Kapitel 18

1.3K 51 26
                                    


Logan... Warum ausgerechnet er?
Am liebsten wäre ich einfach weitergelaufen, aber ich wartete ja irgendwie immer noch auf den Bus, bzw. jetzt auf ein Taxi. Wobei... bisher hatte immer noch keiner am anderen Ende der Leitung abgenommen. Streng genommen wartete ich also nur auf irgendetwas. Nicht mehr und nicht weniger. Oh man, warum musste immer alles so kompliziert sein?
Da ich ihm nicht antwortete, hakte er noch einmal nach: „Also, wie sieht's aus? Du scheinst eine Mitfahrgelegenheit zu brauchen. Ich kann dich gerne ein Stück mitnehmen." Dabei öffnete er auffordernd von innen die Beifahrertür und grinste mich an.
„Ähm... nein, danke. Geht schon. Ich rufe mir gerade ein Taxi... ", entgegnete ich langsam und wies auf mein Handy, das weiterhin fröhlich vor sich hin tutete. Konnte nicht endlich einmal jemand rangehen? Was war das denn für ein Service?
Stirnrunzelnd sah Logan mich an. „In welchem Bezirk wohnst du noch mal?"
„Greenwich, wieso?" Wollte er mich jetzt stalken oder was?
„Du weißt aber schon, dass diese Strecke ziemlich teuer wird, wenn du ein Taxi nimmst, oder? Das ist ja nicht mal eben um die Ecke und die Tarifpreise sind auch nicht gerade günstig... "
Stimmte das? Ich wollte jetzt nicht unbedingt ein Vermögen nur für eine Taxifahrt ausgeben. Man, und das alles nur, weil ich nicht damit warten konnte, Thomas auf seine Nachricht zu antworten.
Ich ging einen Schritt auf den silbernen Wagen zu. „Was würde mich denn ein Taxi ungefähr kosten?"
„Genau weiß ich es auch nicht, aber du kannst bestimmt mit 50-60 Pfund rechnen." Na super, ein ganzer Wocheneinkauf. Fieberhaft überlegte ich, was ich jetzt tun sollte, doch bevor ich eine Entscheidung treffen konnte, kam mir Logan zuvor: „Was ist jetzt? Willst du noch weiter warten oder steigst du jetzt endlich ein?"
„Was hättest du denn davon, mich mitzunehmen? Das wäre doch voll der Umweg für dich." Zweifelnd blickte ich ihn durch die immer noch geöffnete Beifahrertür an. So ganz geheuer war mir das Ganze nicht.
„Nicht viel. Allerdings hätte ich dann eine Ausrede, nicht zu früh nach Hause zu müssen, um auf meine kleine Schwester aufzupassen." Wieder sein komisches Grinsen. Innerlich sträubte sich bei mir alles dagegen, aber mir lief so langsam die Zeit davon und meine Hoffnung, noch auf anderem Wege rechtzeitig nach Hause zu kommen, sank stetig weiter gen null. Nur äußerst widerwillig beendete ich kurzentschlossen das Telefonat mit dem monotonen Tuten der Taxiwarteschlange und stieg, mit einem letzten Blick auf den mittlerweile menschenleeren Bürgersteig, seufzend in den Sportflitzer. Hoffentlich würde ich das jetzt nicht bereuen. Zögerlich schloss ich die Tür und schnallte mich an.
„Ich hoffe, du bist ein guter Fahrer. Auf eine wilde Jagd durch die Stadt kann ich sehr gut verzichten... "
„Finden wir es heraus. Ich brauche noch deine Adresse."
Genervt verdrehte ich die Augen, als ich sie ihm nannte und wieder ein - meiner Meinung nach - hässliches Grinsen seine Lippen umspielte. Es schien schon fast zu einem Dauergrinsen zu werden, als er den Wagen in den Straßenverkehr einfädelte und wir uns auf den Weg zum Haus von Grandma machten. Konnte er nicht einmal damit aufhören? Das war einfach nur mega anstrengend und nervtötend. Wer um alles in der Welt sollte sich denn dabei wohl fühlen?
