Shoto-Spezial

648 32 19
                                    


Spezial Kapitel Shoto
Shoto ♪

Es war schon später Nachmittag, um genau zu sein - früher Abend. Die Sonne verschwand immer mehr im Horizont und wich mit jeder vergangener Minute dem Mond. Was kein Wunder war, den es war bestimmt schon nach 20h. Ein Blick auf die Wanduhr im Aufenthaltsraum bestätigte seine Vermutung. Shoto saß zusammen mit Momo und Kyoga vorm Fernseher und guckte einen Film. Doch er konnte sich nicht so recht auf den Film konzentrieren. Ein gewisser grünhaariger Junge war vor rund 2 Stunden gegangen und er wüsste nur zu gerne, wo er hingegangen war. Vorallem aber, mit wem er unterwegs war.

Sein Blick fiel abermals zur Eingangstür, doch auch diesmal konnte er dort keine Menschenseele ausfindig machen. Bei der bereits einkehrenden Dunkelheit war dies auch immer unmöglicher. Er drückte unwillkürlich die Hand des Mädchens, mit dessen Finger er seine verschränkt hatte, etwas zu stark. "Shoto, alles in Ordnung?", fragte diese mit ihrer sanften Stimme. Er nickte ihr zu.

Im Prinzip sollte es ihm egal sein, doch das war es nicht. Er fragte sich, ob es richtig war, diesen Schritt zutun und ihre Beziehung für beendet zu erklären. Momo war wirklich toll, trotzdem liebte er immer noch Izuku. Tat es immer und würde es wohl auch immer tun. Wieder blickte er zur Tür.

Es störte ihn gewaltig!

'Er meinte, dass er sich mit einem Freund trifft', hallten die Worte von Ochako in seinem Kopf wieder. Einen Freund. Was für einen Freund den bitte? Kein einziges Mal in ihrer ganzen Beziehung hatte er sich mit einem Freund getroffen oder jemanden diesbezüglich erwähnt.

Würde er ihn suchen gehen, müsste er Momo erklären, warum er ihn suchen wollte, und sie würde mit gehen wollen. Ihn noch mehr verletzen als ohnehin schon wollte er auch nicht. Er hatte einfach nicht das Recht dazu, sich ihm zu nähern. Nachdem wie Katsuki gestern auf den kleinen Kuss reagiert hatte, schon gar nicht. War er vielleicht mit ihm unterwegs? Er schob diesen Gedanken schnell kopfschüttelnd beiseite.

Unmöglich!
Katsuki mochte ihn nicht.

Der hatte womöglich deswegen so reagiert, weil er gesehen hatte, wie sich zwei Jungs küssten. Das erwartete doch niemand, dass ein oder besser gesagt zwei seiner Klassenkameraden sich küssten. Obwohl man das nicht mal küssen nennen durfte. Mit Sicherheit war dieser angeekelt. Zwar lief ihn Izuku - aus unerklärlichen Gründen - sofort hinterher, aber bestimmt nur deswegen, um es ihm zu erklären. Ihn darum zu bitten, es nicht weiterzuerzählen.

Ja, so muss es gewesen sein.
Anders, wäre es nicht logisch!

Sein Blick fiel wieder zu Momo, die sich jetzt leicht gegen ihn gelehnt hatte. Mit ihr schien alles so einfach zu sein. Sein Vater und ihre Eltern hatten ein Treffen arrangiert. Sie meinten, dass es für ihre wohlhabenden Familien das Beste wäre, wenn ihre Kinder in Zukunft eine Bindung eingehen würden und bestenfalls heirateten. So wurde eine Abmachung zwischen den beiden Familien eingegangen, wo er wenig bis kein Mitspracherecht hatte.

Anschließend folgte eine lautstarke Auseinandersetzung mit seinem Vater, welche er nicht gewinnen konnte und fügte sich letztendlich. Denn seinen Vater zu erzählen, dass er schwul ist, war dann doch nicht die beste Aussicht. Schließlich wusste dieser nichts von seiner Beziehung zu Izuku. Da er ihn womöglich enterbt hätte. Immerhin wollte er auch ein Fußballer werden. Sein Vater hätte ihn bei einem Outing bestimmt aus der Schule genommen oder ihn windelweich geprügelt. Oder beides. Da stimmte er seinen Vater doch lieber zu. Momo war ein liebes Mädchen. Er mochte sie als Freundin und musste sie wohl oder übel erst richtig kennenlernen.

Sie verbrachten daraufhin viel Zeit miteinander. Trafen sich in Kaffeehäuser oder gingen nur spazieren, so kam es, dass er sich langsam - ein wenig - in ihre Art verliebte. Nach etwa zwei Wochen teilte sie ihm mit, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Er wusste, dass er mit Izuku Schluss machen musste, schon bei dem Gespräch mit seinem Vater, doch sein Herz konnte es einfach nicht. Konnte es bis heute nicht. Wenn er ehrlich war, wollte er es immer noch nicht. Schon der Gedanke daran, das Izuku sich gerade mit einem anderen Mann treffen könnte, ließ sein Herz erstarren. Er wollte und konnte ihn einfach noch nicht loslassen.

•~Be mine~•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt