Kapitel 14

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„Thomas", entfuhr es mir und ich machte gleich noch einen Schritt zurück. Zumindest versuchte ich es, denn er hielt mich immer noch an den Schultern fest. Als er es bemerkte, ließ er mich schnell los und steckte seine Hände in die Taschen seiner schwarzen Wildlederjacke. „Oh mein Gott, sorry, ich war irgendwie voll abgelenkt", stammelte ich, während ich umständlich meinen Stift aufhob, der mir beim Zusammenstoß aus der Hand gefallen war.
„Tut mir Leid, ich habe auch nicht aufgepasst, wohin ich laufe", war seine Antwort. Dabei blickte er mich an, als wäre es alles seine Schuld gewesen. Einen Moment lang schauten wir uns verlegen an, wobei ich irgendwie versuchte, seinem Blick auszuweichen. Ich wollte mich nicht wieder von diesen unendlich schönen Augen in den Bann ziehen lassen. Nicht dieses Mal. Was machte er eigentlich hier? Musste er nicht an dem letzten Maze Runner Film arbeiten und ein paar Szenen drehen? Soweit ich wusste, hatten die Dreharbeiten schon letzte Woche begonnen. Oder war ich falsch informiert? Gerade als ich ihn darauf ansprechen wollte, kam er mir zuvor. Nervös strich er sich mit seiner Hand durch die Haare und fragte dabei: „Tja... was machst du eigentlich hier?"
„Ich muss für eine Gruppenarbeit in der Schule etwas über berühmte Schauspieler, Theaterdarsteller und deren Geschichte recherchieren und du?"
Doch anstatt mir auf meine Frage zu antworten, ging er gar nicht weiter darauf ein und fragte nur zurück: „Du bist also mit deiner ganzen Klasse hier?" Mit leichter Verunsicherung blickte er sich verstohlen im Raum um. Scheinbar wollte er nicht entdeckt werden. Zumindest deutete ich sein Verhalten so. „Ja, wieso?",fragte ich deshalb vorsichtig nach. „Ach, nur so."
Klar, nur so. Man fragte ja auch nur mal so, ob hier noch andere waren. Machte ich auch ständig, wenn ich auf jemanden traf. Langsam wurde ich ein wenig sauer. Vielleicht lag es daran, dass wir uns wieder nur anschwiegen, während er die ganze Zeit Ausschau nach meinen möglichen Mitschülern hielt. Vielleicht aber auch daran, dass mir wieder in den Sinn kam, dass er sich ja eigentlich bei mir melden wollte, nachdem ich ihm beim letzten Mal meine Nummer gegeben hatte. Aber natürlich würde sich jemand wie er nie bei mir melden. Wozu auch? Er konnte jede haben, die er wollte. Was sollte er also mit mir? Ich war schließlich ein Niemand, was ich schon oftmals - zum Teil auch schmerzlichst - erfahren musste. Warum dachte ich überhaupt an so etwas? Hatte ich mir ernsthaft Hoffnungen gemacht, er könnte mich möglicherweise mögen und würde mir jeden Tag schreiben? Mein Gott Mila, wie dumm und naiv warst du eigentlich?
Krampfhaft versuchte ich, meine aufkeimende Enttäuschung darüber zu verbergen, allerdings wollte es mir nicht so ganz gelingen, denn als ich meine nächsten Worte an ihn richtete, klangen die alles andere als freundlich: „Keine Sorge, die sind alle im anderen Teil des Museums. Jeder hat für den Anfang andere Aufgaben zu bearbeiten. Ich muss dann jetzt auch weiter, sonst werde ich nicht fertig. Viel Spaß noch bei... keine Ahnung, bei was auch immer." Ich wollte gerade gehen, als er plötzlich nach meinem Arm griff: „ Nein, halt warte. Tut mir Leid, wenn das jetzt blöd rüberkam. Ich wollte nur... ich... ach keine Ahnung. Das macht ja eh keinen Sinn." So plötzlich wie er mich festgehalten hatte, so plötzlich ließ er mich auch wieder los und schaute resigniert zu Boden. Ich konnte nicht anders. Ich ging nicht. Warum machte es mich nur so traurig ihn in so einem Zustand zu sehen? Wir kannten uns überhaupt nicht und er wollte wahrscheinlich auch überhaupt nicht, dass jemand ihn so sah. Entgegen meines ersten Instinkts drehte ich mich um und blieb vor ihm stehen.