Kopfschüttelnd wandte ich meinen Blick von ihm ab und sah aus dem Fenster. Während wir so durch die Stadt fuhren, fragte er plötzlich: „Hast du irgendetwas? Du kannst mir ruhig vertrauen, ich bringe dich schon heil nach Hause."
„Na wenn du meinst..."
„Ach komm, ich bin doch kein Monster, nur sehr hilfsbereit, wenn ein hübsches Mädchen meine Hilfe benötigt." Wieder ein Zwinkern und dieses Grinsen. Jetzt reichte es aber langsam einmal.
„Dein selbstgefälliges Grinsen kannst du dir sonst wohin schieben", warf ich ihm an den Kopf, ohne auf den Rest seiner Aussage einzugehen. Möglicherweise wirkte der leicht gereizte und aggressive Ton, denn seine Mundwinkel wanderten ein Stück nach unten und er wollte ein wenig gekränkt wissen: „Warum bist du so abweisend zu mir?" War das sein Ernst? So von sich eingenommen konnte man doch nicht sein, dass man nicht merkte, wie abstoßend das eigene Verhalten wirkte.
„Gegenfrage: Warum verhältst du dich wie ein Arsch?"
„Hä?" Wow, er schien es wirklich nicht zu kapieren. Ein wenig aufgebracht fuhr ich fort.
„Wir kennen uns erst seit gestern und du kommst einfach mega unsympathisch rüber. Versteh das jetzt nicht falsch, ich weiß, ich habe kein Recht, nach dieser kurzen Zeit schon über dich zu urteilen. Aber du benimmst dich nicht gerade wie ein Gentleman..."
„Was genau meinst du damit?" Fragend verzog er das Gesicht.
„Kannst du es dir nicht denken?"
„Hmm... vielleicht. Obwohl, eigentlich eher nicht. Hilf mir doch mal auf die Sprünge."
Tat er nur so oder verstand er wirklich nicht, was ich meinte? Na ja, egal. Dann half ich ihm eben einmal auf die Sprünge: „Zum Beispiel jetzt. Ich bin dir zwar dankbar, dass du mich ein Stück mitnimmst, aber hätte ich es nicht eilig gehabt, wäre ich definitiv nicht eingestiegen. Du führst dich auf, als wärst du der Allergrößte und als müssten dir alle zu Füßen liegen. Diese Arroganz macht nicht wirklich den besten Eindruck..."
„Hmm... weiter?"
„Deine Sprüche vorhin im Matheunterricht? Die waren alles andere als cool."
„Aber die waren doch als Komplimente gemeint." In was für einer Welt lebte der denn?
„Na und? Auch wenn sie als solche gemeint waren, so etwas sagt man nicht. Schon gar nicht zu jemanden, den man überhaupt nicht kennt. Du weißt doch überhaupt nicht, ob derjenige damit umgehen kann. Und das, was du zu Rachel gesagt hast...das war echt unter der Gürtellinie."
„Aber sie hat doch damit angefangen, mich zu beleidigen und..."
Auch wenn es etwas unhöflich war, fiel ich ihm ins Wort: „Angefangen hat sie, mich vor dir zu warnen und dir klarzumachen, dass man nicht so mit anderen umspringt. Keine Ahnung, was das zwischen euch ist, scheinbar läuft das schon länger so, aber sie in Gegenwart von jemand anderen so zu beleidigen, geht gar nicht."
„Okay, ja du hast Recht. War vielleicht nicht so nett von mir. Sie ist aber auch nicht ganz unschuldig daran", versuchte er sich zu verteidigen.
