Kapitel 8

1.5K 79 6
                                    

Irgendwo im hinteren Teil des Busses ertönte ein dumpfes Klopfen an eine Scheibe. Dann ein weiterer Schlag. Und ein letzter. Ivan manövrierte den Bus so schnell es ging durch die Straßen Londons, schien sich aber trotzdem noch an alle Verkehrsregeln zu halten, um nicht aufzufallen.
Da ich noch immer keine Ahnung hatte, was gerade passiert war, beschloss ich, erst einmal in meinem recht unbequemen Versteck auszuharren. Thomas schien sich wieder etwas beruhigt zu haben, denn er richtete sich langsam wieder auf und lugte durch eine der getönten Scheiben.
„Thomas, was war das gerade?" Wow Mila, du hast ihn das erste Mal bei seinem Vornamen angesprochen... ich war irgendwie stolz auf mich, aber ob das jetzt so schlau war? Immerhin war er ein berühmter Schauspieler und ich nur ein einfaches... Ja, was war ich eigentlich? Ein Mädchen? Eine Frau? Was war man mit 18 Jahren? Auf der einen Seite war man volljährig und durfte alles tun, was Erwachsene taten, aber andererseits war man doch irgendwie für einige Sachen noch zu jung. Zumindest fühlte man sich zu jung. Ich entschied mich für „junge Heranwachsende". Das erschien mir in dem Moment am passendsten.
Doch zurück zu meiner Frage an Thomas. Anstatt mir zu antworten, drehte er sich zu Ivan und fragte: „Ivan, wie sieht es aus? Ist die Luft rein?"
„Es sieht so aus, als seien sie weg. Ich sehe jedenfalls niemanden mehr." Ivan bremste vor einer Ampel, vor welcher konnte ich nicht sagen, da ich in dem Stress überhaupt nicht mitbekommen hatte, in welche Richtung wir geflüchtet waren. Er sah sich um. Nach links, nach rechts. Er streckte sogar kurz den Kopf aus dem Fenster, um nach hinten zu blicken, da sein Seitenspiegel wohl nicht alles zeigen konnte. Als die Ampel auf grün sprang, fuhr er weiter. „Ich denke, die Luft ist rein. Gefahr besteht jetzt keine mehr. Wo soll ich Sie nun hinbringen Mr. Sangster?"
„Vielen Dank, Ivan. Am besten fahren wir zum Wagen zurück. Hoffentlich hat den niemand entdeckt..."
„Wie sie wünschen Mr. Sangster."
Mir wurde die ganze Situation langsam zu bunt. Ignorierten die mich mit Absicht oder hatten sie mich einfach vergessen? Mittlerweile waren meine Beine eingeschlafen und mein Hals schmerzte aufgrund meiner unbequemen Kopfhaltung. Thomas hatte inzwischen wieder auf seinem Sitz platz genommen und starrte aus dem Fenster. Von meiner Position aus erkannte ich nicht sehr viel, dennoch reichte es, um seinen nachdenklichen Blick wahrzunehmen. Sein linker Knöchel ruhte wie bei der Premiere auf seinem rechten Knie, seine rechte Hand lag auf seinem Knöchel und sein linker Arm wurde von seinem linken Knie gestützt. Er hielt die Hand wieder vor seinem Mund. Wäre die Situation eine andere gewesen, hätte ich wahrscheinlich nur darüber nachgedacht, wie heiß das eigentlich aussah. Anders als bei der Premiere trug er heute ein blau-weiß kariertes Holzfällerhemd mit Kapuze, wobei es auch ein Jacke gewesen sein konnte. So genau konnte ich das aus meiner Nische nicht erkennen. Darunter trug er einen dunkelblauen Pullover, passend zu einer dunkelblauen verwaschenen Jeans. Abgerundet wurde das Outfit mit schwarzen Wildlederschuhen. Er sah einfach richtig gut aus, obwohl die Klamotten nichts Besonderes waren.
Plötzlich erinnerte ich mich wieder daran, dass er mir noch eine Antwort schuldig war. Ich nahm meinen Mut noch einmal zusammen und sagte: „Kann mir jetzt bitte einmal jemand erklären, was hier vor sich geht?"