„Du hattest Angst, dass dir hier einige Fans auflauern, richtig? Und als ich meinte, dass meine Klassenkameraden auch hier sind, klingelten alle Alarmglocken, oder?"
Er sah mich von der Seite an, als hätte ich ihn bei einer Straftat ertappt. Langsam begann er zu nicken. „Ich bin ein Idiot, ich weiß. Tut mir wirklich Leid. Eigentlich sollte ich es besser wissen. Du bist halt nicht wie die anderen, die sofort jedem alles mitteilen."
Ich verzog meinen Mund zu einem verächtlichen Lächeln. „Ist das jetzt gut oder schlecht?"
Er sah mich dieses Mal direkt an. „Ich denke gut." Jetzt lächelte er auch ein wenig. Verdammt, wie konnte jemand nur so süß sein? Ich konnte ihm einfach nicht böse sein, obwohl ich mich eigentlich nicht davon beeinflussen lassen sollte.
„Du fragst dich wahrscheinlich, warum ich mich nicht bei dir gemeldet habe, oder?"
Ich zuckte mit den Schultern und sah an ihm vorbei zu einem Bild von James Coburn, das neben einem Zeitungsartikel über Humphrey Bogart hing. Ich wollte mir nicht die Blöße geben, irgendwelche Hoffnungen diesbezüglich zu haben. Aber scheinbar bemerkte er nicht, was gerade in mir vorging. Er fuhr einfach fort: „Das war so nicht geplant. Ich wollte dir wirklich gerne schreiben, aber in den letzten Tagen war so viel los. Wir waren andauernd unterwegs, mussten zu den verschiedensten Premierenvorstellungen von Scorch Trials und hatten überhaupt keine Zeit für irgendwas. Ständig wollten Leute was von uns. Autogrammstunde hier, Interview da und dann schnell zum Flughafen und ab zum nächsten Termin in irgendeinem anderen Land. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, wo wir überall waren. Und jetzt sind wir weitestgehend durch damit, aber nun beginnen wieder die Dreharbeiten und Monica macht mir deswegen ziemlich die Hölle heiß. Sie... ach verdammt, was mache ich hier eigentlich? Ich sollte dich damit wirklich nicht belasten. Im Grunde habe ich mir dieses Leben ja selber ausgesucht. Ich..."
Bevor er weiterreden konnte, unterbrach ich ihn: „Hey, ist okay, schon gut. Ich verstehe dich schon. Du brauchst dich dafür nicht zu rechtfertigen. Du bist mir gegenüber zu nichts verpflichtet." War ich ihm gerade wirklich ins Wort gefallen? Wow, Mila, warum so mutig heute?
Er schien auch ein wenig überrascht. Mit seiner rechten Hand fasste er sich ans Kinn, als er scheinbar über etwas nachdachte. Dabei hatte er leicht seinen Mund geöffnet, wie man es auch in Maze Runner bei Newt in einigen Szenen sieht. Wie konnte man nur so gut aussehen? Pass auf Mila, dass du nicht anfängst zu sabbern... Anscheinend wusste er nun wieder, was es sagen wollte, denn er richtete seine Augen wieder auf mich. Irgendetwas in mir wehrte sich dagegen, doch als er mich so ansah, konnte ich nicht anders und blickte ihm direkt in seine braunen Augen.