„Das habe ich auch nicht behauptet. Wie gesagt, ich kenne eure Vorgeschichte nicht, aber trotzdem. Wenn du willst, dass man dich ernst nimmt und auch... was-weiß-ich... meinetwegen 'mag', dann solltest du vielleicht darüber hinwegsehen. Macht auch gleich einen besseren Eindruck, wenn jemand so reif ist und sich anständig benehmen kann."
Eine Weile saßen wir beide nur schweigend da, während Logan den Wagen durch den Verkehr lenkte. Scheinbar dachte er über das Gesagte nach, denn an der nächsten roten Ampel drehte er sich wieder in meine Richtung. Dieses Mal ohne Grinsen und Zwinkern.
„Okay, du hast Recht. Es tut mir Leid. Wahrscheinlich hätte ich mich wirklich anders verhalten sollen. Entschuldigung für die Sprüche... waren möglicherweise wirklich nicht die besten. Aber das, was ich damit gemeint habe, stimmt trotzdem. Du bist schlau und ich finde dich auch ziemlich hübsch." Er hielt kurz inne, dann fuhr er fort: „Wäre cool, wenn wir vielleicht noch einmal von vorne anfangen könnten und ich verspreche, dass ich mich, so gut es geht, zusammenreiße. Ehrlich."
Ich sah ihn an. Seine blauen Augen ruhten auf mir und er musterte mich ausdruckslos. War es ihm wirklich ernst? Konnte ich ihm vertrauen? Seine Entschuldigung wirkte echt. Unschlüssig blickte ich zur Ampel, die gerade auf Grün sprang und das Auto setzte sich wieder in Bewegung. Obwohl er nun wieder auf die Straße achtete, schaute Logan immer wieder zu mir herüber und wartete auf meine Antwort.
„Ich meine es wirklich ernst. Komm schon, hat nicht jeder eine zweite Chance verdient? Bitte."
Er hatte Recht. Jeder verdiente eine zweite Chance und um ehrlich zu sein, wollte ich auch nicht gleich in der neuen Schule mit jemandem Stress haben. Wir waren uns gestern das erste Mal überhaupt begegnet und das reichte eigentlich nicht, jemanden richtig kennenzulernen und ihn gut einschätzen zu können. Seufzend gab ich nach: „Okay, Entschuldigung akzeptiert. Eventuell habe ich auch ein bisschen überreagiert, aber ich kann mit solchen Sprüchen wirklich nichts anfangen und finde sie auch überhaupt nicht anziehend oder ähnliches."
„Okay, ist angekommen."
„Gut. Da vorne musst du übrigens rechts abbiegen." Ich zeigte auf die näher kommende Straßenkreuzung.
„Ah, stimmt. Danke für den Hinweis."
Die nächsten Minuten schwiegen wir uns an, aber gerade als ich überlegte, ob ich ihn fragen sollte, das Radio anzuschalten, erwachte er scheinbar wieder zum Leben.
„Du hast überhaupt nicht gefragt, was zwischen Rachel und mir in der Vergangenheit eigentlich vorgefallen ist. Interessiert es dich nicht?"
„Es geht mich nichts an. Wenn du darüber reden willst, kannst du das gerne machen, aber ich fände es unfair, wenn du jetzt deine Version erzählst, ohne dass sie die Chance hat, ihre Sicht zu erläutern."
„Ziemlich diplomatisch."
„Tja, man muss immer beide Seiten der Geschichte betrachten, auch wenn man die Gegenseite nicht hören will."
„Du bist ganz schön schlau, das muss man dir lassen."
„Na ja, wie man ja vorhin gesehen hat, halte ich mich auch nicht immer an diesen Gedanken."
„Stimmt auch wieder, aber das haben wir ja jetzt geklärt, oder?"
„Ja, jeder hat eine zweite Chance verdient."
„Denke ich auch. So da wären wir." Logan parkte den Wagen in einer freien Einfahrt gegenüber von unserer Häuserreihe und schaltete den Motor aus.