Thomas zuckte zusammen. Anscheinend hatte er meine Anwesenheit wirklich vergessen. Peinlich berührt strich er sich durch die Harre. „Ähm ja.... natürlich. Also, ähm... erst einmal kannst du dich wieder normal hinsetzen, jetzt ist soweit wieder alles in Ordnung." Erleichtert kämpfte ich mich zurück auf meinen Sitz. Da meine Beine eingeschlafen waren, musste ich mich auf meine Arme verlassen. Allerdings zitterten diese noch ein wenig vor Aufregung aufgrund der unübersichtlichen Situation. Mehr schlecht als recht schaffte ich es schließlich, wieder einigermaßen aufrecht zu sitzen. Thomas hatte mich die gesamte Zeit beobachtet und verkniff sich ein Grinsen.
„Ich weiß nicht, was es da zu lachen gibt." Augenblicklich verschwand sein Grinsen und wich einem betretenem Blick. Innerlich ohrfeigte ich mich für mein unfreundliches Kommentar, denn sein Lächeln war einfach wunderschön. Vermutlich sah mein Anblick in dem Moment auch tatsächlich sehr lächerlich aus, aber in dieser Situation war mir echt nicht zum Lachen zumute.
„Tut mir leid", war alles was er dazu sagte, zumindest direkt zu mir. Als wäre er von etwas sichtlich enttäuscht, murmelte er noch etwas kaum hörbar in die andere Richtung, während er sich leicht von mir abwandte. Ich hatte es jedoch noch klar verstanden. 'Scheinbar verstehst du nicht so viel Spaß, wie ich dachte' waren seine Worte. Für einen Augenblick war ich sprachlos. Wer dachte er eigentlich, wer er war? Er kannte mich doch überhaupt nicht. Leichte Empörung stieg in mir auf und ich konnte nicht anders, als plötzlich lauter zu antworten als nötig. „Woher willst du das denn bitte wissen? Du weißt doch gar nichts über mich. Und außerdem, was würdest du denn in meiner Situation tun? Ich habe nicht die leiseste Ahnung, was hier los ist, geschweige denn, wo wir hin fahren oder was du eigentlich genau von mir willst." Das saß. Jetzt wusste er erst einmal nicht, was er sagen sollte. Dafür meldete sich Ivan wieder zu Wort. „Da muss ich der Dame Recht geben Mr. Sangster. Ich weiß, ich sollte mich nicht einmischen, aber sonst wird das hier nie etwas und sie hat nun einmal ein Recht darauf, zu wissen, weshalb sie hier und nicht woanders ist." Thomas musterte seinen Bodyguard mit einem finsteren Blick, was dieser aber nicht mitbekam, da er sich auf den Verkehr konzentrieren musste. „Danke, Ivan. Das weiß ich selbst. Und ja, gut erkannt: Sie sollten sich nicht einmischen."
„Das reicht jetzt. Lass deinen Bodyguard in Ruhe, er sagt doch nur die Wahrheit. Ich will jetzt endlich wissen, was hier abgeht." Okay, das klang jetzt vielleicht ein bisschen zickig, aber mittlerweile hatte ich die Nase gestrichen voll. Das Ganze ging mir echt auf die Nerven. Zwar wusste ich nicht, wohin meine Aufregung und Nervosität so plötzlich verschwunden waren, aber es war wohl besser so. Sonst hätte ich das alles nicht mehr lange ausgehalten.
Thomas hatte wohl endlich begriffen, wie ernst mir die Situation war und kümmerte sich nicht weiter um Ivan. Stattdessen stand er auf, setzte sich in die Sitzreihe vor mir und blickte mir direkt in die Augen. Verdammt, wieder diese Augen... Warum haben Augen nur so eine große Wirkung auf mich? Reiß dich zusammen, Mila. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und konzentrierte mich, dann tat ich es ihm gleich und blickte ihm fest in die Augen. Er hatte meine Reaktion wohl so nicht erwartet. Ein kleiner Ausdruck von Überraschung huschte über sein Gesicht, war aber auch gleich wieder verschwunden. „Also gut, was genau möchtest du wissen?" War das jetzt schon wieder sein Ernst? Hatte ich mich nicht klar ausgedrückt oder war er in irgendeiner Art und Weise begriffsstutzig? Genervt schüttelte ich leicht meinen Kopf. „Das habe ich doch jetzt schon mehrmals gefragt: Was ist hier los? Was geht hier ab? Was genau willst du von mir?"