Ich wusste nicht, wohin meine ganze Aufregung plötzlich verschwunden war. Immerhin stand ich immer noch vor einer nicht gerade unbekannten Persönlichkeit mit tausenden, vielleicht sogar Millionen von Fans und ich quatschte hier mit ihm, als wäre er der nette Nachbar von nebenan. Auch wenn man das, worüber wir uns gerade so unterhielten, sehr wahrscheinlich nie mit einem Nachbarn bereden würde. Und auch nicht so. Eventuell lag es daran, dass der ganze Tag bisher schon so aufregend und anstrengend für mich gewesen war, dass sowohl mein Kopf als auch mein Körper keine Kraft mehr hatten, in irgendeiner Art und Weise Aufregung zu verspüren. Ich wusste es nicht. Auf jeden Fall war ich irgendwie gespannt, was er nun sagen würde.
„Tja... keine Ahnung, wo mir gerade der Kopf steht... " Das war alles? Hatte ich ihn durch meine unhöfliche Unterbrechung so aus dem Konzept gebracht, dass er nicht wusste, was er jetzt sagen sollte? Ich wollte nicht, dass das Gespräch einfach so endete. Fieberhaft überlegte ich, wie ich ihn zum Weiterreden bringen konnte. „Du hast mir noch gar nicht auf meine Frage geantwortet, warum du hier bist", platze es dann auf einmal aus mir heraus.
Oh man... Wahrscheinlich würde ich die Frage gleich bitterlich bereuen, weil mich das gar nichts anging und er einfach gehen würde. Aber das wollte ich auf keinen Fall. Denn trotz der merkwürdigen Umstände war es im Moment auch irgendwie ganz angenehm, mit ihm zu reden, als wären wir einfach zwei ganz normale Menschen. Man Mila, warum konntest du nicht einfach deine blöde Klappe halten?
Angespannt wartete ich seine nächste Reaktion ab. Zwar überlegte er einige Sekunden, doch dann antwortete er zu meinem Erstaunen: „Stimmt, das hatte ich bisher ausgelassen. Um ehrlich zu sein, weiß ich es nicht genau. Monica meinte, dass ich mich für den nächsten Film noch besser auf meine Rolle vorbereiten soll und hier etwas über Schauspielerei und so lernen kann, dass mir dabei helfen soll. Scheinbar war sie mit der letzten Produktion nicht so zufrieden, auch wenn Wes soweit nichts auszusetzen hatte und den Film so ließ, wie er jetzt überall zu sehen ist." Ein wenig hilflos fuhr er sich mit der Hand durch seine verwuschelten Haare. „Aber ich habe keine Ahnung, was mir das hier bringen soll. Hier ist nur was über alte Schauspieler und deren Leben, wo sie ihre Ausbildung gemacht haben und so was. Das hilft mir nicht im Geringsten. Da steht nirgendwo was über besondere Techniken, die sie zum Lernen ihrer Rolle verwendet haben." Er sah sich leicht verzweifelt im Raum um. Mir blieb vor Ungläubigkeit der Mund offen stehen. Schnell schloss ich ihn wieder, bevor er es bemerken konnte und musste mich bei den nächsten Worten ziemlich beherrschen, um nicht ausfallend zu werden: „ Ist das wirklich ihr ernst? Hat die den Film überhaupt einmal gesehen? Der ist doch mega erfolgreich. So viele Interviewtermine und alles, was ihr gerade habt... Das zeugt doch davon, dass die Fans euch lieben und eure Arbeit super finden. Hast du nicht mitbekommen, wie die euch und den Film bei der Premiere gefeiert haben?"
Er blickte verlegen zur Seite und murmelte leise vor sich hin: „Irgendwie war ich an dem Tag nicht so ganz bei der Sache..." Wegen Monica oder wegen etwas Anderem? Na ja, auch egal... Seine Sache. Eigentlich hatte ich auch schon genug gesagt. Trotzdem wollte ich das jetzt auch nicht einfach so stehen lassen.
