war so anstrengend. Wie viele der Leute da unten wollen mir am Liebsten etwas antun?", fragte ich erschöpft, während ich mich an das Geländer lehnte. "So in etwa 90 Prozent.", erklärte Kol ernst, brach dann aber in Gelächter aus, als er mein entsetzte Gesicht sah. "Das war ein Scherz. Dir wird niemand auch nur ein Haar krümmen. Und wenn doch werde ich persönlich der Grund sein weswegen sie es bereuen." Kol hatte es mir gleich getan und sich ebenfalls ans Gelände gelehnt. "Es ist einfach nur...fast alle da unten sind keine normalen Menschen." "Niemand da unten ist ein Mensch.", unterbrach mein Onkel mich, verstummte aber sofort wieder. "Ich bin 13 Jahre lang so aufgewachsen, dass die meisten Wesen für mich nur in Geschichten existiert haben. Klar wusste ich was Dad oder ihr seid, aber plötzlich komplett umzingelt zu sein von solchen Wesen, ist für mich noch ziemlich beängstigend.", erklärte ich Kol meine Sorgen und sah dann zu ihm auf. "Ich verspreche dir, dass keiner von uns zulassen würde, dass dir jemand etwas antut. Und auch wenn es für dich momentan noch total ungewohnt ist, du wirst dich daran gewöhnen." Zweifelnd musterte ich ihn, ließ meinen Kopf dann aber sinken und nickte. "Ich hoffe es. Trotzdem kannst du hier bleiben wenn ich jetzt schlafen gehe? Ich will mit dem ganzen Leuten unten ungerne alleine sein.", fragte ich hoffnungsvoll, was Kol lächeln ließ. "Natürlich." Gemeinsam liefen wir in mein Zimmer und legte mich, nachdem ich mich im Bad umgezogen hatte ins Bett. "Ich bleib hier jetzt aber nicht stehen. Rutsch mal ein Stück rüber.", befahl Kol und ließ sich kurz darauf neben mir nieder. Letztlich dauerte es nicht lange, da wurden meine Augenlider schwer und ich sank in einen tiefen Schlaf. 

Es tut mir total leid, dass erst nach fast 2 Monate wieder was kommt, aber die Uni nahm dieses Semester total viel Zeit in Anspruch. Aber durch die neusten Coronaereignisse habe ich vorzeitig frei. Deswegen freue ich mich euch endlich einen neuen Teil zu präsentieren. Wie findet ihr ihn? Könnt ihr Thalias Unbehagen verstehen? Lasst mir gerne eure Meinung da 😊

Die Tochter von Elijah Mikaelson Where stories live. Discover now