„Gut, gerade noch rechtzeitig. Danke fürs Mitnehmen, auch wenn ich anfangs etwas abweisend war."
„Kein Problem. Ich habe zu danken. Du hast mich dazu angeregt, ein wenig über mein Auftreten nachzudenken. Scheint ja nicht besonders gut anzukommen." Wo er Recht hatte...
„Dafür hast du jetzt auch die Möglichkeit, etwas daran zu ändern."
„Das stimmt wohl. Wird aber nicht leicht."
„Verlangt ja auch keiner, dass du von heute auf morgen eine 180° Drehung einlegst. Erst einmal klein anfangen, der Rest kommt dann schon nach und nach."
„Mal schauen, wie es funktioniert", murmelte er unschlüssig vor sich hin.
„Wird schon klappen", versuchte ich ihn zu ermutigen.
„Und wenn nicht, wäschst du mir einfach noch einmal den Kopf." Fragend legte er seinen Kopf schief.
„Ich habe ihn dir doch gar nicht gewaschen. Nur darauf hingewiesen, was nicht so gut läuft."
„Trotzdem, du bist die Erste, die mich einmal ehrlich drauf anspricht."
„Sicher? Was ist mit Rachel?" Sie hatte ihn ja wohl oft genug darauf hingewiesen.
„Das ist ein anderes Thema. Sie ist eher beleidigend, als dazu fähig, konstruktive Kritik auszuüben", konterte er.
„Na ja, vielleicht. Aber das, was hinter dem Gesagten steckt, enthält irgendwie die Wahrheit."
„Na wenn du meinst. So... ich will dich ja jetzt nicht einfach so rausschmeißen, aber ich glaube, die Dame da vorne wartet schon auf dich..." Er wies mit dem Kopf auf Grandma, die schon mit ihrem Einkaufswagen vor der Haustür stand und ungeduldig auf ihre Armbanduhr schaute.
„Ja, meine Grandma... Gut, dann werde ich mich mal verabschieden. Danke noch einmal. Ohne dich stände ich jetzt wahrscheinlich immer noch an der Bushaltestelle. Wir sehen uns dann morgen in der Schule nehme ich an?"
„Ja, bis morgen in der Schule."
„Okay, dann komm gut nach Hause und fahr vorsichtig."
„Bin ich doch schon die ganze Zeit. Hast du es nicht gemerkt?" Auffordernd hob er die Augenbraue.
Leicht mit dem Kopf schüttelnd entgegnete ich: „Doch, habe ich. Deshalb musst du ja jetzt genauso vorsichtig fahren. Nicht, dass du jetzt unvernünftig wirst, da du keine Beifahrer mehr sicher von A nach B chauffieren musst." Ich hob genauso auffordernd eine Augenbraue.
„Ich verspreche, mich anständig im Straßenverkehr zu benehmen und wie ein guter Autofahrer alle Regeln zu beachten." Er hob seine rechte Hand wie zum Schwur und lachte und auch ich musst ein wenig grinsen. „Gut, dann also bis morgen." „Ciao."
Ich stieg aus und schloss die Tür. Bevor ich zu Grandma laufen konnte, hielt mich Logan allerdings noch einmal kurz zurück. Er hatte das Fenster heruntergekurbelt und sich über den Beifahrersitz gelehnt, damit er mich sehen konnte. „Vergiss nicht, dass wir morgen Sport haben. Mr. Parker ist zwar ganz nett, aber er wird immer richtig sauer, wenn man seine Sportsachen vergisst. Seiner Meinung nach ist das für viele die einzige Gelegenheit, sich im Schulalltag einmal ausgiebig zu bewegen und wer das dadurch boykottiert, indem er die Sachen zu Hause lässt... na ja, sagen wir es so: Mr. Parker ist alles andere als erfreut darüber. Also denk lieber daran."
„Danke für den Tipp. Ich werde es mir merken."