Woran es genau lag, konnte ich nicht sagen, aber irgendetwas in mir war erwacht und ich redete mich plötzlich gefühlt ziemlich in Rage: „Wie dem auch sei... Womöglich habe ich nicht das geringste Recht dazu, dir so etwas zu sagen. Allerdings würde ich mir an deiner Stelle vielleicht einmal gut überlegen, ob sie wirklich so eine gute Managerin ist, wenn sich dich die ganze Zeit nur kritisiert und dich so fertig macht." Das saß... irgendwie. Er hatte sich auf einmal von mir weggedreht und schaute in die andere Ecke des Raumes. Möglicherweise war ich damit einen Schritt zu weit gegangen, aber er konnte das Ganze doch nicht die gesamte Zeit einfach nur so hinnehmen... Oder doch? Vielleicht war das im Showgeschäft auch so üblich und ich hatte einfach keine Ahnung davon.
Diese Energie, die ich eben beim Sprechen noch verspürt hatte, war wie weggeblasen und ich war plötzlich sehr verunsichert. Was dachte er jetzt von mir? Würde er mich jetzt einfach stehen lassen und gehen? Am liebsten hätte ich seinen Namen gesagt, damit er sich wieder zu mir umdreht und mich ansieht. 'Thomas'schrie eine Stimme in meinem Kopf. 'Bitte sag doch was'...
Um nicht ganz nutzlos in der Gegend zu stehen, legte ich mir in Gedanken schon eine passende Entschuldigung für das eben Gesagte zurecht, als er mir zuvor kam: „Ist schon in Ordnung. Ich weiß, dass du Recht hast. Ich weiß auch, dass das so nicht weitergehen kann. Ivan, Dylan und die anderen haben mir das auch schon ein paar Mal gesagt. Aber finde erst einmal jemanden, der die ganzen Aufgaben von ihr übernehmen kann und auch vertrauenswürdig ist. Das muss man ihr wenigstens lassen: So schlecht sie mich auch diesbezüglich behandelt; sie hat mich noch nie hintergangen oder ähnliches." Jetzt drehte er sich wieder zu mir. Ich konnte seinen Blick nicht deuten. Irgendetwas Trauriges und auch irgendwie Wütendes lag darin. War es wegen dem, was ich gesagt hatte oder wegen der Situation mit seiner Managerin? Ich hatte keine Antwort darauf.
„Tut mir Leid, ich hätte das nicht sagen sollen", war alles, was ich zustande brachte.
Er versuchte mir gut zuzureden: „Hey, wie gesagt, ist schon in Ordnung. Ich bin nicht beleidigt oder so. Du hast, wie gesagt, Recht und an der Situation muss sich was ändern. Es ist halt eben nicht so leicht, aber wahrscheinlich auch nicht unmöglich."
„Hmm... gut, wenn du meinst." So ganz überzeugt war ich noch nicht. Ich wollte nicht, dass er irgendwie sauer auf mich war, aber es fühlte sich ein wenig so an, als galt sein nicht zu deutender Gesichtsausdruck mir.
Plötzlich fiel ihm etwas ein und er fragte: „Weißt du zufälligerweise, wie spät es ist?"
„Ähm... ja. Hier." Ich hielt ihm meine Uhr unter die Nase.
„Mist, ich muss los, sonst schaffe ich es nicht pünktlich zur nächsten Szene und dann habe ich nicht nur mit Monica ein Problem."
„Kein Problem, ich müsste auch mal langsam anfangen, meine Aufgaben zu bearbeiten", meinte ich nur und zeigte auf mein noch komplett unausgefülltes Arbeitsblatt.
