𝟐𝟒┊𝚐𝚎𝚏𝚊𝚗𝚐𝚎𝚗 𝚒𝚖 𝚎𝚒𝚜.〔💔〕

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»Weiter.« Der Zorn aus seiner Stimme war deutlich heraus zu hören. G-Cis Monokel funkelte im Mondlicht als er seine Gruppe durch die Wälder führte.

Am Nachmittag war das Finstrio mit aufregenden Nachrichten zurückgekehrt. N und sein Gespann würden versuchen, Kyurem zu erwecken. Das hatte das Gelausche des Trios ergeben.

Ein zartes Schmunzeln zog sich auf das Gesicht des Grünhaarigen als er an den Tag nach dem Kampf dachte. Er hatte dem Finstrio angeordnet, N zu verfolgen, nicht aber anzugreifen. Auch wenn es G-Cis in den Fingern gekitzelt hatte, N in einem Kampf zu schlagen, so war er ihnen als Spion doch viel mehr vom Vorteil, auch wenn der Junge es nicht wusste.

»Wie lange müssen wir denn noch laufen?«, stöhnte Achromas genervt. Der Forscher hatte einen finsteren Blick aufgesetzt und murrend die Arme verschränkt. Vielleicht hatte das aber auch damit zu tun, dass er den schweren Koffer mit den Amuletten tragen durfte.

»Wir sind bald da. Nur Geduld. Mara, hast du den DNS-Keil?« Ein rothaariges Mädchen stürmte in schnellen Schritten nach vorne. Das Glück stand ihr ins Gesicht geschrieben, an einer so besonderen Mission teilnehmen zu dürfen.

»Selbstverständlich. Achromas' Forschungen sollen schließlich nicht umsonst gewesen sein.« Direkt nach der Erweckung Reshirams wurden die Foschungsarbeiten begonnen und genau zum rechten Zeitpunkt vollendet. Wenn es ihnen erst einmal möglich war, ein solch starkes Pokémon zu besitzen, wäre selbst dieser Trupp kein Hindernis mehr.

Der Mond ergoss sein milchiges Licht über den Baumwipfeln. Ein paar Laternecto eiferten mit zahlreichen Gladiantri um die Wette und schienen in ihrem Spiel die passierende Gruppe gar nicht zu bemerken. Der Schall eines Drachen, einem Duodino um genau zu sein, erfüllte die Nacht und wog schwerer als die Stille selbst auf den Schultern des Teams.

Das Laub raschelte im Wind und es zeigten sich vermehrt Augenpaare, die die Fremdlinge musterten. Wie ein stiller Schwertkampf trafen sich die Blicke aller Beteiligten. 

»G-Cis.« Mara war stehen geblieben und deutete zum Mond hinauf. Die Silhouette eines Trikephalos zeichnete sich deutlich ab. Wie Rubine funkelten die Augen des Drachen, der einen schaurigen Schall erklingen ließ.

Sofort flitzten Rokkaiman, Caesurio und Golbit um die Gruppe herum. Mara schickte ohne zu zögern ihr Grypheldis in den Kampf und auch Achromas beteiligte sich mit seinem Klikdiklak. Der Grünhaarige entschied sich für sein Wie-Shu, welches mit seinem Turmkick dem Caesurio ordentlichen Schaden verpasste.

Im Seitenwinkel erkannte der Anführer, dass Maras Grypheldis das Golbit mit Finsteraura zurückdrängte. Achromas hatte mit dem Rokkaiman ebenfalls leichtes Spiel und besiegte es gerade mit einer Lichtkanone.

»Los jetzt, wir haben genug Zeit verloren. Ich will vor ihnen da sein!«, brummte G-Cis genervt und schon eilte das Team nach. Der Mond hatte seinen höchsten Punkt erreicht und für einen kurzen Moment grübelte der Grünhaarige, wie weit N gekommen sein mag.

Hatte er bereits Kyurem gefunden? Natürlich wollte er ihren Plan vereilten, aber wie hoch war sein strategisches Verständnis geworden? Naiv wie er war, würde er direkt in seine Fänge hinein laufen. Dann würden G-Cis und sein Team den Moment nutzen und zuschlagen. Es war alles genauestens durchdacht und geplant worden.

»Wir nähern uns Tessera«, stellte ein Rüpel fest und deutete auf die Häusersilhouette, die sich deutlich von den Tannen der Umgebung abhob. »Wir sollten einen Umweg gehen, wenn wir keine unnötige Aufmerksamkeit auf uns ziehen wollen«, grübelte Achromas.

Der Forscher hatte den Koffer abgestellt und nachdenklich den Finger ans Kinn gelegt. Sein Umhang zappelte in der leichten Brise ebenso sehr wie seine lose Haarsträhne, doch das schien ihn wenig zu beeindrucken.

»Unsinn. Es ist Nacht, keiner wird mehr draußen sein. Für solch Verzögerungen haben wir keine Zeit.« G-Cis Anordnung war klar und verständlich gewesen und doch blickten sich die Mitglieder unsicher an.

Sie waren eine verhältnismäßig kleine Gruppe, lediglich G-Cis, Achromas, Mara und zwei Rüpel waren auserwählt worden, um diesen Auftrag auszuführen. Und dennoch würden sie zweifelsohne sofort ins Visier der Polizei fallen, wenn sie einen falschen Schritt setzten.

Aber keiner der Mitglieder widersprach und folgten ihrem sturen Anführer durch die leeren Gassen der Stadt.

Tessera war vergleichsweise recht belebt für ein kleines Dorf abseits der größeren Städte. Die Lichter der Zimmer harmonierten untereinander wie ein Schwarm leuchtender Volbeat und warfen Schatten zahlreicher Silhouetten auf die Bordsteine.

Wie angriffslustige Magnayen zog die Fünfergruppe weiter. Auch das Kreischen von Kindern, die wohl noch draußen spielten, konnte die Konzentration des Anführers nicht erschüttern.

Die Häuser wichen steinigem Untergrund. Der Mond konnte sein volles Licht entfalten und entblößte dabei einen Höhleneingang, der sich direkt vor Team Plasma auftat. Mit einer Handbewegung signalisierte G-Cis, dass sie dort entlang gehen würden.

Entschlossen und dennoch wachsam, bewegten sie sich durch die Festung aus Gestein. Es herrschte die Ruhe selbst, lediglich ein paar Tropfen Wasser bahnten sich ihren Weg auf den Boden und durchbrachen damit die Stille.

Wie eine tickende Uhr ergaben sie sich dem Rhythmus, den die Schwerkraft vorgab.

»Da hinten ist Licht«, wisperte Mara und dennoch umfing sie eine aufgeregte Aura. Mit einem Nicken gab der Rest seine Zustimmung. Freudige Euphorie umgab sie, als sie sich in die Richtung des Lichts bewegten und schließlich mit zusammengekniffenen Augen ins Freie brachen.

Vor ihnen tat sich eine riesige Lichtung auf, die vereinzelt von Tannen durchzogen wurde. Das Mondlicht wirkte hier fast wie die Sonne selbst, entfachte ein tanzendes Feuer, dass eine knisternde Atmosphäre hinterließ.

»Es ist hier«, grinste G-Cis zufrieden. Daran bestand kein Zweifel. Diese Atmosphäre konnte nur von einem bestimmten Pokémon ausgelöst worden sein.

»G-Cis, wir sind nicht alleine hier.« Nervös hatte Achromas am Mantel seines Vorgesetzten gezupft, seine Brille zurecht gerückt und in die Ferne gedeutet. Der Grünhaarige musste sich anstrengen, um sich ein klares Bild der Silhouetten am Horizont verschaffen zu können, doch es stand für ihn außer Frage, wer dort stehen musste.

Ein sarkastisches Grinsen zierte sein Gesicht. »Unser König ist zurückgekehrt.«

✦𝒻𝒻」𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐰𝐮𝐧𝐬𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭.Où les histoires vivent. Découvrez maintenant