Flaschendrehen

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Katsuki

Wieder war es die verdammte Umkleide.
Wieder war es der verdammte Nerd.
Wieder machte es ihn schwach.
Er. ihn. schwach.

Doch so in Rage hatte er den Kleinen auch noch nicht erlebt. Und es machte ihn an. Verdammt noch mal turnte es ihn richtig an.

Er will ihn haben.
Er will ihn.
So sehr..

Die Wand hinter seinem Rücken fügte nicht unbedingt zu seiner inneren Situation bei. Sein Blick glitt auf diese Lippen. Diese verführerischen Lippen. Es fiel ihm deutlich schwer, sich auf etwas anderes zu konzentrieren. Zu seinem Bedauern war der Grünhaarige auch noch mit seinem Monolog fertig. Funkelte ihn böse an. Katsuki biss sich auf die Unterlippe. Plötzlich drehte sich Izuku von ihm Weg und wollte gehen. Nein!

Bleib.
Geh nicht!

"Warte!", rief er, ohne darüber nachzudenken. Er griff nach seinem Handgelenk, wollte nicht, dass er geht. Seine Stimme war sanfter, als er es von sich gewohnt war. Mit einem Ruck zog er Izuku zurück, welcher gegen seine Brust knallte und seine Hand darauf ablegte. Diese kleine Berührung ließ Unmengen an Schmetterlingen in ihm frei.

Izuku hob seinen Blick.
Sah ihn direkt in seine roten Augen, dieser geschockte Blick, den ihm der kleinere zuwarf, gab ihm den Rest. Katsukis Verstand verabschiedete sich und er verlor sich im grün seiner Augen. Ein grün, was ihn vollkommen fesselte. Er blickte den Jungen tief in die Augen, griff nach seiner Wange. Behutsam strich er über seine zarte Haut. Ohne es zu merken, kam er den grünhaarigen Jungen immer näher. Seinen warmen Atem spürte er auf seinen Lippen, sein Herz setzte einige Schläge aus. Katsuki wusste nicht genau, warum er es tat, doch er tat es. Seine Lippen legten sich sanft auf die des anderen. Er konnte nicht anders, alles in ihm verlangte danach, diese zu spüren. Seine zarten Lippen auf die seinen zu spüren. Er wartete darauf, dass ihm sein Gegenüber wegdrückte, angeekelt den Raum verlies. Doch diese Reaktion blieb aus. Eine Erwiderung jedoch auch.
Doch eine Tatsache schlich sich beängstigend in seinen Kopf.

Er, Katsuki Bakugou küsste gerade tatsächlich den Nerd Izuku Midoriya.

Eine Tatsache. Eine andere Tatsache war es jedoch, dass der Grünhaarige keine Anstalten machte, den Kuss auch nur ansatzweise erwidern zu wollen. Also ließ er von ihm ab. Wollte seine Reaktion sehen, doch dieser schüttelte nur ängstlich seinen Kopf und rannte einfach aus dem Raum.
Katsuki seufzte.

Es tat weh.
So unglaublich weh.

Wehmütig ging er schlussendlich duschen und hoffte inständig, das Izuku diese Sache weder rumerzählte noch ihn hasste. Er mochte ihn mehr, als er wollte, mehr als er sollte. Doch genau das war der Punkt, warum es ihm so wehtat. Deku tat es scheinbar nicht.

Deku..

Er spazierte über den Schulhof und ließ sich an einem Baum nieder, zog seine Knie nah an seinen Körper. Seine Arme bettete er um diese und legte seinen Kopf darauf ab. Einige Minuten saß er einfach so da. "Scheiße!", mit aller Kraft schlug er mit seiner Faust auf den Boden, sodass ein kleines Loch entstand. "Ist doch alles scheiße!" Wann war er so tief gesunken?
Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Was er denken sollte. Er hatte sich unglaublich in den Nerd verliebt.

Schon seine reine Anwesenheit verursachte Herzklopfen. Jeder ängstliche, verärgerte Blick ließ sein Herz springen. Immer wenn er ihn ärgerte, guckte dieser so niedlich. Bei jedem fiesen Wort sah er ihn mit diesen schmollenden Blick an. Ein Blick, für den er töten könnte, wenn man ihn diesen jemals wegnahm.
Seine schönen frühlingsgrünen Augen, diese süßen Sommersprossen auf seinem Gesicht. Diese weiche Haut, die er fühlte. Immernoch konnte er dieses prickeln auf seiner Hand verspüren, als er seine Wange berührte. Ohne Zweifel wollte er mehr davon spüren.
Und doch war er mit den ganzen Gefühlen alleine. Der andere würde nicht im Traum daran denken, dass ausgerechnet ER in ihn verliebt war. Nicht nach den ganzen Beleidigungen. Nicht nach den Hänseleien. Am schlimmsten war wohl, dass er sich zu diesem dummen Kuss hatte hinreißen lassen und nun hasste ihn Izuku bestimmt noch mehr, als er es vermutlich schon tat. Alles in allem war es eine beschissene Situation. Zudem konnte er nicht mal mit Sicherheit sagen, ob der Grünhaarige nun mit diesen Mondgesicht zusammen war oder nicht.

•~Be mine~•Where stories live. Discover now