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Andromeda PoV

Im Innenhof wurde ich schon von Roxy erwartet, die mit skeptischem Blick, die Arme in die Hüften gestemmt, zwischen James und mir hin und her schaute.

„Also dann. Man sieht sich!", verabschiedete sich James und gesellte sich zu seinen Freunden.

„Ich habe Fragen! Seit wann kratzen sich mein werter Cousin und du nicht mehr die Augen aus, wenn man sie länger als fünf Minuten allein lässt?", fragte Roxanne und durchbohrte mich mit ihrem typischen Roxy-Blick, bei dem sich sogar Professor McGonagall unwohl fühlte.

„Wir hatten ein paar klärende Gespräche.", antwortete ich.

„Ihr habt rumgeknutscht, willst du sagen."

„Roxy! Das ist immer noch James Potter! Mit dem knutsche ich erst rum, wenn Schweine fliegen können!"

„Soso. Na dann, Themawechsel. Jonah hat mich gefragt, ob ich mit ihm nach Hogsmeade gehen will.", erzählte sie und ich schrei leise auf.

„Du hast hoffentlich ja gesagt, oder?", fragte ich sie streng. Roxy schwärmte mir schon seit über einem Jahr von meinem Jägerkollegen vor und aus verlässlicher Quelle wusste ich, dass auch Jonah von meiner Freundin ganz begeistert war.

„Ja natürlich, ich bin ja nicht blöd. Aber ich weiß nicht, was ich anziehen soll...", seufzte sie.

„Roxy, beim Thema Style bin ich die letzte, die du fragen solltest. Frag Emilia, die kennt sich da aus.", grinste ich und deutete auf unsere Ravenclaw Freundin.

„Naja, vielleicht hast du Recht. Würde ich dich fragen, würde ich in Jeans und einem alten Pullover aufkreuzen.", sagte sie.

Ich ging nicht weiter darauf ein, zum einen, weil ich mir wirklich sehr wenig Mühe mit meinem Outfit gab und zum anderen, weil etwas viel interessanteres meine Aufmerksamkeit auf sich zog.

„Schau mal, ich glaube, Selina kommt nicht so ganz mit der Trennung zurecht.", raunte ich Roxy zu und stieß ihr leicht in die Seite.

Auf der anderen Seite des Innenhofes standen James und Silena und während er eher erleichtert, aber ein klein wenig betreten aussah, war sie außer sich vor Wut.
Sie schrie James an und klatschte ihm sogar eine, ehe sie wütend davonstapfte.

„Wow. Sag mir noch gleich, wie lange waren die beiden zusammen?", fragte Roxy trocken.

„Keine Ahnung, aber lange wirds nicht gewesen sein. Aber James versient die Ohrfeige, die Trennung hat sie wirklich getroffen."

„Naja, immerhin hat er mit ihr gesprochen und nicht wie sonst einfach mit einer anderen vor ihrer Nase rumgemacht. Also eindeutig eine Verbesserung.", antwortete sie und grinste mich vielsagend an. „Vielleicht hat ihm euer klärendes Gespräch gefallen und er will das wiederholen."

„Zum letzten Mal, Roxanne Weasley. Ich habe nicht mit deinem Cousin geknutscht und habe auch nicht vor, es zu tun!",knurrte ich und sie hob ergeben die Hände.

„Na gut. Aber ihr beide würdet ein süßes Paar abgeben. Und dann wären wir verwandt! Wobei du da ja eher viel Auswahl hast... Ich glaube übrigens, Louis steht auf dich."

Der Louis? Der Teilveela Louis? Ich bitte dich!", lachte ich. Nie im Leben, der konnte doch jedes Mädchen haben, wenn er sie nur anlächelte.

„Doch, er hat mich nach dir gefragt. Weißt du, Andy, du könntest ruhig mal ein bisschen mehr Selbstbewusstsein an den Tag legen. Du bist nicht mehr das elfjährige, dürre Mädchen, das in Baumhäusern rumklettert und ihre Feinde mit Matsch bewirft."