„Na ja, die Frage, was ich von dir will, hatte ich dir ja schon beantwortet."
„Ja ja, du wolltest dich bei mir entschuldigen, ich hab schon verstanden. Und der Rest?" Ich konnte langsam wirklich nicht mehr. Die ganze Sache machte mich echt fertig. Als hätte ich ihn mit meiner patzigen Antwort aus dem Konzept gebracht, erwiderte er darauf etwas unsicher: „Ja genau... Also, ähm.... der Rest... Ja also, was hier abgeht... Ich habe da halt vorhin ein paar Fans von mir vor dem Bus gesehen. Zuerst dachte ich, sie seien nur zufällig davor vorbei gelaufen, aber dann hat wohl eine von ihnen etwas näher den Bus und die getönten Scheiben betrachtet. Na ja, jedenfalls hat sie dann ihr Handy gezückt und auf einmal haben alle in unsere Richtung geschaut und..." Seine Stimme brach und er schaute auf seine Hände. Langsam verstand ich. „Du dachtest, sie hätten dich erkannt und wolltest dich nur noch verstecken, richtig?"
„Richtig." Unsere Blicke trafen sich wieder. Er wirkte mit einem Mal erschöpft und traurig. Bei seinen nächsten Worten mischte sich noch eine Art von Bedauern in seine Stimme. „Scheinbar hatte ich auch Recht, denn nachdem du dich auch endlich versteckt hattest, begann das Geklopfe an den Scheiben... Tut mir leid, dass ich nicht gleich gesagt habe, was Sache war. Aber ich war wirklich geschockt. Ich dachte echt, der Bus wäre ein guter Treffpunkt." Meine anfängliche Mischung aus Wut und Angst waren mittlerweile komplett verflogen. Er tat mir wirklich leid. Vor mir saß ein junger Mann, der überhaupt nicht mehr so stark und cool wirkte wie auf der Leinwand. Stattdessen eher zerbrechlich und fertig mit den Nerven... Um irgendetwas, meiner Meinung nach Sinnvolles, zu tun, fragte ich schließlich: „Und was hat es mit diesem Code auf sich? Dieser Code: rot oder was das war?"
„Du meinst Code: rosa. Den Code habe ich mir mit Ivan ausgedacht. Rosa bedeutet einfach, dass einige Fans uns entdeckt haben und die Situation brenzlig werden könnte. Deshalb ist dann bei diesem Code fürs Erste 'Rückzug' angesagt."
„Ah verstehe... Habt ihr noch andere Codes?" Warum fragte ich ihn das? Als würde er mir jetzt alle seine geheimen Verständigungstricks mit seinem Bodyguard verraten. Die waren doch zu seinem Schutz. Die zu verraten, wäre schon ziemlich leichtsinnig. Trotzdem war ich auf seine Antwort gespannt.
„Ja, wir haben noch einige. Aber die kann ich dir leider nicht alle verraten. Ich hoffe, du verstehst das. Ich kann dir höchstens noch Code: gelb erklären." Natürlich verstand ich das. Als ich nichts sagte, sondern ihn nur gespannt ansah, erklärte er: „Also Code: gelb bedeutet, dass Monica und James im Anmarsch sind und man sich höchst wahrscheinlich auf einen elendig langen und einschläfernden Vortrag gefasst machen kann. Kurz gesagt: man sollte sich lieber aus dem Staub machen, um dem zu entkommen." Ich musste grinsen. Ein Schauspieler, der lieber vor seiner Managerin und ihrem Assistenten wegläuft, als einfach in eine Rolle zu schlüpfen und auf interessierten Schützling zu tun. So etwas hatte ich auch noch nie gehört.
„Du solltest öfter lächeln. Das steht dir." Verwirrt sah ich zu Thomas. Was hatte er da gerade gesagt? Ich sollte was? Hatte ich mir das jetzt nur eingebildet oder...? Er grinste mich wieder an. Scheinbar schien ihn meine Verwirrung zu amüsieren. „Das war ernst gemeint. Du hast ein schönes Lächeln. Deshalb brauchst du jetzt auch nicht rot zu werden." Oh man, was sollte ich denn jetzt darauf bitte erwidern? Es kam nicht oft vor, dass ich Komplimente erhielt. Eigentlich so gut wie nie, um ehrlich zu sein. Thomas schien zu bemerken, dass ich nicht wusste, was ich sagen sollte. Lachend wandte er sich zur Seite und ich blickte verlegen aus dem Fenster. Was nun? Am liebsten hätte ich mich jetzt unsichtbar gemacht. So wie ich es auch für die meisten andern Menschen war. Einfach nicht existent. Nicht vorhanden. Nicht....
Plötzlich klingelte mein Handy und riss mich aus meinen Gedanken. Mein Handy. Stimmt, ich hatte es ja dabei. Wieso hattest du das vergessen, Mila? Ich hätte die gesamte Zeit über Hilfe rufen können, falls etwas Schlimmes passiert wäre. Die Polizei, meine Oma.... egal wen. Aber es war ja nichts wirklich Schlimmes vorgefallen. Trotzdem, es war die ganze Zeit in meiner Tasche und.... Jetzt war es Thomas, der mich aus meiner Gedankenwelt zurückholte. „Willst du nicht ran gehen? Könnte wichtig sein." Er hatte Recht. Ich sollte wirklich mal schauen, wer mich anruft. Schließlich hatte ich nur sehr wenigen Leuten meine neue Nummer nach meiner Abreise aus Deutschland gegeben. Ohne auf das Display zu sehen, nahm ich ab.
„Hallo?... Ja, Grandma?... Ja, mir geht es gut...Was?...Wirklich?...Das ist super... Ja, ich komme so schnell es geht... Alles klar...Bis dann.... Ich dich auch....Ciao."
„Ist etwas passiert?" Fragend sah mich Thomas an.
„Nein, also ja... Also, der Umzugswagen ist endlich gekommen."
„Oh, du ziehst weg?" Als wäre er ein bisschen enttäuscht, sah er mich von der Seite an.
„Was? Nein, also... ach stimmt, kannst du ja gar nicht wissen. Ich bin vor ein paar Wochen aus Berlin mit meiner Mutter hierher gezogen und jetzt sind auch endlich meine restlichen Möbel angekommen." Sein Gesicht hellte sich urplötzlich wieder auf und die Enttäuschung wich merkwürdigerweise Erleichterung. Zumindest deutete ich seinen Gesichtsausdruck so. „Achsooo... ach daher kommt also der leichte Akzent."
„Welcher Akzent?" Ich sprach mit Akzent? Wirklich? Das war mir vorher nie aufgefallen.
„Na ja, kein richtiger Akzent. Eigentlich sprichst du perfektes British English, aber einzelne Worte haben bei dir einen anderen Klang. Aber wirklich nur ganz leicht und man hört es auch nur, wenn man genau hinhört." Ich war ziemlich erstaunt über diese Aussage. Dass jemand so genau hinhörte... Dann fiel mir wieder ein, was ich zu meiner Oma gesagt hatte; ich wollte mich so schnell wie möglich auf den Heimweg machen, um beim Aufbau der Möbel zu helfen und mein Zimmer endlich einzurichten. „Tja, also es wäre sehr nett, wenn ihr mich jetzt vielleicht an einer U-Bahn Station aussteigen lassen könntet, damit ich nach Hause fahren kann. Wäre auch egal welche, ich finde schon den Weg."
Nachdenklich sah Thomas nach vorne zu seinem Bodyguard und dann aus dem Fenster. „Wie weit ist es noch Ivan?" „Wir sind gleich da Mr. Sangster."
Daraufhin drehte sich Thomas wieder zu mir. „Also, wenn es kein Problem für dich wäre, könnten wir dich auch mit dem Auto zu deiner Grandma fahren. Das geht bestimmt schneller und du müsstest dich nicht in volle U-Bahnen quetschen. Es ist nur ein Angebot... Du musst nicht, wenn du nicht willst." Damit hatte ich nicht gerechnet. Das war zwar ein extrem nettes Angebot, aber konnte ich das annehmen? Vielleicht sollte ich doch lieber die U-Bahn nehmen... Mila, sag etwas. Er erwartete eine Antwort. „Ähm, das ist zwar ein nettes Angebot, aber ihr müsst euch jetzt nicht die Mühe machen. Ich bin zwar kein großer Fan von diesen Verkehrsmitteln, aber das würde schon gehen."
„Das wäre kein Problem für uns, nicht wahr Ivan?", sagte er über seine Schulter zum Fahrer.
„Nein, das wäre wirklich kein Problem. Wir sind auch jetzt da. Da vorne steht das Auto." Ivan bog auf einen weitläufigen Parkplatz ab. Dort standen neben normalen Pkw's auch andere von den großen Touristenbussen. Scheinbar war das hier so eine Art von Busbahnhof. Der Bodyguard parkte das Gefährt neben einem Bus, der genauso aussah wie der, in dem wir uns befanden. Er stand von seinem Fahrersitz auf und trat in den Gang. Fragend blickte er mich an. „So, sollen wir Sie jetzt nach Hause fahren? Wenn ja, müsste ich nur noch Ihre Adresse wissen..." Unsicher sah ich von ihm zu Thomas und zurück. Jetzt richtete sich auch Thomas auf, lächelte mich auffordernd an und streckte mir seine Hand entgegen. „Na komm, wir fahren dich. Das geht doch wirklich schneller und ist sehr viel bequemer als U-Bahn Sitze." Unentschlossen betrachtete ich seine Hand, die er mir weiterhin entgegen hielt. Was hatte ich schon zu verlieren? Man konnte den beiden scheinbar wirklich vertrauen und Ivan war ein sehr guter Fahrer.
Mit einem Seufzen erhob ich mich schließlich von meinem Platz und nickte den beiden zu. „Okay, überredet. Das Angebot kann ich scheinbar nicht mehr ausschlagen." Dass Thomas verlegen seine Hand, die er mir zuvor noch entgegengestreckt hatte, in seine Hosentasche steckte, nahm ich kaum wahr. Ivan drehte sich auf dem Absatz um und lief zur Fahrzeugtür. Thomas folgte ihm langsam und auch ich setzte mich in Bewegung. Als wir den Bus verließen, wurden wir fast von der mittlerweile recht warmen Frühlingsluft erschlagen. Dass in London so schönes Wetter sein konnte, hatte ich vollkommen vergessen. Dabei hatte ich meine Oma schon öfters in den Osterferien besucht, allerdings war da nie so gutes Wetter. Normalerweise war es Ende März nie so warm wie jetzt. Strahlend blauer Himmel und nur vereinzelt kleine Wölkchen, die an kleine flauschige Schafe erinnerten, empfingen uns draußen und ich blieb kurz stehen, um die Augen zu schließen und die Frühlingsluft einzuatmen. Lange konnte ich den Moment allerdings nicht genießen, da Thomas neben mir meinen Namen sagte und auf ein schwarzes Auto deutete, das halb im Schatten unter einem Baum stand. Beim Näherkommen erkannte ich, dass es sich um einen BMW X3 M40i handelte. So einen fuhr mein Onkel in Berlin auch. Wenn ich später einmal genug Geld verdienen würde, hatte ich mir vorgenommen, mir irgendwann auch so ein Modell zu kaufen. Die sahen schon ziemlich cool aus.
„Da wären wir. Bitte einsteigen." Lächelnd und wie es sich für einen Gentleman gehörte, hielt er mir die hintere Tür auf. Ich trat auf ihn zu und blickte noch ein letztes Mal über den großen Parkplatz. Dann stieg ich ein und setzte mich vorsichtig auf den mit Leder bezogenen Sitz. Thomas schloss die Tür und ging um den Wagen herum, um auf der anderen Seite einzusteigen. Noch einmal tief einatmend griff ich nach dem Gurt und schnallte mich an, bevor die Fahrzeugtür auf der anderen Seite geöffnet wurde und sich Thomas in den Sitz neben mir fallen ließ...

Do you trust me? (Thomas Brodie-Sangster FF)Where stories live. Discover now