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-Ruby's p.o.v-

Es war wieder einer dieser Momente, wo man wusste dass man nicht hinsehen sollte doch es ging einfach nicht, jeder hier tat es mir gleich und beobachtete Abigail Phillips.

Sie war beliebt, jeder kannte sie, jeder Junge sabberte ihr hinterher und jedes Mädchen war neidisch, neidisch darauf selbst nicht so beliebt wie sie zu sein. Ich gebe es zu, wenn ich könnte würde ich sofort mit ihr tauschen jeder wollte doch beliebt sein, so auch ich.

Doch das einzige was bei mir anders war wie bei so vielen, auf einer Weise war es mir dann doch egal, ich war sie nicht und eigentlich war ich mit mir so wie ich nun mal war ganz zufrieden. Auch wenn dies manche anders sehen.

Wahrscheinlich war ich die erste die aus dieser Starre fiel und so wandte ich mich meinem Schließfach zu in dem meine Unterrichtsutensilien waren.

Mein Chemie Buch und auch Heft entnahm ich und steckte diese in meinen Rucksack, um mich schnellstens auf den Weg zum Chemie-Raum zu machen.

Dort angekommen setzte ich mich in die 2. Reihe und legte meine Unterrichtsutensilien auf meinen Tisch. Lange musste ich nicht warten denn es kamen immer mehr und mehr Schüler meiner Klasse, und setzten sich auf deren Plätze und redeten wie sie es immer taten. Viele Freunde hatte ich nicht, es war so dass ich mich manchmal zu Nicole gesellte aber meistens wollte sie mit ihrer besten Freundin Selina alleine sein. Ich konnte es nachvollziehen, wer wollte schon ein Anhängsel haben was man als Streberin Bezeichnen konnte.

Meinen Kopf stütze ich auf meine Handflächen und wartete vergebens auf den Beginn der Stunde. Kurz darauf kamen Nicole und Selina gut gelaunt in die Klasse und setzten sich neben mich.

"Hay", begrüßte ich sie und lächelte sie nett an. Öfters fragte ich mich ob sie sich in Chemie freiwillig neben mich gesetzt hatten, oder es nur taten weil Nicole Mitleid mit mir hatte. Von Nicole hatte ich mal erfahren das Selina mich nicht mochte, sie dachte immer ich würde versuchen ihr Nicole auszuspannen, was vollkommen absurd war.

"Hay", sagten beide gleichzeitig, wobei sie zu kichern anfingen, ich stieg etwas schüchtern mit ein und wandte mich aber dann doch von ihnen ab, als ich bemerkte dass unser Lehrer rein kam.

Eigentlich war der Unterricht so wie immer, es zog sich wie Kaugummi in die Länge aber trotzdem war es eigentlich ganz lustig.

Nun war es jetzt Pause, ich nahm mein Brötchen mit und aß es auf dem Weg zum Pausenhof. Nicole und Selina waren heute mal bei mir, was ich irgendwie gut fand, wenn sie es nicht wären, wäre ich alleine, und das war langweilig.

"Ich weiß immer noch nicht welche Schuhe ich mir kaufen soll... Ich will unbedingt die weißen Airforce, aber meine Mutter will sie mir nicht kaufen", beschwerte sich Nicole, und fuchtelte übertrieben mit ihren Händen herum.

"Warum will sie dir deine Mom nicht kaufen?", fragte Selina, es war so dass Selina ziemlich viel von ihrer Familie bekam, sie kannte es nicht, mal etwas nicht zu bekommen. Doch Nicole war nicht so verwöhnt und deshalb verstand ich mich recht gut mit ihr.

"Sie hat mir erst letztens Geld gegeben, um mir neue Sachen zu kaufen", nörgelte Nicole weiter. Meistens stand ich nur hier und hörte zu, ich wollte nicht nerven denn es war so dass sie es meistens bevorzugen wenn ich einfach nicht so viel rede, wer weiß warum.

Weiter kamen sie auch gar nicht da es gerade klingelte, zum Pausen ende.

Wir drei machten uns auf den Weg zu unserer Klasse wo wir jetzt Deutsch hatten, Deutsch mochte ich eigentlich, denn meistens brauchte ich gar nicht lernen um gute Noten zu bekommen.