„Sorry, wenn ich dich davon abgehalten habe. Hoffentlich bekommst du deswegen jetzt keine Probleme." Verunsichert und entschuldigend sah er mich an. Irgendwie wirkte er plötzlich ziemlich zerknirscht. Warum? Es war ja nur eine Schulaufgabe und keine lebensrettende Spenderniere, die es durch unser Gespräch nicht rechtzeitig zum Patienten geschafft hatte. Okay Mila, so langsam geht deine Fantasie mit dir durch. Zum Glück hatte ich diesen Vergleich ihm gegenüber nicht erwähnt. Stattdessen antwortete ich nur: „Alles gut, ich habe ja noch knapp eine halbe Stunde und wir werden danach eh in Gruppen weiter daran arbeiten. Und außerdem habe ich dich ja auch von deiner Aufgabe abgehalten."
„Stimmt, aber ich denke, die Ablenkung hat ganz gut getan. Danke."
„Ähm... gerne, aber wofür?" Leicht verwirrt sah ich ihn an.
„Fürs Zuhören. Und für deine aufmunternden Worte. Mit dir kann man ziemlich gut reden." Er lächelte mich an, aber anstatt zurück zu lächeln, blickte ich nur peinlich berührt zu Boden. „Na wenn du meinst", nuschelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart hinein.
„Ja, das meine ich. Das muss dir auch nicht unangenehm sein..." Er hielt kurz inne. „Ich glaube, du unterschätzt dich und deine Wirkung auf andere ganz schön oft. Vielleicht solltest du ein bisschen mehr an dich glauben und dich nicht immer so klein machen." Er kam einen Schritt näher, sodass ich jetzt nach oben schauen musste, um ihm ins Gesicht zu sehen. Mit seinen knappen 1,80 m war er ja schon ein ganzes Stück größer als ich. „Vielleicht", war alles, was ich sagen konnte. Ich zuckte mit den Schultern. Dann sah ich ihm direkt in die Augen: „Das Gleiche könnte ich dir übrigens auch sagen. Lass dich von Monica nicht immer so herumkommandieren. Wenn du mal eine Auszeit brauchst, solltest du sie dir auch nehmen dürfen. Ich denke, die anderen würden das verstehen und wahrscheinlich auch so machen. Keine Ahnung, wie deine Kollegen sich bei der ganzen Arbeit und Herum-Reiserei fühlen, aber sie würden dir bestimmt nicht den Hals umdrehen." Jetzt war er derjenige, der mit den Schultern zuckte. „Mal sehen."
So standen wir uns noch ein paar Sekunden einfach schweigend gegenüber, bevor er dann wieder das Wort ergriff: „Okay, dann verabschiede ich mich jetzt wohl am besten. Wie gesagt, danke für das Gespräch. Es hat wirklich gut getan. Und sorry noch mal, dass ich deine Zeit so in Anspruch genommen habe. Ich hoffe, du schaffst deine Aufgaben noch rechtzeitig."
„Kein Stress, ein bisschen Zeit bleibt mir noch. Dann dir auch viel Erfolg bei den Dreharbeiten. Lass dich von dem ganzen Zeug nicht unterkriegen. Das wird schon." Ich probierte, ihm bekräftigend zuzulächeln, da ich das Gesagte auch wirklich so meinte. Es misslang mir ziemlich, obwohl es mir wirklich ernst war. Er schmunzelte leicht, hob zum Abschied noch kurz die Hand und machte sich dann auf den Weg zum Ausgang.
Als er fast dort angekommen war, drehte er sich noch einmal um und räusperte sich: „Ähm Mila?" Überrascht, dass er sich nach der ganzen Zeit noch an meinen Namen erinnern konnte, erwiderte ich perplex: „Ja?"
„Hättest du etwas dagegen, wenn ich dir die Tage mal schreibe? Dieses Mal wirklich. Versprochen."
„Ähm... ja, klar. Nein... Also, nein ich hätte nichts dagegen. Du hast ja meine Nummer." Meine Güte und da war dieses erbärmliche Herumgestammel schon wieder. Reiß dich doch einfach mal zusammen, Mila.
Er lächelte. „Okay, super. Dann bis die Tage."
