time flies

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Der sechste Dezember 2003 war ein klirrend kalter Tag. Der Atem der vielen Menschen schwebte als silbriger Dunst über der Masse und Kinder rannten, die Wangen gerötet, schnellstmöglich von der Schule nach Hause in die wohlige Wärme.

Im Londoner Krankenhaus, genauer gesagt im Kreissaal, bekamen Draco Malfoy und seine Frau Astoria davon allerdings nichts mit. Mit Tränen in den Augen beugten sie sich über ein neugeborenes Baby - ihre Tochter.

„Willkommen auf der Welt, Andromeda Malfoy.", flüsterte der frisch gebackene Vater zärtlich und strich mit seiner großen Hand über ihr Kleines Köpfchen. Sie öffnete ihre großen Augen, grau wie der Himmel nach einem Sturm, und blickte in die hellgrauen ihres Vaters.

•••

Der dreizehnte Mai 2006 war ein wunderschöner frühsommerlicher Tag, keine einzige Wolke war am azurblauen Himmel zu sehen. Im Kreissaal blickte ein Mädchen, noch keine drei Jahre alt, auf ihren kleinen Bruder, der in den Armen ihrer Mutter lag.

„Das ist dein kleiner Bruder, Scorpius. Möchtest du ihn mal halten?", fragte Astoria ihre Tochter mit sanfter Stimme und die kleine nickte lächelnd.

Als sie ihn schließlich in ihren Armen wiegte, beugte sie sich zu ihm herunter und flüsterte so leise, dass nur sie und das Baby es hören konnten: „Ich bin Andromeda, deine große Schwester, aber Mom und Dad nennen mich immer Andy, das darfst du auch. Ich werde immer auf dich aufpassen, das verspreche ich dir."

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Andromeda rannte auf den Hogwartsexpress zu, die wilden schwarzen Locken hinter ihr her wehend, und schrie zu ihrem Bruder, der gerade erst mit ihren Eltern durch die Mauer geschlüpft war: „Komm schon Scorp, das musst du sehen! Siehst du, wie lang der Zug ist?! Und schau mal, die vielen Menschen! Oh man, ich bin so aufgeregt!" Ihr Bruder blickte ihr ein wenig traurig nach. Zwei unendlich lange Jahre noch, bis er mit ihr in den Hogwartsexpress steigen durfte. Er vermisste sie jetzt schon.

Draco Malfoy sah schmunzelnd zu dem Wildfang von einem Mädchen, die er glücklicherweise seine Tochter nennen durfte.
Er winkte sie zu sich. „Hast du alles? Zauberstab? Deine Eule? Koffer?"

„Klaro, alles da!", versicherte sie ihm grinsend.
„Kann ich jetzt in den Zug?"

„Nicht bevor du dich ordentlich verabschiedet hast, junges Fräulein!", lachte Astoria und schloss ihre Tochter in die Arme.

Die beiden lösten sich voneinander und Draco umarmte Andromeda nun ebenfalls. „Und denk dran, Andy: egal in welches Haus der Hut dich steckt, wir haben dich lieb. Also mach dir keinen Kopf." Sie nickte entschlossen und lächelte. „Versprochen!"

Sie drehte sich zu Scorpius um und Draco glaubte, das erste mal einen traurigen Ausdruck auf ihrem Gesicht zu sehen, denn ihr Bruder stand kurz davor, loszuweinen. Sie umarmte ihn fest. „Keine Sorge Scorp! Ich schreib dir jede Woche mit Mo und an Weihnachten bin ich schon wieder da!", verprach sie ihm. Er lächelte schniefend und nickte. Mit einem letzten Blick auf ihre Familie stieg Andromeda Malfoy in den Zug.

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„Gryffindor!", schrie der Hut und Andy hüpfte vom Stuhl, als ein erstauntes Raunen durch die Halle ging, was sie aber gekonnt ignorierte. Sie setzte sich an ihren Haustisch neben ein Mädchen mit dunkler Haut und Haaren, die sich als Roxanne Weasley vorstellte.

Die Mädchen schüttelten sich die Hände und als das Festmal zu Ende war, stiegen sie mit dem Vertrauensschüler die Treppen zum Turm empor.

In ihrem Schlafsaal angekommen, fielen sie erschöpft in jeweils eines der beiden Betten ohne sich noch großartig zu unterhalten. Doch das war gar nicht nötig, denn die beiden hatten das Gefühl, sich schon ewig zu kennen.

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„Und unsere neue Jägerin ist Andromeda Malfoy! Herzlichen Glückwunsch!", rief Maximilian Wood, Kapitän des Gryffindor Quidditchteams. „Damit ist das Team komplett. Ich darf vorstellen: Raphael O'Connor als Sucher, Fred Weasley und James Potter als Treiber, Jonah Anderson, Silas Hall und Andromeda Malfoy als Jäger und meine Wenigkeit als Hüter. Ich bin stolz auf euch, wir sind ein wahnsinns Team! Quidditchpokal wir kommen!"

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„Slytherin!", rief der Hut und traurig sah Anni zu ihrem Bruder, der sich zum Slytherintisch aufmachte.

„Ach lass den Kopf nicht hängen! Immerhin könnt ihr euch jetzt jeden Tag sehen. Ihm wird es gut gehen, auch wenn er nicht in Gryffindor ist.", munterte Roxi sie auf und Anni seufzte ergeben. Sie hatte Recht. „Und sieh nur, er hat sogar schon einen Freund gefunden! Albus Potter und er unterhalten sich schon die ganze Zeit."

„Dein Bruder soll bloß weg von Albus bleiben!", fauchte James. Er schien es nicht gut aufgenommen zu haben, dass sein Bruder ein Slytherin war. „Wag es ja nicht, Potter!", sagte Andromeda gefährlich ruhig, doch James ließ sich nicht einschüchtern. Zu oft lagen sich die beiden in den Haaren.

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„Mom?", flüsterte Andy besorgt. „Wie geht es dir heute?" Als Antwort bekam sie nur ein Husten. Sie seufzte. Seit ihre Mutter krank wurde, war nichts mehr wie vorher. Die Heiler hatten ihr noch drei Monate gegeben. Sie wollte es zwar nicht glauben, doch tief im Inneren wusste sie, dass für Astoria Malfoy jede Hilfe zu spät kam. Sie wischte sich eine Träne von der Wange und schloss die Tür hinter sich.

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Heyy schön, dass es euch hierher verschlagen hat und ihr die Geschichte von Andromeda verfolgen wollt :)
Das war erst mal so eine kleine Zeitreise, im nächsten Kapitel gehts richtig los.
Schreibt doch mal in die Kommis, was ihr gut/schlecht fandet usw...

donna

𝐜𝐨𝐧𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬 | 𝐣𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐫𝐢𝐮𝐬 𝐩𝐨𝐭𝐭𝐞𝐫Where stories live. Discover now