Skaterpark

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Skaterpark

Katsuki

Der Skaterpark war in seiner Schulzeit der Stammplatz seiner Clique gewesen. Immer wenn die geschwänzt hatten, hielten sie sich hier auf. Wenn ihnen am Wochenende langweilig war und sie planten eine Party zu Schrotten waren sie hier, um ihr vorgehen zu planen. Oder ein Opfer für ihre Mobbingattacken suchten, waren sie ebenfalls hier. Hin und wieder chillten sie auch einfach gemeinsam und tranken dabei ab und an Alkohol, wenn sie nicht mit dem Board unterwegs waren. Tatsächlich fuhren sie selten mit dem Board auf dem Gelände, dabei war der Skaterpark ansehnlich und gepflegt gehalten. Es war einer seiner absoluten Lieblingsorte gewesen. Zwar würde er seine alte Clique nicht zu seinem engen Freundeskreis zählen, dennoch hatten sie immer viel Spaß zusammen. Allen voran, da die kleine Gruppe großen Respekt vor ihm hatte. Zumal er schon damals ein sehr impulsiver, aggressiver Typ war, der sich nicht scheute, seine Faust in den Bauch eines anderen zu rammen. Zwar war er durch Izuku verdammt ruhig geworden, doch dieser war weder hier, noch musste er erfahren, wie er in der Vergangenheit gelebt hatte. Er freute sich schon, seine Bande wiederzusehen. Um den Möchtegern Draufgängern gehörig auf die Nerven gehen zu können, versteht sich.

Kaum hatte er den Skaterpark betreten, wurde er auch schon angemessen freudig begrüßt. Immerhin war er der Anführer ihrer Clique gewesen.

"Katsuki! Alter" rief sein alter Freund Saito, welcher ebenso blonde Haare hatte wie er selbst auch nur länger. Erinnerte ihn an Todoroki. Nur in Blond und unsympathischer. Wobei er den halb-halb Bastard auch nicht ausstehen konnte! Lag wohl daran, dass dieser einen zu vertrauten Umgang mit Izuku pflegte, was ihn störte. Die beiden gingen so selbstverständlich miteinander um, dass ihm schon allein vom Anblick das kotzen kam. Eifersucht war das mit Sicherheit keine!

"Kat, wie geil ist das Bitte? Seit wann bist du wieder hier?", freute sich auch sein blauhaariger Freund Hatori ihn zu sehen.

"Unser Katsuki beehrt uns mal wieder mit seiner Anwesenheit, nachdem er von der Schule geflogen ist", scherzte sein Freund mit den braunen Haaren Tim. "Halts Maul Alter!", fauchte er ihn entgegen und begrüßte ihn freudig wie die anderen zuvor mit einem kurzen Drücken und einem Schlag auf sein Schulterblatt "Hahaha wie ist es auf dem Internat? Oder bist du dort auch schon geflogen?", fragte ihn Tim und hob skeptisch die Augenbrauen "Nein Mann! Hab Ferien. Die U.A. tickt bisschen anders als eure beknackte Schule. Wir haben wenigstens Ende Sommer Ferien und nicht im Winter, so wie ihr", verspottete er seine alte Schule und setzte sich mit anderen Jungs an die Bordsteinkante.

"Und haben die auch geile Weiber oder ist unser Katsuki immernoch Jungfrau?", lachte der schwarzhaarige Junge mit dem Namen Dean, der die ganze Zeit nur still ihr Begrüßungskomitee beobachtet hatte. Dieser grinste ihn dreckig entgegen und boxte ihm in die Schulter "Erzähl schon" kurz hielt Katsuki die Luft an. Nur ganz kurz stieg die Panik in seinem inneren hoch. Eine Panik, die er mit einem Schlucken ins unterste seiner Empfindungen zwang. Mit einem Mal fiel ihm wieder ein, warum er sich auf dem Internat sooo viel wohler fühlte, als hier in Nagato. Dort waren alle anders als hier.

Seine Freunde waren nämlich homophob.
Sie hassten Schwule.

Es kam nicht nur einmal vor, dass seine Freunde einen Schwulen verprügeln wollten, – es auch taten - nur weil dieser auf sein eigenes Geschlecht stand. Katsuki machte zwar mehr oder weniger mit, aber wirklich handgreiflich wurde er den Personen gegenüber nicht, er verschloss einfach still seine Augen. Immerhin war er selbst schwul und das wusste er schon ziemlich lange. Schon in der Mittelschule musste er diese Neigung feststellen. Lange wollte er es nicht wahrhaben, nicht akzeptieren. Doch als er sich in seinen damaligen besten Freund verliebt hatte, war er sich dessen erschreckend bewusst geworden. Als er ihn eines Tages fragte, wie er zur Homosexualität stand, musste er schmerzlich feststellen, dass sein Freund eine absolute Abneigung schwulen gegenüber empfand. Dies verdeutlichte er ihn mit schallendem Gelächter, dass Katsuki nicht mehr den Mut besaß, ihm seine Gefühle mitzuteilen, er verschwieg es. Je mehr er von diesem Hass mitbekam, desto schneller wichen seine Gefühle einem Hass. Einem Hass, seinem Freund gegenüber und auch sich selbst. Katsuki hasste sich selbst dafür, diese Neigung zu besitzen, bis er Izuku traf. Sein grünhaariger Freund zeigte ihm, dass es in Ordnung war, dass es völlig normal war, auf einen anderen Mann zu stehen. Ihn zu lieben und von einem solchen geliebt zu werden. Die Freundschaft zu Dean hielt er zwar aufrecht, aber so wie früher war sie bei weiten nicht mehr. Er suchte mit der Zeit immer mehr Abstand. Zudem würde er seinen Freunden niemals erzählen, dass er sich zu seinem Geschlecht hingezogen fühlte und es sollte auch so bleiben! Er wollte nicht in ihre Fänge geraten.

•~Be mine~•Where stories live. Discover now