„Danke. Ich weiß deine aufmunternden Worte immer sehr zu schätzen. Aber damit ich nicht wieder zum dürren Etwas mutiere, brauch ich jetzt Mittagessen! Und mein Baumhaus liebe ich bis heute! Und du findest es auch gemütlich, gib es zu.", konterte ich und zog Roxy mit mir in die große Halle.

Nach einem deliziösen Mittagessen, drei weiteren Unterrichtsstunden, Arithmantik, Zauberkunst und Geschichte der Zauberei und Quidditchtraining stand für heute nur noch eine Doppelstunde Astronomie auf dem Plan.

Da ich während meiner ersten Astronomiestunde diesen Jahres im Krankenflügel gelegen war, freute ich mich umso mehr, als ich die Stufen des Turmes erklomm.

Der Nachthimmel war sternenklar, nicht eine Wolke war am Himmel zu erkennen und in der Ferne konnte ich die Umrisse der Baumwipfel des verbotenen Waldes ausmachen.

Astronomie war eines meiner Lieblingsfächer und Professor Sinistra war eine ausgezeichnete Lehrerin.

Sie begrüßte uns und begann gleich, uns die Aufgabe für die Stunde zu erklären. Wir sollten Jupiters Monde beobachten und uns Notizen dazu machen. Keine allzu schwere Aufgabe.

Roxy ich plazierten unsere Teleskope nebeneinander und begannen mit der Arbeit. Neben mir hatte James Platz genommen und sah haltlos überfordert aus.

Schon nach kurzer Zeit war ich fertig und sah neben mich, wo James immer noch nichts auf sein Pergament geschrieben hatte und gerade von Professor Sinistra belehrt wurde.

„Ah, Miss Malfoy, sie sind schon fertig. Tun sie mir einen Gefallen und greifen sie Mr Potter etwas unter die Arme, ja?", bat sie mich und ehe ich antworten konnte, war sie verschwunden.

„Irgendwie wirst du mich dieses Jahr nicht los, Andromeda.", grinste James.

Wo er Recht hatte. Komischerweise fand ich das gar nicht mehr so schlimm. Seufzend setzte ich mich zu ihm. Dann richtete ich sein Teleskop richtig aus und spähte hindurch. Dabei bemerkte ich James' Blick auf mir, was mich ein wenig aus der Fassung brachte.

„So, jetzt schau hindurch und sag mir, was du siehst.", befahl ich ihm und machte ihm Platz.

Als er die Monde des Jupiters beobachtete, betrachtete ich ihn von der Seite. Mir fiel auf, wie viel erwachsener er im Gegensatz zu letztem Jahr aussah. Seine Haare waren länger und lockten sich leicht und seine Wangenknochen waren deutlicher zu erkennen. Er sah verdammt gut aus.

Im nächsten Moment gab ich mir innerlich eine Ohrfeige, was dachte ich da nur? Merlin sei Dank konnte er meine Gedanken nicht lesen, sonst wäre ich vor Scham im Boden versunken.

„Ich sehe absolut nichts.", beschwerte sich James und riss mich somit aus meiner Grübelei.

„Wie, gar nichts? Du musst doch Jupiters Monde sehen können."

„Ja schon, aber ich habe keine Ahnung, was man da jetzt beobachten soll!"

Ich seufzte und breitete meine Notizen vor uns aus. Dann begann ich ihm in der Schnellzusammenfassung alles über Jupiters Monde zu erklären, ihre Namen und warum Io mein Liebling war. Dabei bemerkte ich wieder sein Starren auf mir.

„Wieso starrst du mich die ganze Zeit an? Hab ich was im Gesicht?", fragte ich und wischte mir vorsichtshalber einmal über den Mund.

James wurde rot und krazte sich am Kopf ehe er mich wieder ansah.

„Ja äh, nein.", murmelte er und wandte sich wieder ab.

„Also was ist jetzt? Was war mit Io?"

𝐜𝐨𝐧𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬 | 𝐣𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐫𝐢𝐮𝐬 𝐩𝐨𝐭𝐭𝐞𝐫Where stories live. Discover now