„Gut, also dann bis morgen." Jetzt zwinkerte er mir noch einmal zu, dieses Mal war es aber nicht wieder dieses arrogante, selbstgefällige Zwinkern, sondern ein ganz normales. Wie auch immer man das beschreiben sollte. Zumindest wirkte es nicht mehr so aufgesetzt, sondern als freundliche Geste.
Damit startete er den Motor des Wagens, wendete und fuhr die Straße zurück, über die wir vorher erst gekommen waren. Ich sah ihm noch kurz nach, drehte mich dann auch um und lief zu Grandma. Das Gespräch verdrängte ich erst einmal für den Moment.
„Da bist du ja endlich. Ich dachte schon, ich müsse ohne dich gehen, obwohl du es versprochen hattest." Während ich schnell zum Haus lief, um meinen Rucksack abzulegen, rief ich ihr über die Schulter zu: „Ja, es tut mir Leid. Ich habe den Bus verpasst und wollte mir schon ein Taxi rufen, als Logan vorbei kam und mir anbot, mich mitzunehmen." Ich stellte ihn im Flur ab, schloss die Haustür und stand kurz darauf wieder neben ihr.
„Logan... War das der Junge in dem schicken Auto?"
„Ja, wir sind in derselben Klasse."
„Interessant. Und ist er nett? Muss er ja, sonst wärst du nicht bei ihm eingestiegen. Wobei, diese Art von Autos lässt ja schon irgendwie auf reiche Schnösel schließen, die nichts außer ihrem Geld im Kopf haben. Na ja, es müssen natürlich auch nicht alle so sein. Kann auch nur ein Vorurteil der Gesellschaft sein. Magst du ihn denn? "
„Grandma, komm mal wieder runter. Wir kennen uns erst seit gestern. Keine Ahnung, wie er ist, okay?"
„Ich meine ja nur. Was ich von hier aus sehen konnte, sah er ja ganz passabel aus. Diese strahlend blauen Augen sind ja nicht zu übersehen."
„Ja, die sind schon ziemlich hübsch", musste ich zugeben. Und nach dem Gespräch während der Fahrt wirkten sie auch plötzlich irgendwie netter. Bloß nicht daran denken, Mila.
Seufzend schüttelte ich den Kopf und hakte mich bei ihr unter. „Aber mehr auch nicht. Keine Ahnung, was er für einen Charakter hat, aber im Moment bin ich wirklich nicht an ihm interessiert. Er ist ein Mitschüler, der mich glücklicherweise nach Hause gefahren hat, sodass wir jetzt einkaufen gehen können." Damit zog ich sie in Richtung Straßenecke, von der aus wir uns zu Fuß auf den Weg zum Supermarkt machten.
Sie überlegte kurz und erwiderte dann: „Stimmt, du bist ja auch eher an diesem Thomas interessiert. Der, der bei den Möbeln geholfen hat." Natürlich wusste ich, welchen Thomas sie meinte. Schließlich kannte ich nur einen. Schweigend sah ich zur Seite und dachte an unser eventuelles Treffen. Dann atmete ich hörbar aus, zog die Schultern zurück und antwortete ihr: „Er ist nett, ja. Aber mehr wird sich da eh nie entwickeln. Wir sind uns mal begegnet und das war es auch. Du brauchst dir also keine Gedanken zu machen, ob da irgendwann mal etwas sein könnte." Von dem Telefonnummerntausch, dem Chat und allem anderen wusste sie ja nichts und ich plante auch nicht, sie in nächster Zeit darüber zu informieren. Vielleicht später einmal, wenn das alles nicht mehr so verwirrend war. Heute war aber nicht dieser Zeitpunkt. Daran zu denken, was sein könnte, aber gleichzeitig zu wissen, dass es nie Realität werden würde... Durch solche Gedanken wollte ich mir nun nicht unbedingt den Tag verderben lassen.
