Aussprache

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Izuku

*pling*

Der Aufzug hielt an und öffnete seine Türen zum ersten Stock, wo sich sein Zimmer befand. Mit schweren Gliedern ging er auf sein Zimmer zu. Ihm tat so gut wie alles weh. Katsuki war wirklich erbarmungslos und ein verdammt guter Liebhaber. So intensiv hatte er das bislang nicht erlebt. Die leichten Schmerzen, die sich durch seine Beine und seinen Hintern zogen, nahm er wirklich gerne in Kauf.

Als sein Zimmer in Sichtweite kam, musste er feststellen, dass seine Zimmertür weit offen stand. Erschrocken rannte er auf sein Zimmer zu und vergaß augenblicklich, dieses Schmerzhafte ziehen seiner Lenden. Vorsichtig lugte er ins Innere und entdeckte eine Person mit gespaltener Haarfarbe, welche auf der rechten Seite rot und auf der linken Seite weiß waren. Gedankenverloren saß er auf dem Bett und sah zu Boden.

"Shoto.."hauchte er, als er ihn erkannte. Besagter hob sofort seinen Kopf. Er stand auf und ging auf ihn zu "Izuku" sprach dieser erleichtert, was eher einer Feststellung glich. Shoto kam direkt vor ihm zu stehen, strich behutsam seine Arme entlang "Wo warst du die ganze Nacht?", kam es vorwurfsvoll von ihm, doch Izuku ignorierte seine Frage, überlegte - was er sagen sollte, ehe er zu ihm aufsah und direkt in seine heterochromen Augen blickte. "Es ist okay. Shoto.. es ist.. wirklich in Ordnung", er griff nach seiner Wange, strich sanft mit dem Daumen über die Brandwunde, welches sein türkisblaues gefärbtes Auge zierte, während er ihm die verirrten roten Haarsträhnen aus seinem Gesicht und hinter sein Ohr strich. "Was ist okay?"

"Das mit dir und Momo", er machte eine kurze Pause und atmete tief durch "Es hat mich wirklich hart getroffen, dich mit ihr zu sehen, wie ihr –naja – dabei wart.. du weißt schon. Dass es nicht weh tat, kann ich nicht abstreiten. Es tut immer noch etwas weh, aber ich will, das du glücklich bist, Shoto. Wenn es dich glücklich macht, dann ist es für mich auch in Ordnung", seine Stimme hörte sich gequält an, das merkte er selbst. Das mit Katsuki musste er nicht wissen, dass er der Grund war, warum es plötzlich völlig in Ordnung war. Dass sein Herz sich bereits jemand anderen gesucht hat, den er schon vor längerer Zeit in sein Herz gelassen hatte. Welchen sein Herz einfach nicht loslassen wollte und all' seine tiefverborgenen Gefühle für den Blonden mit einem einzigen kleinen Fehler von Shoto, nach oben rauschten und das bereits offensichtliche preisgab. Ein Verlangen preisgab, welches er sich selbst nicht eingestehen konnte. Gefühle, die er sich nicht eingestehen wollte. Nicht eingestehen konnte. Er war die ganze Zeit in Katsuki verliebt gewesen und wollte es absolut nicht wahrhaben. Ein Herz entscheidet selbst, für wen es schlagen will. Ganz abnorm vom Verstand. Der Verstand entscheidet, das Herzfühlt.

"Aber DU machst mich glücklich", widersprach ihn Shoto, doch Izuku schüttelte den Kopf "Nein. Dann wäre das alles wohl nicht passiert, oder?", damit legte er seinen Kopf etwas schief.

Shoto sah ihn an, wirkte gekränkt, verzweifelt und unsicher. "Ist es wirklich in Ordnung für dich? Ich will dir nicht wehtun, Izuku", er lehnte seine Stirn an seine. Izuku spürte, wie die Trauer wieder hochkam. Seine Tränen liefen aus seinen Augenwinkeln. Er wollte nicht weinen, doch konnte er das nicht verhindern. Shoto hingegen lächelte gequält und strich die Tränen mit dem Daumen sanft weg. Izuku nickte leicht als Antwort. Daraufhin drückte Shoto ihm einen Kuss auf die Stirn.

"Dann wars das wohl mit uns", hauchte Izuku traurig "Sieht so aus", gab Shoto zur Antwort und schloss kurz seine Augen "Es ist das Beste so", sagte Izuku mit einem kleinen Lächeln im Gesicht "Ich war sehr glücklich, doch ist eine Trennung unausweichlich", er schenkte Shoto ein ehrliches lächeln, als dieser seine Augen wieder öffnete und in seine grünen blickte. Kurz verloren sie sich in den Augen des anderen, ehe Shoto wieder die Stille brach.

"Darf ich dich ein letztes Mal küssen?", fragte Shoto zaghaft, für Izuku war das in Ordnung. Er nickte leicht, um ihn die Erlaubnis zu geben. Er brauchte dies ebenfalls. Shoto legte seine Lippen auf die von Izuku und küsste ihn sanft. Es war nur ein einfacher Kuss, welchen Izuku nur leicht erwiderte. Ein Abschiedskuss.

•~Be mine~•Where stories live. Discover now