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Gerade als die 6 Stunde vorbei war, machte ich mich auf den Weg in die Bibliothek um mir mein Lieblings Buch auszuleihen, zwar hatte ich es schon zwei Mal gelesen aber im Deutsch Unterricht bekam ich wieder Lust dazu. Jedoch musste ich mich beeilen sonst würde ich meinen Bus verpassen. Ich wusste ganz genau wo das Buch stand, 6. Regal oberstes Fach, ziemlich mittig. Innerlich hoffte ich dass es noch da war, aber erst vor ein paar Tagen hatte ich es gesehen, deswegen vermutete ich dass es das war.

Die Tür der Schulbibliothek stand offen sodass ich direkt hinein spazieren konnte. Das 6. Regal stand ziemlich weit hinten, bei den Romanzen. Natürlich las ich auch anderes wie Action, oder Thriller doch Romanzen waren meine Lieblings Bücher. Hinter mit schloss ich die Tür und guckte mich kurz um.

Im hinterem Teil der Bibliothek war ein Junge, den ich hier zuvor noch nie gesehen hatte, sofort wusste ich wer es war, er war sehr beliebt hier doch was machte so einer wie er hier in der Bibliothek? Es war kein anderer als Justin Bieber, ich erkannte ihn wegen seinen dunkel blonden Haaren, seinem gut gebautem Körper, und seinen Tattoos. Ich wandte meinen Blick schnell wieder ab, wenn er gesehen hätte wie ich ihn angaffte dann würde er mich bestimmt für lächerlich halten, so wie es sowieso jeder tat.

Mit dem gewünschtem Buch in der Hand, ging ich auf das Pult zu wo eigentlich eine Frau sitzen sollte um mein Buch abzuscannen. Doch hier saß niemand. Vielleicht holte sie sich gerade noch einen Kaffee, jedoch bezweifelte ich dies da sie sowieso gleich Feierabend hatte. Das Buch legte ich auf dessen Tisch und wollte kurz aus der Tür schauen, ob sie sich vielleicht auf dem Flur aufhielt.

Meine Hand umschlang den Türgriff, und drückte ihn hinunter. Es tat sich jedoch nichts, wie ich diese Tür hasste, jedes mal das selbe, normaler Weise hätte ich jetzt Miriam, die Frau die hier arbeitet, gefragt ob sie mir helfen könne, aber genau diese war gerade nicht da. Nie bekam ich die Tür auf, jedes mal klemmte sie, ich knurrte und fluchte bis ich mich wieder umsah.

Vielleicht sollte ich einfach Justin fragen, er würde die Tür mit links aufbekommen, aber ich traute mich nicht auf ihn zu zugehen, ich meine es war schon komisch genug dass ich ganz genau wusste wer er war, aber er keinen blassen Schimmer hatte wer ich war. Vermutete ich jedenfalls mal.

Doch ich überwand mich dazu, da ich noch meinen Bus bekommen würde dann halt ohne Buch. Langsam ging ich nach hinten, wo er mit dem Rücken zu mir stand.

Meine Hand bewegte sich wie von selbst, und in Zeitlupe auf ihn zu, ganz vorsichtig tippte ich ihn an die Schulter und wartete gespannt auf seine kommende Reaktion.

Er drehte sich zu mir, und man sah ihm etwas an, nämlich das er genervt war ohne dass ich was sagen musste. Eine Augenbraue von ihm zog sich in die höhe, er musterte mich von oben bis unten sodass mir ein eiskalter Schauer über den Rücken lief.

"Ist was?", fragte er, nachdem er mich gemusterte hatte, ich hatte total vergessen was ich sagen wollte, das war doch nicht normal.

Seine Braunen Augen bohrten sich in meine Grüne, ich hatte ihn an getippt, ich musste jetzt was sagen, weswegen also kam nichts?

"Ehm...-", stotterte ich doch versuchte fort zu führen. "Die T-Tür klemmt...".

Ohne irgendwas zu sagen, ging er schmunzelnd an mir vorbei zu der Tür, die diesmal wieder richtig klemmte. Wie ich es tat, umschlang er den Türgriff und drückte mehrmals dagegen. Bis er anfing zu fluchen und sogar einmal gegen die Tür tritt.

Ich runzelte die Stirn, weswegen fluchte er denn jetzt?

"Die Tür ist verschlossen", fauchte er und tritt mit aller Kraft wieder gegen die schwere Tür.

EingesperrtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt