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James PoV

Das Quidditchfeld platzte aus allen Nähten. Von chaotischen Zweitklässlern bis hin zu riesigen Siebtklässlern war alles dabei, was einen Besen hatte.

Die bisherige Quidditchmannschaft stand am Rand, ich hatte sie vorher testfliegen lassen und festgestellt, dass sogar Malfoy, obwohl ich es ungern zugab, noch in Topform war.

Ich hatte es ihr extra schwer gemacht: sie musste die Quaffle viel weiter von den Ringen entfernt werfen als die anderen und Fred und ich waren gleichzeitig mit den Klatschern auf sie losgelangen (was sowohl von Fred als auch vom restlichen Team mit schiefen Blicken beobachtet wurde), doch sie hatte, ohne mit der Wimper zu zucken, jeden Wurf versenkt.

Ich ließ die Anwärter erst ein mal drei Runden ums Feld fliegen und ein paar Manöver ausführen, somit waren nur noch acht potentielle Hüter übrig, die bei einer einfachen Schraube nicht vom Besen fielen oder nicht von dem heute doch eher starken Wind durcheinandergebracht wurden, unter ihnen auch Rose. Sie stellte sich überraschend gut an.

Als nächstes sollten die Spieler jeweils zehn Würfe auf die Ringe halten, die die drei Jäger warfen.

Bartolomäus Adams, ein kleiner kräftiger Gryffindor, und Eleni Cross, ein großes Mädchen mit breiten Schultern, beide aus der vierten, sowie meine Cousine hielten über die Hälfte und waren somit eine Runde weiter.

Ich bemerkte, wie sich mitlerweile die ausgeschiedenen Spieler und Schüler auf den Tribünen sammelten, wodurch die Anspannung der Spieler erheblich stieg.

"Also, Cross, du bist die erste! Versuch einfach nochmal, so viele wie möglich zu halten.", brülle ich quer über das Quidditchfeld und sah zu, wie Silas den ersten Wurf abfeuerte, welchen sie hielt. Sie hielt alle, bis Andromeda zum zweiten Mal an der Reihe war. Sie flog auf die Ringe zu, täuschte links an, um den Quaffle im letzten Moment unter Eleniˋs Beinen hindurch, in den mittleren Ring zu befördern. Ein klasse Trick, das musste man ihr lassen.

Danach lagen Eleniˋs Nerven blank und sie hielt nur noch Silas' letzten Wurf. Sie hatte also sechs gehalten und vier durchgehen lassen - nicht unbedingt schlecht aber auch nicht gut.

Auch Bartolomäus schlug sich gut, aber nach Malfoys Trick vorhin war er bei ihr viel zu verunsichert und ließ jeden ihrer Würfe durch und verließ niedergeschlagen, mit einem Stand von sieben gehalten und drei durchgelassen, kopfschüttelnd das Feld.

"Na gut Rose, dann zeig mal, was du kannst.", forderte ich meine Cousine auf und mit entschlossenem Blick platzierte sie sich vor den Ringen, ihre wilde rote Lockenmähne nach hinten gebunden und ein entschlossener Ausdruck in ihren braunen Augen.

Sie schlug sich großartig und ließ nicht einen Ball durch, nicht mal, als Malfoy wieder in die Trickkiste griff, und ich flog mit einem fetten Grinsen im Gesicht auf sie zu und klatschte mit ihr ab, bevor wir mit dem restlichen Team wieder auf den Boden flogen.

"Also, dann haben wir unsere neue Hüterin: Rose Granger-Weasley! Damit ist unser Team komplett. Training ist drei mal die Woche: Dienstag, Donnerstag und Freitag von sechs bis halb acht und manchmal vor einem Spiel werden wir noch Zusatztrainings ansetzen. Fragen?"

Niemandem schien irgendetwas unklar zu sein, weswegen ich zufrieden in die Runde nickte und mich mit Fred auf in die Umkleide machte.

