4.

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"Ich sehe was, was du nicht siehst und dass ist...", Justin guckte sich gelangweilt nach einer Farbe um, er blieb an einem Bild hängen und meinte schließlich "blau".

"Das Bild da", mit meinem Finger zeigte ich auf das Bild was er auffällig gemustert hatte, es war einfach so leicht mit ihm dieses Spiel zu spielen. Nickend drehte er sich wieder so, dass er nach vorne guckte. Er hatte das Glück, immer noch auf der Couch zu liegen, während ich an der Tür lehnte, da er mir immer noch keinen Platz machen wollte.

Einen Plan hatte ich auch schon, ich wollte ihm meine Trinkflasche andrehen, sodass er auf die Toilette müsste, aber er lehnte immer geschickt ab, was mich zur Verzweiflung brachte, denn mein Po tat so weh, vom sitzen auf dem harten Boden der Bibliothek.

"Jetzt du", meinte er und guckte mir für ein Bruchteil einer Sekunde in die Augen. Meine Augen rollten sich von alleine, ich hatte keine Lust mehr!

"Mir ist so langweilig! Willst du was trinken... ich habe noch was", fragte ich ihn jetzt Hoffnungsvoll. Mit einem Kopfschütteln lehnte er ab, sodass ich meine Handflächen an mein Gesicht rieb, das gab es doch einfach nicht!

"Ich geh pissen", sagte er, und stand langsam von der kleinen grünen Couch auf, meine Augen weiteten sich, so oft hatte ich gehofft dass wenn er was trinken würde er auf die Toilette müsse, und jetzt ohne einen Schluck zu sich genommen zu haben, bewegte er sich auf die Toilette zu.

Mein Herz raste vor Freude, doch wartete ich bis er die Tür geschlossen hatte, und bewegte mich mit schnellen aber kraftlosen Schritten auf die Couch zu, wo ich mich gemütlich drauf schmiss, jetzt musste ich nur noch heraus finden, was ich tun würde, falls er das machen würde wie erst vorhin. Mein Blick traf auf die Uhr die an der Wand hing, und sah dass es nun halb 5 Uhr war, wann würde sich meine Mutter endlich melden, und mich hier raus holen? Warum konnte ich denn nicht einfach auf meinem Bett liegen und Musik hören?

Das schlimmste war noch, dass eigentlich noch genug Schüler und auch Lehrer hier waren, nachdem die Bibliothek geschlossen wurde, doch da sie in dem Letztem Eck war, hatten wir kaum die Möglichkeit raus zu kommen. Und jetzt war es auch schon zu spät.

Eine Tür öffnete sich, aber nicht diese, die wir beide gerne offen gesehen hätten, nein die war es nicht. Justin kam hervor, verschränkte seine Arme vor der Brust während des Gehens, was mich hart schlucken ließ, diesmal würde ich alles dran setzten hier liegen bleiben zu können!

Wie vorhin, stellte er sich vor mich und guckte zu mir hinab, er schüttelte seinen Kopf, doch machte keinen Anstalt irgendwas zu unternehmen. Doch falls er sich anders hätte entscheiden wollen, würde dies von einem klingeln unterbrochen werden, es war mein Handy.

Unsere Köpfe bewegte sich synchron, in die Richtung meiner Tasche, wo der Lärm herkam, doch ich hatte nicht vor aufzustehen, sonst dürfte ich wieder Stunden auf dem Fußboden verbringen.

"Wenn du mir mein Handy bringst, mach ich dir etwas platz", schlug ich ihm vor, sein Kopf schoss in meine Richtung, überrascht sah er mich an, ging aber dennoch zu meiner Tasche und wühlte nach meinem Handy, gut nur das in meinem Rucksack kaum Sachen drin waren, die nicht rein gehörten...

Triumphierend hielt er mein Handy in die Höhe grinste mich an und streckte seinen Arm aus, sodass ich nach meinem Handy greifen konnte, doch er zuckte grinsend seinen Arm wieder weg, weswegen er nur einen genervten Blick meinerseits erntete.

"Gib schon her!", verlangte ich, doch womit ich nicht gerechnet hatte, dass er es mir überreichte, und ich dran gehen konnte.

Mein Finger bewegte sich wie von alleine, und drückte den grünen Knopf, ohne richtig gesehen zu haben wer es war, hielt ich es an mein Ohr.

EingesperrtWhere stories live. Discover now