XVIII

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James PoV

Wo war sie, verdammt?

Schon seit Stunden rannte ich durch die Korridore von Hogwarts und suchte nach Andy. Nur finden konnte ich sie leider nirgends.

Ich hatte keine Ahnung, was geschehen war und niemand schien mir etwas darüber erzählen zu wollen. Wieso hatte sie geweint? Was hatte ich falsch gemacht?

Beim Gedanken an den traurigen Ausdruck in ihren sturmgrauen Augen wurde mir ganz schwer ums Herz. Ich wollte sie trösten, sie aufmuntern und denjenigen verprügeln, der sie zum Weinen gebracht hatte.

Nur leider war anscheinend ich der Grund, so viel hatte ich mitbekommen.

Und wieder fragte ich mich, wie sich meine ehemalige Feindin in so kurzer Zeit in mein Herz schleichen konnte.

So tief in meinen Gedanken versunken sah ich nicht auf den Weg und rannte mit voller Wucht in jemanden hinein.

Dieser jemand war Linus.

„Merlin sei Dank, Linus! Hast du Andromeda gesehen? Ich suche sie schon die ganze Zeit!"

„Wieso? Was willst du von ihr?", erkundigte er sich skeptisch. Seine katzengrünen Augen schienen mich zu durchbohren, was mich ziemlich unwohl fühlen ließ.

„Was ich von ihr will? Ein Missverständnis aufklären vielleicht! Das hast du doch mitbekommen, oder etwa nicht?!", rief ich aufbrausend. Ich hatte gerade keinen Nerv für seine Begriffsstutzigkeit.

„Ohh, ja das...", fing er wenig intelligent an.

„Ja, das. Ich will das wieder in Ordnung bringen, denn sonst denkt sie wieder so schlecht von mir."

„Seit wann interessiert es dich, was sie von dir denkt?", fragte Linus scheinheilig. Sein hinterlistiges Grinsen gefiel mir über haupt nicht.

„Ach, vergiss es. Davon verstehst du nichts.", schnaubte ich.

Dann schien er sich wieder an das Gespräch im Schlafsaal zu erinnern und er grinste.

„Achso, du meinst das wirklich ernst?"

Zu gerne würde ich ihm eine reinhauen. Aber ich tat es nicht, weil mir meine Hand zu schade war.

Dann begann Linus, peinlich berührt zu kichern und fuhr sich mit seiner Hand verlegen durch seine beschissenen blonden Haare. Ich könnte kotzen.

„Weißt du, James, eigentlich wollten wir es niemandem sagen, aber wenn du das so aufgefasst hast...", fuhr er fort.

„Warte, was? Was wolltet ihr niemandem sagen?", brach es konsterniert aus mir heraus.

„Wir sind zusammen. Schon länger, aber wir haben niemandem davon erzählt, deswegen weiß es keiner, außer jetzt eben dir. Tu mir einen Gefallen und behalte es für dich, okay?"

Und dann ging er mit beschwingten Schritten von dannen.

Fassungslos starrte ich ihm nach. Das konnte nicht sein! Oder etwa doch?

Die beiden hatten sich doch noch nie sonderlich gemocht. War das alles Schauspielerei?

Das konmte doch nicht alles gespielt gewesen sein, das Tanzen und unsere Gespräche, die nie langweilig wurden.

Bei ihr hatte ich mich so... ganz gefühlt, als wäre ein lang verlorener Teil wieder zu mir zurück gekehrt.

War es Andromeda nicht ähnlich gegangen? Hatte ihr Lachen nicht immer so frei geklungen und hatten ihre Augen nicht immer vor Tatendrang und Freude gesprüht, selbst wenn wir uns nur um Freddie gekümmert hatten?

𝐜𝐨𝐧𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬 | 𝐣𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐫𝐢𝐮𝐬 𝐩𝐨𝐭𝐭𝐞𝐫Where stories live. Discover now