26.

5.9K 265 32
                                    

Was war eigentlich los mit mir? Seit wann ließ ich mich derart beeinflussen, und dann noch von so jemanden wie Justin. Auch wenn alles dafür sprach zu Hause zu bleiben um keinen ärger zu bekommen, versuchte ich so unauffällig wie möglich meine Schuhe und Jacke von unten zu nehmen damit ich sie mir in meinem Zimmer schnell drüber ziehen konnte. Jetzt war es soweit, der Moment in welchem man einfach alles macht nur um glücklich zu sein, auch wenn man mit den Konsequenzen rechnen muss. Ich hoffte einfach nur das alles gut gehen würde, das meine Eltern nichts von all dem erfahren würden, sonst würde es richtigen ärger geben. Wahrscheinlich sogar mehr als das.

Als ich bereit war, das zu tun was ich nicht tun sollte klopfte es an meiner Tür. "Ruby? Kann ich rein kommen?", dröhnte die Stimme meiner Mutter liebevoll in mein Zimmer, und mein Herz versagte dabei regelrecht. Warum ausgerechnet jetzt?

"Ehrlich gesagt, Mama, würde ich gerne etwas alleine sein ok?", sagte ich und lächelte irgendwie erfreut sodass ich mein Bein aus dem Fenster streckte und versuchte raus zu klettern. Ich war zwar im zweiten Stock, aber es war eigentlich ziemlich leicht runter zu kommen, früher hatte ich das auch manchmal gemacht. Natürlich wussten meine Eltern davon nichts, sonst würden sie mich umbringen.

Und gerade als ich mich noch mit meinen Händen abstützte, passierte was womit ich nicht gerechnet hatte, es war ein Schock fürs Leben. Meine Mutter kam einfach so in mein Zimmer, wobei ich merkte das ich vergessen hatte abzuschließen! Wie konnte man nur so doof sein wie ich? Als sie sich verwirrt um guckte, versuchte ich so schnell es ging irgendwie runter zu kommen, darauf bedacht leise zu sein. Aber ich denke meine Mutter ist nicht doof um das offene Fenster zu bemerken, und dem war so.

"Ruby?", sagte sie nun energischer, doch ich beeilte mich umso mehr, es gab jetzt sowieso kein zurück mehr. Ich konnte nicht wieder hoch klettern und sagen 'wollte nur Blumen pflücken'. So einfach war das nicht. Und als ich unten angekommen war, sah Justin mich mit einem verwirrten Blick an, wenn er nur wüsste. In mir brodelte es nur vor Aufregung und Adrenalin, was mein Herz um mengen schneller schlagen ließ. "Wir müssen abhauen", versuchte ich so leise es geht zu sagen, doch er runzelte nur seine Stirn, da er irgendwie überhaupt nichts kapierte, was auch kein Wunder war, wer würde das direkt kapieren?

Sicherheitshalber sah ich noch mal hoch zu meinem Fenster, nur um meine wutentbrannte Mutter zu sehen, die mich mörderisch beäugte. "Komm sofort wieder Hoch!", schrie sie. Ich war wie erstarrt, und hatte das Gefühl mir wurde der Boden unter den Füßen weg gezogen, aber als ich es schaffte aus meiner Starre zu entkommen, nahm ich Justins Hand in meine -was nur so nebenbei eine Gänsehaut auf meiner Haut verursachte- und zog ihn hinter mir her. Ich rannte förmlich, und Justin brauchte auch kurz um zu realisieren was soeben passiert war, doch als er sich gefangen hatte rannte er auch mit, ohne meine Hand los zu lassen.

Und ein stolzes grinsen zierte mein Gesicht, ich weiß zwar nicht genau was in mich gefahren war aber es hatte seinen reiz so zu sein wie es keiner von einem erwartete. So wie meine Eltern immer von mir erwartet haben daheim zu bleiben zu lernen, keine schminke zu besitzen und wenig Kontakt zu Jungen zu haben. Alles was sie versucht hatten, war zwecklos denn ich lief mit einem gut aussehenden Jungen davon. Aber ich hatte angst wieder nach Hause zu gehen, doch ich ließ den Gedanken erst mal aus meinem Kopf, darüber sollte ich mir erst Gedanken machen wenn es so weit war.

Ich wurde langsamer und zu guter letzt hielten wir auch an, damit ich ihm völlig außer Atem das gerade erklären konnte. "Meine Mom... Hausarrest... Du..", er nickte, zu Glück denn ich wusste nicht ob ich gerade im Stande dazu war ihm alles ganz genau bis hin ins Detail zu erläutern. Ich atmete ein und wieder aus, und so langsam beruhigte ich mich was dazu führte das ich Justin endlich wieder ansehen konnte, denn in der zwischen Zeit konnte ich das gar nicht.

"Und was jetzt?", fragte ich und sah ihm erwartungsvoll in die Augen. Er grinste kurz, und sah überall hin nur nicht in meine Augen und das ließ mich skeptisch meine Augenbrauen zusammen ziehen. Vielleicht hatte er selber keine Ahnung. Doch was sollte das alles hier überhaupt?

"Uhm... eigentlich... lass uns doch auf die Kirmes", mir war klar das ihm die Idee erst mitten im Satz gekommen war, aber ich musste zu geben das die Idee gar nicht so schlecht war, denn ich war nie oft auf der Kirmes gewesen und beneidete immer alle darum das sie immer dort waren, während ich meistens gelernt hatte. "Klar... lass uns da hin gehen", lächelte ich und hatte schon eine leichte Vorfreude darauf. Und so machten wir uns auf den weg zu der Kirmes.

"Was möchtest du als erstes machen?", fragte er mich als wir der Kirmes immer näher kamen, ehrlich gesagt wusste ich gar nicht was es alles auf einer Kirmes gab, und genau deshalb konnte ich darauf nicht wirklich antworten, sodass ich nur leicht mit meinen Schultern zuckte, um ihm die Entscheidung zu überlassen. Wenn ich das Wort 'Kirmes' hörte, dachte ich immer an Sahne Eis, Riesenrad oder Spaß. Und ehrlich gesagt wollte ich alles davon, obwohl ich gar kein Geld hatte. Ich konnte schlecht Justin alles bezahlen lassen, und genau deshalb blieb ich wie angewurzelt stehen.

"Was ist los?", verwirrt drehte er sich zu mir und betrachtete mich angestrengt, so als ob er versuchen würde mein Gesicht zu lesen, um sich mein Handeln zu erklären. "Justin.. ich habe gar kein Geld dabei oder so..", meine Stimme klang leise, und ehrlich gesagt war mir das auch etwas unangenehm, obwohl ich nicht wusste warum. Justin fing leicht an zu lächeln, vielleicht hatte er mich ja nicht verstanden? Denn ich fand das weniger witzig. Und genau deshalb kassierte er einen komischen Blick von mir.

"Kein Problem, geht auf mich", Nein, nein, nein. Es geht ganz sicher nicht auf dich, Justin! Als ob ich mir alles von ihm bezahlen lassen würde, so war ich nicht, und es erbrachte mir immer fürchterlich Bauchschmerzen. Das war doch viel zu Teuer. Hektisch schüttelte ich meinen Kopf, das wollte ich nicht.

"Justin.. ich will nicht das du mir was ausgibst", ja ganz genau. Wie viel Geld er wohl für mich verschwenden würde.

"Weißt du Ruby, das machen Jungs so", ich sog schwer die Luft an. "Wie meinst du das?", und jetzt war ich es die einen komischen Blick zu geworfen bekam, vielleicht hatte ich es sogar verdient. Zwar war ich in der Schule gut, aber das hieß nicht das ich wusste wie man sich gegenüber anderen Menschen gut verhält. Da würde ich mir eher eine mangelhaft geben. Gut zu wissen was ich demnächst verbessern musste, aber das hatte erst mal noch Zeit.

Er lächelte schon wieder! Wo war denn bitte der Witz?

"Okay.. dann mal von vorne, wenn ein Junge ein Mädchen mag, will er was mit ihr machen, nennen wir es 'Date' okay?", ich nickte als Antwort damit er fort fuhr. "Und auf diesem sogenannten 'Date' bezahlt er für das Mädchen, weil er das möchte, und weil man das so macht, verstanden?", ich glaubte er hielt mich für doof. Wie er es mir erklärt hatte, wie als wäre ich ein Kleinkind.

"Aber.. das kann man doch gar nicht hier mit vergleichen..", sein Blick sagte alles aus, er sah mich fast schon verständnislos an, doch er sog einfach schwer die Luft ein. Aber es war doch so, man konnte das was er beschrieben hatte, nicht mit unserer Situation vergleichen, oder?

"Doch das kann man", sagte er, und ich schluckte schwer. Ich wusste gar nicht das wir ein 'Date' hatten, oder verarschte er mich gerade, denn ehrlich ich konnte mir das kaum vorstellen, das Justin, mit der kleinen unauffälligen Ruby ein 'Date' wollen würde, ja... er verarschte mich bestimmt nur. Oder...

"Also, ist das ein Date oder wie?", er kam mir näher, sodass ich seine Präsenz ganz genau vor mir spüren konnte, aber ich traute mich nicht zu ihm auf zu gucken. Gott, jetzt schoss mir sogar die Hitze in meinen Kopf. Doch Justin war der Annahme ich müsste ihm in die Augen sehen, und genau deshalb hob er ganz sachte mein Kinn an, sodass ich gar keine Chance hatte, woanders hin zu sehen außer zu ihm. Eine leichte Gänsehaut zierte meine Arme, und ich hoffte nur das man das mir nicht anmerken würde, denn es war mir schon peinlich genug. Seine braunen Augen ließen mich gerade vergessen, und ich versank regelrecht in ihnen. Er hatte wirklich schöne Augen. Ich spürte seinen Atem an meinem Nacken, und für eine Sekunde hatte ich das Gefühl das Justins Lippen ganz kurz und sachte meine Haut berührten, aber das war mehr als absurd.

"Ja, das ist ein Date"...

__________________________________________________________

Heii, hoffe es hat euch gefallen:) Muss euch was beichten... die Story findet bald ihr Ende:O

Lasst ein Vote oder Kommentar da, würde mich freuen:)

LG Lena_x006x♥

EingesperrtWhere stories live. Discover now