𝟎𝟒┊ 𝚝𝚞̈𝚛𝚖𝚎𝚗𝚍𝚎 𝚠𝚘𝚕𝚔𝚎𝚗. 〔🖤〕

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Mit einer Aquaknarre prallte die Finsteraura ab und machte somit keinen Schaden. Das Zorua knurrte wütend und zum ersten Mal seit langem fühlte sich N überfordert. Einen Kampf hatte er noch nie gehabt und der Gedanke, dass sein Zorua verletzt aus diesem hervorkommen könnte, hemmte seine Anweisungen. Chris' Ottaro hatte leichtes Spiel mit dem unerfahrenem Team, die Chance ließ es nicht unberührt.

»Wasserdüse«, kam die nächste Aufforderung des Angriffes von Chris, der voll in seinem Element zu sein schien. Das Zorua versuchte die Umgebung zu nutzen, indem es sich an zahlreichen Bänken vorbei schlängelte und dem Ottaro damit keine Möglichkeit ließ, zu treffen. Das gelang dem schwarzen Wolf ziemlich gut, bis der Otter die Taktik durchschaut hatte und begann, Zorua den Weg zu versperren. Gerade wollte das Wasser-Pokémon zu einem Tackle ansetzen, als messerscharfe Blätter das Geschehen unterbrachen.

»Jaron! Den hätte ich gewonnen!«, rief Chris empört und schien das erste Mal seit Kampfbeginn um sich geschaut zu haben, denn als sein Blick den von Jaron traf, verharrte er. »Das mag sein, aber dir liegt nichts daran, wie du ihn gewonnen hättest. Siehst du nicht, wie sich dein Gegner verhält?«, entgegnete Jaron und deutete auf das Zorua, welches sich wimmernd unter eine Bank zurückgezogen hatte. Schuldbewusst blickte Chris zu Boden und gestand sich ein, dass er hätte reifer und fairer reagieren können.

»'Tschuldigung...«, nuschelte er und streckte N die Hand entgegen. »Entschuldigung? Das ist, wie du in solch einer Situation reagierst? Sehr naiv... Worte werden euch nicht immer retten können«, antwortete dieser nur, bevor er sein Zorua in den Arm nahm und gehen wollte, doch Jaron packte ihn am Ärmel. »Hör zu, ich... ich entschuldige mich für meinen Freund, er hatte sicher keine bösen Absichten. Diese Trainersache ist nur ziemlich neu für uns«, erklärte der Braunhaarige.

Über N's Gesicht zog sich für einen Moment ein Grinsen. »Gewöhnt euch nicht daran«, flüsterte er Jaron nur zu und verschwand aus der Stadt, doch er konnte die Blicke spüren, die auf ihm ruhten.

Er wusste nicht ganz genau, wo er jetzt hin sollte. G-Cis war verschwunden, vermutlich zurück ins Schloss, das war zumindest der Ort, den N nach diesem Ereignis aufsuchen würde. Nach dem Kampf würde er aber sicherlich nicht mehr aufholen können, G-Cis war sicherlich über alle Berge. Somit streifte er alleine mit seinem Zorua durch die Gegend. Hoffentlich kommt mir ein Teammitglied mit dem Auto entgegen, die Strecke zu laufen dauert ewig..., dachte N verärgert.

Doch Frust brachte ihn nicht weiter, so betrachtete er seine Umgebung näher. Vermutlich war er, ohne es wirklich wahrzunehmen, durch Orion City gelaufen und fand sich nun in der Traumbrache wieder. Die löchrigen Ruinen sorgten dafür, dass N hinter ihnen eine große Waldlandschaft erblicken konnte, die sich mächtig vom Boden erhob. Interessiert strich er über das harte Gestein und fühlte dabei die Atmosphäre dieses Ortes. Trotz seiner kalten Präsenz war er doch sehr belebt von den verschiedensten Pokémon und vermittelte Wohlbehagen.

»Na komm, Zorua. Wir laufen weiter«, rief N zu seinem Partner, welcher etwas weiter hinten interessiert an einer Wand geschnuppert hatte. »Könntest du den Weg hier freilegen?«, murmelte der Junge und deutete auf einen schmalen Trampelpfad, der von knorrigen und alten Wurzeln versperrt war. Ohne zu zögern, entfachte das kleine Wolfspokémon eine Finsteraura und eine Explosion ließ das Hindernis in Vergessenheit geraten. Mit einem „Danke" schlug N diesen Weg ein. Einer der sieben Weisen hatte diesen Rückweg vorgeschlagen. Wussten sie, dass N nicht gemeinsam mit G-Cis zurückreisen würden? War es geplant, dass er und Zorua alleine zurückkamen?

Immer wieder musste N Äste zur Seite schieben, die ihm im Weg hingen. Zorua hatte durch seine Größe weniger Probleme mit dem Geäst. Stattdessen hüpfte es fröhlich um die Beine seines Trainers. »Willst du mich mit dem Boden bekannt machen? Ich werde noch stürzen«, scherzte der Grünhaarige und achtete genauestens darauf, wohin er seine Schritte setzte. »Was haben wir heute alles erlebt«, grübelte N vor sich hin und dachte dabei besonders an den Kampf. Er hatte sich dämlich angestellt, nicht mehr und nicht weniger. Wie ein kleines und hilfloses Kind kam er sich vor, das ohne einen Erwachsenen wohl kaum einen Erfolg erleben durfte. Und er hatte Zorua alleine gelassen.

»Du nimmst mir das hoffentlich nicht übel«, murmelte N weiter, doch ein herzhafter Blick seitens Zorua bewies ihm, dass dieses es ihm nicht allzu nachtragend sein würde. »Zum Glück hat G-Cis das nicht gesehen. Er wäre nicht erfreut darüber gewesen.« Das Geäst wurde weniger und N kam an einer riesigen Lichtung an. Vor ihm taten sich mehrere Wege auf. Verlegen kratzte er sich am Hinterkopf. »Und wohin nun?« Auch das Zorua schien ziemlich ratlos, bevor es die Schnauze auf den Boden legte und in alle Richtungen schnupperte. Bei einem der Wege bellte das Pokémon aufgeregt. »Also da lang«, schloss N und folgte dem Weg, so, wie es Zorua angeordnet hatte. Insgeheim war er nun umso glücklicher, dass er sich auf die Nase seines Freundes so verlassen konnte. Immer weiter und weiter kämpften sich die Beiden vor.

Irgendwann würden sie dann hoffentlich das Schloss erblicken. Doch im Moment dachte N an etwas anderes. »G-Cis hatte etwas im Sinn, als er mich nach Gavina schickte, eine Stadt, die an jedermanns Reise Anfang steht... wollte er, dass ich diese Trainer treffe?«

✦𝒻𝒻」𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐰𝐮𝐧𝐬𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭.Where stories live. Discover now