Das große Spiel

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Katsuki

Kacchan..
Hatte er ihn gerade wirklich so genannt?

Oder hatte er sich da etwa verhört? Er blickte ihn hinterher, wusste nicht, was er davon halten sollte. Nun war es gänzlich zwischen ihnen eskaliert, jetzt hatte er ihn noch weiter von sich weggetrieben als ohnehin schon. Unerreichbar für ihn. Dabei wollte er doch das genaue Gegenteil erreichen. Er liebte ihn doch, warum verstand Izuku das nicht?

Kacchan..

Dieser Name. Er hasste Spitznamen, aber bei ihm war es in Ordnung, dieser eine Junge durfte ihn so nennen. Ihm gefiel es, von ihm so genannt zu werden. War das nicht auch ein gutes Zeichen? Seit sie in der Umkleide der Schule miteinander rumgemacht hatten, ging der schöne Grünhaarige ihm aus dem Weg. Selbst zu ihrem gemeinsamen Training war er nicht mehr erschienen. Auch der Versuch, ihn eifersüchtig zu machen, hatte wenig bis gar keinen Erfolg, zumindest was dem Grünhaarigen betraf. Das braunhaarige Mädchen hingegen, von der er schon wieder den Namen vergessen hatte, klebte seit dem regelrecht an ihm. Sie grinste ihn ständig dämlich an, was die Sache mit Izuku nicht unbedingt leichter machte. Denn dieser suchte jedesmal das weite, wenn das Mädchen in seine Nähe trat. Es war frustrierend.

Dann waren da auch noch diese Verbände an seinen Armen gewesen, wovon der unbedingt wissen wollte, woher diese stammten. Darauf ansprechen konnte er ihn auch nicht, da dieser entweder sofort das Weite suchte oder das Mädchen ihn davon abhielt, auch nur ansatzweise in die Nähe von Izuku zu kommen. Jede einzelne Möglichkeit machte ihn der kleine zunichte. Kam erst kurz, bevor der Unterricht begann und war der Erste, der den Raum wieder verließ. Selbst nach dem Sport war er nicht aufzufinden. Als er Shoto einmal darüber auszufragen versuchte, meinte dieser nur, dass Izuku im Wohnheim duschen wollte, da dieser angeblich etwas vorhatte. Katsuki wusste sofort, dass es gelogen war. Izuku wich ihm einfach nur aus. Heute schien er endlich mal Glück gehabt zu haben, wegen der Spieler Anordnung schien er in Gedanken gewesen zu sein und brauchte länger als sonst, um seine Sachen zusammen zu packen. Also passte er ihn extra ab, um ihn wenigstens einmal darauf anzusprechen. Dann haute dieser einfach ab. Flutschte ihn regelrecht aus den Händen.

Das Spiel nächste Woche.. wäre wohl seine letzte Chance. Dabei wollte er es ihm doch sagen, dass er Shoto mit Momo zusammen gesehen hatte in einem Kaffeehaus. Doch würde ihm der Grünhaarige überhaupt glauben? Machte es die Sache zwischen ihnen nicht noch komplizierter?

Er seufzte schwer.
Wenn er doch nur einmal mit ihm in Ruhe reden könnte. Izuku es zulassen würde, wäre alles einfacher. Dabei hatte er doch extra dem braunhaarigen Mädchen nach seiner Zimmernummer ausgefragt, mit ausreden selbstverständlich. Sie war ihm so verfallen, dass er jede Information aus ihr raus bekommen würde. Aber wirklich viel wusste sie nicht. Nichts, was ihn weiterhelfen konnte. Es war wirklich schwierig. Fast jeden Tag stand er vor der Zimmertür von Izuku, doch was sollte er ihm großartig sagen? Zumindest war es beruhigend zu wissen, dass Shoto ihn genauso wenig aufsuchte. Die Gewissheit, dass dieser Bastard nicht bei ihm schlief, beruhigte ihn ein wenig. Schon der Gedanke daran, dass er seine Lippen auf die von Izuku drückte, holte seinen Mageninhalt zurück nach oben. Doch was sollte er schon groß dagegen tun?

Das Einzige, was ihm öfters auffiel, war die Tatsache, dass er sich in seiner Gegenwart ziemlich intensiv mit Shoto beschäftigte, wenn dieser überhaupt mal anwesend war. Auch konnte er nicht sagen, wie die beiden zueinander standen. Einerseits sah er ihn immer öfters mit Momo zusammen, andererseits klebte er förmlich an Izuku, wenn sie zusammen im Aufenthaltsraum waren. Betrog ihn Shoto etwa und hatte ein schlechtes Gewissen ihm gegenüber oder was soll der ganze Mist? Der halb-halb Bastard wollte die Sache mit Momo vor Izuku verheimlichen, daran bestand kein Zweifel.

Er kam irgendwie damit klar, wenn es dem Grünschopf glücklich machte, doch bestimmt nicht damit, wenn er verletzt wurde. Izuku sollte glücklich sein, auch ohne ihn. Hauptsache war doch, dass er wieder lachte. Und das tat er seit geraumer Zeit nicht mehr. Zumindest nicht ehrlich vom Herzen wie früher immer. Es fehlte ihm. Sein Lachen zu sehen fehlte ihm, da war so viel Traurigkeit in seinen schönen grünen Augen.

•~Be mine~•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt