15.

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In diesem Moment wenn du merkst dass alles irgendwie Scheiße ist, du aber dennoch nicht anders kannst und das tust was du normalerweise nie machen würdest. Und so ging es mir, normalerweise wollte ich mich umdrehen und gehen aber genau das tat ich nicht denn ich war mit Justin hier, nicht Abigail! Und es störte mich noch mehr dass sie mich noch extra gefragt hatte was ich mit ihm 'habe', und sie jetzt so mit ihm tanzte, obwohl sie ganz genau wusste das ich nun mal mit ihm hier war, und nicht sie!

"Justin?", fragte, flüsterte ich fast und tippte ihm ein Mal an die Schulter.

Er drehte seinen Kopf wie in Zeitlupe zu mir, sodass er mir in die Augen sehen konnte, durch seine braunen Augen die durch das Licht noch dunkler erschienen, lief mir ein Schauer über den Rücken. Ein komisches Gefühl breitete sich in mir aus, vielleicht hätte ich ihn nicht stören dürfen mit... was immer er auch gemacht hatte.

"Ruby", stellte er fest, wobei ich meine Lippen fest auf einander presste, er hatte wohl nicht mit mir gerechnet gehabt. Langsam nickte ich als Antwort, ich wollte was sagen aber irgendwie war mein Mund wie zusammen gefroren. "Ich dachte du wärst schon weg", meinte er und löste sich von Abigail, die das Spektakel skeptisch aber kommentarlos mit beobachtete.

"Nein, uhm... ich hab mir nur was zu trinken geholt und dich dann gesucht", versuchte ich mich auf irgendeine Weise zu verteidigen, und sah ihm unschuldig in die Augen.

Langsam begann er zu nicken, und entfernte sich einen Schritt von Abigail, was ich auch von ihm erwartet hatte. Denn wenn man jemanden mit holt muss man auch bei ihm bleiben, nicht mit der nächst besten seine Zeit vertreiben.

Da er nicht zu reden begann, fing ich einfach ohne lange zu überlegen an, dass zu sagen was ich schon so lange auf dem Herzen hatte, besser gesagt seit dem ich hier war.

"Könntest du mich vielleicht nach Hause fahren?", ich wandte meinen Blick kurz ab, und sah zu Abigail die in Gedanken verloren zu sein schien, und dann starrte ich den Boden an, da der irgendwie so schön glänzte. "Wir sind doch eben erst gekommen", er kam mir einen Schritt näher und umfasste mein Oberarm, um mich kurz von der Menschenmasse weg zu ziehen, ins freie.

Er stellte sich mir gegenüber, und mir kam es so vor als wären wir hier ganz alleine, als wäre kein Mensch, keine Fliege, kein Käfer hier in unserer nähe, nur wir beide. Ich begann zu zittern, da es etwas kühl war, und umklammerte meine Arme fest an einander. "Fährst du mich jetzt nach Hause?", fragte ich wieder und erhoffte mir dass er seinen Schlüssel zücken würde und mich endlich hier raus bringen würde. "Nein", lachte er unwillkürlich auf, was mich nur verwirrt meine Stirn kraus ziehen ließ, wie nein?!

"Warum", flüsterte ich kurz und bündig, und würde am liebsten zum zweiten mal anfangen zu weinen, aber wie beim ersten mal hielt ich es noch gerade so zurück. "Weil ich wollte dass du Spaß hast...", er kratzte sich kurz am Nacken und sah mich nicht an, er versuchte mir aus zu weichen aber weswegen? "Hab ich aber nicht", konterte ich und verschränkte nun meine Arme vor der Brust, langsam wurde ich etwas sauer, er sollte mich jetzt einfach heim bringen, war dass denn so schwer?

"Kein Wunder wenn du sofort abhaust!", Giftete er nun, wobei ich kurz vor Schreck zusammen zuckte, da er irgendwie einen Unterton drauf hatte, der mir angst bereitete. "Ja wenn du nichts anderes zu tun hast und mich stehen lässt wie eine Bescheuerte Kuh!", fauchte ich nun, und gestikulierte wild mit meinen Armen herum.

"Solange war dass doch gar nicht!", verteidigte er sich, wurde aber etwas ruhiger, sodass ich es auch wurde. "Doch", erwiderte ich kühl und pustete meine Haarsträhne wieder zurück, doch die dachte anscheinend nicht daran mich in ruhe zu lassen, denn sich kam wie vorhergesehen wieder zurück, und nervte mich nur.

"Warte", murmelte Justin und kam mir wieder näher, sodass ich kurz meinen Atem anhielt, und sich eine leichte Gänsehaut bildete, durch seine Anwesenheit. Er strich mir meine Haarsträhne hinter mein Ohr und flüsterte kaum merklich in mein Ohr:"Lass uns noch ein wenig Spaß haben". Ich erstarrte wie auf Kopfdruck, und musterte Justin, der das anscheinend ernst gemeint hatte.

EingesperrtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt