Unerwarteter Besuch 1

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Unerwarteter Besuch
Ein Abendessen bei den Bakugous Teil 1

Katsuki

Leid, Kummer und Sturheit ließ die Tage wie im Flug vergehen. Grübeleien, Herzschmerz und ein Kampf mit sich selbst.

So rauschte die Zeit an ihm vorbei.
Dadurch vergingen die letzten neun Tage wie im Flug.

Knapp 2 Wochen war er nun von Deku getrennt.
Nichts hatte sich seitdem verändert.

Seine Mutter war über seine gut sichtbaren Hämatome wenig erfreut gewesen, gab sich jedoch mit der Erklärung, dass er eine Auseinandersetzung hatte – zufrieden. Alles, was sie dazu sagte war: "Dann hast du dir deine Schmerzen selbst zuzuschreiben und sie reichlich verdient. Hoffentlich hast du daraus gelernt", damit war das Thema für sie beendet. Mitleid bekam er deswegen keines, aber das brauchte er auch nicht. Er war stolz darauf, was er getan hatte. Mittlerweile  war davon auch nichts mehr zu sehen.

Die Trennung an sich war nichts, was unbeschadet an ihm vorbeiging. Es gab Tage, da fühlte er einfach nichts außer Gleichgültigkeit. Nichts als Leere. An anderen Tagen - die leider überwogen, schrie er beinahe vor Herzschmerz. Jede Faser seines Körpers verlangte nach diesem einen Menschen. Sein Herz rief vergeblich seinen Namen voller Verzweiflung und Sehnsucht. Doch niemand konnte diese Schreie seines Herzens hören. Niemand konnte seine verletzte Seele sehen.

An solchen bemitleidenswerten Tagen bekam ihm seine Mutter nur selten zu Gesicht. Selbst seinen Hunger hatte er kurzzeitig vollkommen verloren, er bekam an den ersten Tagen ihrer Trennung kaum etwas runter. Doch selbst diese Tage hatte er inzwischen längst hinter sich gebracht. Sich an diese Leere seines Herzens gewöhnt.

Fast jeden Tag saß er einfach nur da und betrachtete missbilligend sein Handy. In der Hoffnung, ein Lebenszeichen von Izuku zu erhalten, doch auf dieses wartete er vergeblich. Dennoch ging er immer wieder auf ihren gemeinsamen Chat und kontrollierte vermehrt, ob Izuku online war. Nur um kurz das Gefühl zu haben, in seiner Nähe zu sein. Es beruhigte ihn irgendwo, auch wenn es sinnlos war. Izuku war nicht mehr in seinem Leben und wollte es wohl auch nicht mehr sein.

Es gab Tage, an denen er sein Handy in der Hand hielt, einen Knopfdruck von einem Anruf entfernt. Doch endete es immer damit, dass er es nicht tat. Irgendwas hielt ihn ständig davon ab. Jedes verdammte Mal starrte er ganze 10 Minuten auf den Kontakt 'Deku', nur um sein Handy kurz darauf wieder sinken zu lassen. Es gab sogar die Momente, an denen er eine Nachricht ins Textfeld tippte, nur um diese kurz vor dem Senden wieder zu löschen. Es verging kein einziger Tag, an dem er nicht an Izuku dachte. Vergessen konnte er ihn einfach nicht. Selbst in seinen Träumen verfolgte ihm das Gesicht von Izuku. Inzwischen waren seine Träume alles, was ihm von seinem ehemaligen Freund geblieben ist.

Hätte man ihm je gesagt, dass er einen Menschen so nachtrauern würde, hätte er demjenigen eiskalt den Mittelfinger entgegen gestreckt und lauthals gelacht. Doch es war nunmal kalte Realität. Ausgelöst durch seine eigene Dummheit.

Von Izuku kam nichts mehr.
Keine Nachricht, kein Anruf.
Keiner der beiden meldete sich letztendlich.

Keiner der beiden traute sich, den ersten Schritt zu wagen. Einer stur wie der andere. Klar tat es immer noch weh, doch mit der Zeit gewöhnte man sich an den Schmerz. Mit der Zeit wurde der Schmerz erträglicher. Katsuki würde inzwischen sogar meinen, dass es so in Ordnung war und es täglicher einfacher wurde, ein Leben ohne Izuku an seiner Seite zu führen. Ob er dies noch mit Sicherheit behaupten könnte, wenn Izuku plötzlich vor ihm stand, wusste er nicht.

Dann kam dieser eine bestimmte Tag. Es war in etwa der fünfte Tag nachdem er mit Izuku Schluss gemacht hatte, als er ihn unvorbereitet wiedersah. An diesem Morgen holte ihn ein Anruf von Kaminari aus seinem Schlaf. Schlaftrunken ohne den Anruf angenommen zu haben, stand er an seinem Fenster und starrte in die morgendliche Sonne. Anfangs hielt er es für ein Hirngespinst, eine Einbildung seines von Sehnsucht verzehrten Herzens, doch vor seinem Haus stand tatsächlich ein grünhaariger Junge und blickte tieftraurig auf die orange Fassade. Sein Blick war so verzweifelt und leer. Man konnte den Schmerz in seinen glanzlosen Augen erkennen, auch das er seit Tagen nicht mehr richtig geschlafen hatte.

•~Be mine~•Where stories live. Discover now