„Ja, bis dann." Und damit verließ er endgültig den Raum.

Kurz kreisten meine Gedanken noch um diese skurrile Situation und das Gespräch von eben. Dann beschloss ich, noch einmal meine - nicht mehr ganz vorhandene - Aufmerksamkeit und Konzentration auf meine ursprünglichen Aufgaben zu richten. Wenigstens ein paar Felder sollte ich ja wohl noch ausfüllen können. Dass ich nicht alles innerhalb von 30 Minuten schaffen würde, war mir allerdings klar. Musste halt irgendeine Ausrede her. Die konnte ich mir aber auch später noch überlegen. So schnell es ging, las ich mir die ganzen Aufgaben noch einmal durch und lief dann von einer Informationstafel zur nächsten, immer die Zeit im Nacken habend. Nach 20 Minuten hatte ich zumindest 6 von 10 Fragen so halbwegs beantwortet, auch wenn es wahrscheinlich noch ausführlicher gegangen wäre. Aber gut, mehr als eine letzte Frage würde ich jetzt vermutlich auch nicht mehr schaffen. Also lief ich zur letzten Informationstafel nahe des Ausgangs. Unter einem Foto, das eine Szene aus dem Film 'Spiel mir das Lied vom Tod' zeigte, stand 'Charles Bronson' auf dem Namensschild. Charles... Es erinnerte mich an Charles Darwin... Chuck. Unwillkürlich musste ich an die Maze Runner Reihe und damit natürlich auch an Thomas denken. Wir hatten uns tatsächlich halbwegs wie zwei normale Menschen unterhalten. Zumindest am Ende. Na ja, zumindest so einigermaßen. Anfangs musste es ja wieder total verkrampft sein.
Man Mila, du solltest wirklich aufhören, immer gleich alles so negativ zu sehen. Wie man sieht, gibt es selten einen wirklich guten Grund dafür und am Ende bringt es auch nichts. Seufzend füllte ich das leere Feld unter der Frage zu diesem Charles aus und sah mich noch einmal in dem großen Raum um. Dann checkte ich, ob ich auch nichts vergessen hatte und machte mich, mit einem letzten Blick auf die Uhr, auf dem Weg zum Treffpunkt.
Schon von Weitem konnte ich einige Stimmen meiner neuen Mitschüler vernehmen. Wussten die nicht, dass man sich in einem Museum eher leise unterhielt?

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Hallo ihr Lieben, ich melde mich hier auch mal wieder kurz zu Wort. Ich hoffe, es geht euch allen soweit gut und ihr langweilt euch nicht zu sehr. 

Zuerst einmal möchte ich mich noch einmal bei allen Reviewschreibern und Votern für eure Zeit und eurer Engagement bedanken, dass ihr die Story so tatkräftig unterstützt. Ich freue mich jedes Mal über eine Rückmeldung von euch. Und da wären wir auch schon beim Punkt: Rückmeldung. Ich wollte mal fragen, wie ihr so die Kapitellängen bewertet. Findet ihr die Kapitel zu lang oder ist das so in Ordnung für euch? Ich persönlich kann irgendwie nicht wirklich etwas mit Kapiteln anfangen, die nur knapp 20 Zeilen lang sind und in denen dann alles hineingepresst wird. Ich mag es da ein bisschen ausschweifender und detaillierter, wie ihr vielleicht schon mitbekommen habt. Aber das ist ja nur mein persönlicher Geschmack, deshalb würde ich gerne eure Meinung dazu mal hören. 

Also dann, bleibt gesund, viel Spaß beim Lesen und wir hören uns die Tage wieder mit einem neuen Kapitel (kommt wahrscheinlich im Laufe der Woche, wann weiß ich aber noch nicht).

Lg sangstergangster98

Do you trust me? (Thomas Brodie-Sangster FF)حيث تعيش القصص. اكتشف الآن