Grandma wollte allerdings nicht so schnell locker lassen. „Ach komm, du weißt doch gar nicht, was die Zukunft bringt. Das Schicksal wird schon dafür sorgen, dass alles so kommt, wie du es dir wünschst. Und wenn nicht, hält es irgendeine andere schöne Gelegenheit bereit. Davon einmal abgesehen, fand ich diese Thomas wirklich sehr sympathisch. Sehr nett und zuvorkommend. Einer, der anpacken kann, wenn es drauf ankommt. Wenn du mich fragst, nicht der schlechteste Fang."
Wollte sie ihn mir gerade schmackhaft machen und mich wirklich irgendwie mit ihm verkuppeln? An sich ja nett gemeint, aber als ob das jemals passieren würde.
„Du kennst ihn doch gar nicht. Vielleicht ist er auch eigentlich ganz anders... unhöflich, faul und... keine Ahnung. Halt nicht so wie du denkst." Natürlich hoffte ich das nicht. Ach was, ich wusste, dass er nicht so jemand war. Thomas war einfach... Thomas. Im Moment vielleicht etwas durch den Wind, aber im Herzen ein guter Mensch. Grandma riss mich aus meinen Gedanken.
„Das glaubst du doch wohl selbst nicht. Auf mich machte er einen sehr vernünftigen Eindruck. Ich glaube nicht, dass er irgendetwas vorgetäuscht hat."
„Du weißt aber, dass er Schauspieler ist? Dinge vorspielen ist sein Beruf." Irgendwie musste ich sie doch von dieser Schiene bekommen. Es war ja lieb gemeint, aber...
„Ach Quatsch. Der ist bestimmt ein feiner Kerl und würde gut zu dir passen."
Seufzend blieb ich stehen.
„Na wenn du meinst. Ich bin nicht sonderlich davon überzeugt, aber wenn sich dahingehend irgendetwas entwickeln sollte, würdest du es natürlich als Erste erfahren."
„Als ob. Wahrscheinlich wäre ich eine der Letzten." Nichtssagend verzog ich meinen Mund zu einem undefinierbaren Grinsen. Wir sahen uns kurz einen Moment schweigend an. Dann fingen wir beide an zu lachen und machten uns schließlich endlich auf den Weg zum Einkaufen.
Zum Glück ließ sie dabei das Thema fürs Erste auf sich beruhen und sprach nicht mehr über Thomas oder Logan, wofür ich sehr dankbar war...


-----------------------------------------------

Hallo ihr Lieben,

tja, Thomas und Logan... Zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten oder nicht? 

Ich habe endlich das nächste Kapitel fertig und wie ihr vielleicht schon gemerkt habt, hat es dieses Mal etwas länger gedauert. Einige von euch wissen bereits, dass jetzt bei mir das nächste Unisemester gestartet ist und da jetzt fürs Erste alles online stattfindet, braucht es da seine Zeit, sich auf alles neu einzurichten. Viele von euch sind auch selber in der Situation, zu Hause lernen oder arbeiten zu müssen, was nicht unbedingt immer einfach ist. Daher kann es ab jetzt leider um einiges länger dauern, bis ich wieder Zeit für ein neues Kapitel finde. Hat man ja auch nicht jeden Tag, dass plötzlich ganz neue Herausforderungen auf einen warten, mit denen nicht einmal diejenigen richtig umgehen können, die sie ausgelöst haben...

Wie dem auch sei, ich hoffe euch gefällt das Kapitel trotzdem und ihr habt Spaß am Lesen. Wie findet ihr eigentlich so die ganze Charaktere, die bisher immer mal wieder ihren Auftritt in der Geschichte hatten?

Also dann, bleibt gesund, genießt das schöne Wetter und wir hören uns dann bald wieder im nächsten Kapitel.

LG sangstergangster98

Do you trust me? (Thomas Brodie-Sangster FF)Unde poveștirile trăiesc. Descoperă acum