Aus dem Augenwinkel beobachtete ich verwundert, wie Malfoy auf Rose zuging und sie, sehr zu ihrer Überraschung, in eine Umarmung zog. Als sie sich voneinander lösten, sagte Andromeda etwa zu ihr und die beiden fingen an zu lachen, bevor sich Rose bei ihr einhakte und sie ins Schloss zog.

Seit wann waren denn meine Cousine und das Malfoymädchen so gut miteinander?

Ich beschloss, Rose einfach mal beim Abendessen zu fragen. Bei der Gelegenheit konnte ich ihr auch gleich mal auf den Zahn fühlen, ob sie etwas über das Verhältnis in der Malfoy-Familie wusste. Ich war immer noch keinen Schritt weiter mit meinen Ermittlungen zum Thema: Draco Malfoy - Vater oder Verbrecher.

Nach einer ausgiebigen Dusche gingen Fred, John, Linus und ich zum Abedessen. Mein Magen war unangenehm leer und knurrte wohl ziemlich laut, denn John warf mir immer wieder verstörte Blicke zu. Peinlich!

Auf dem Weg in die große Halle begegnete ich Selina Moreau, meiner "Freundin" seit vorgestern.

Ich hatte sie total vergessen und war mir ehrlich gesagt selbst nicht ganz sicher, wie sie überhaupt meine Freundin werden konnte, denn wir hatten im Hogwartsexpress nur wild rumgeknutscht, aber sonst war nichts passiert. Sie war ja echt hübsch mit ihren langen Beinen, ihrer Porzellanhaut und den hellbraunen Haaren, aber ansonsten war sie nicht wirklich interessant.

Allerdings hatte sie jedem erzählt der es wissen wollte (oder auch nur das Pech hatte, gerade in ihrer Nähe zu sein), dass sie jetzt mit James Sirius Potter ging.

Fred schien sie auch bemerkt zu haben, denn er stieß mich von der Seite an und flüsterte mir zu: "Schau mal. Da ist deine Flamme. Seid ihr noch zusammen oder gibts Ärger im Paradies?"

"Schnauze Fred, wir sind nicht zusammen. Obwohl sie wirklich einen geilen Körper hat..."

"Aus dir werd ich nicht schlau.", brummte Fred kopschüttelnd, ehe er zu unseren zwei Zimmergenossen ging und mich allein stehen ließ. Jetzt sah es so aus, als würde ich auf Selina warten. Ganz toll.

"Jamesieee! Wie süß, dass du auf mich gewartet hast.", zwitscherte sie um mir dann einen Kuss zu geben und mich mit ihrer schwitzigen Hand mit sich zu ziehen.

In der großen Halle angekommen setzte sie sich sofort auf meinen Schoß, obwohl sie eigentlich am Ravenclawtisch sitzen müsste und begann, mich mit ihrem einschläfernden Gerede vollzuschwafeln.

Einige Schüler blickten grinsend und kichernd zu uns herüber und Rose, die zwischen Roxanne und Malfoy saß, wackelte anzüglich mit den Augenbrauen. Dann machte sie Lily auf uns aufmerksam, welche lauthals zu lachen begann, dieses kleine Miststück.

Sie würde ganz sicher Mom und Dad von meiner "Bekanntschaft" erzählen und die beiden wären einerseits entzückt, aber andererseits ging ihnen mein ständiges Freundinnen-Gewechsle total gegen den Strich.

Das Ermitteln konnte ich dann wohl vergessen, genauso wie ein entspanntes Abendessen.

𝐜𝐨𝐧𝐬𝐭𝐞𝐥𝐥𝐚𝐭𝐢𝐨𝐧𝐬 | 𝐣𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐬𝐢𝐫𝐢𝐮𝐬 𝐩𝐨𝐭𝐭𝐞𝐫जहाँ कहानियाँ रहती हैं। अभी खोजें