Kapitel 19

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Das Einkaufen verlief recht entspannt. Anscheinend gingen die Leute nicht gerne Dienstagnachmittags einkaufen, denn der Supermarkt war bis auf wenige Kunden schön leer, wodurch wir zügig durch die Gänge gehen konnten und schnell fertig waren.

Nachdem wir wieder zu Hause angekommen waren, verabschiedete ich mich in mein Zimmer, um Hausaufgaben zu machen. Dort schaute ich zwischendurch immer mal wieder auf mein Handy, aber ich hatte keine neue Nachricht von Thomas. Na ja, vielleicht würde er sich heute Abend noch einmal melden.

Zwar ließ Thomas nichts von sich hören, dafür hatte ich ein paar Nachrichten von Rachel, unserer Projektgruppe, Jona und meiner alten Klassengruppe. Auch heute schienen sie alle wieder viel Spaß in der Schule gehabt zu haben. Und Jona brachte mich auf den neusten Stand bezüglich seiner neuen Bekanntschaft. Scheinbar wollten sie sich am Wochenende wieder treffen und in den Zoo gehen. Klang eigentlich ziemlich gut. Ich mochte den Berliner Zoo. Die Kindergeburtstage, die man früher immer da gefeiert hat, waren schon richtig cool. Aber ob es am Wochenende wirklich so eine gute Idee war? Immerhin hatten da alle Familien nach einer langen Woche wieder Zeit dafür und daher würde es bestimmt ziemlich voll dort sein. Aber na ja, die beiden würden schon wissen, ob sie dann wirklich dorthin gehen wollten.

Rachel hatte mir nur kurz von ihrem Zahnarzttermin berichtet und war froh, dass sie dieses Mal kein Loch im Zahn hatte. Über Logan hatte sie zum Glück nichts mehr geschrieben. Ich war mir auch noch nicht sicher, ob und wann ich ihr davon erzählen sollte, dass er mich nach Hause gefahren hatte. Aber bevor er das morgen irgendwie in der Schule herumerzählte, sollte ich ihr das wohl vorher selbst sagen. Was auch immer zwischen den beiden vorgefallen war. Ob sie mir das irgendwann einmal erzählen würde? Zumindest er schien bereit gewesen zu sein, darüber zu reden. Dabei ging es mich ja auch eigentlich gar nichts an. Wenn sie es mir erklären wollten, gut. Wenn nicht, auch gut. Wobei es mich irgendwie doch schon ein bisschen interessierte. Scheinbar war ich doch ein klein wenig neugierig, wenn es um solche Geschichten ging. Na ja, mal schauen, was da gegebenenfalls noch so kommen möge.                                                                                                  

Wir tauschten uns noch ein wenig in der Gruppe über das Projekt aus und ich erledigte meine Hausaufgaben, die glücklicherweise im Moment noch recht einfach waren. Selbst die Aufgaben aus Politik hatte ich gegen 17 Uhr komplett fertig. Was zeitlich sehr gut passte, denn so langsam meldete sich mein Magen und begann sich über eine zu geringe Essenzufuhr zu beschweren.

Also legte ich meine Schulsachen zur Seite und erhob mich, fast schon ächzend, von meinem Stuhl. So lange zu sitzen war irgendwie auch nicht das Wahre. Wenn das jeden Tag so sein sollte, würde ich mich wohl besser zu einem Yogakurs anmelden müssen, um meinen verspannten Rücken wieder gerade zu bekommen. Dabei würde ich lieber irgendetwas aktiveres machen, auch wenn ich Yoga an sich gar nicht so schlecht fand. Aber mal sehen, was sich in nächster Zeig so ergeben würde. Möglicherweise könnte ich ja auch einmal Rachel fragen, was sie so nebenbei machte. Machte sie überhaupt eine Sportart? Danach hatte ich sie bisher nicht gefragt. Sollte ich wohl machen. Ob Thomas auch eine Sportart machte? Wäre es eine gute Idee, ihn bei unserem Treffen danach zu fragen? Unser Treffen... Ja, wie sollte das überhaupt ablaufen? Wo würden wir uns treffen? Was würden wir machen? Was wenn... ? Man Mila, jetzt rege dich nicht schon wieder so auf. Noch ist doch gar nichts passiert und es stand noch überhaupt nichts fest. Also hör auf, schon wieder so eine Panik wegen nichts zu schieben. Am liebsten hätte ich mir eine Ohrfeige gegeben, um wieder klare Gedanken zu fassen. Aber das wäre vermutlich sehr schmerzhaft und auch irgendwie nicht notwenig gewesen, da meine Gedanken bereits wieder im Hier und Jetzt angekommen waren. Und im Hier und Jetzt meldete sich mein Magen noch einmal deutlich lauter als zuvor.

Do you trust me? (Thomas Brodie-Sangster FF)Where stories live. Discover now