𝟎𝟓┊ 𝚘𝚖𝚎𝚗 𝚍𝚎𝚜 𝚖𝚘𝚗𝚍𝚎𝚜. 〔🤍〕

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Zitternd legte sich N ein Handtuch um. Auf dem Rückweg wurden er und sein Zorua von einem Regenschauer überrascht, dessen Tropfen kalt und hart auf Einall geprasselt hatten. Mit einem anderen Handtuch trocknete der Grünhaarige das Fell seines Pokémon, welches sich anschließend kräftig schüttelte. Noch währenddessen tauchte G-Cis hinter den Beiden auf.

»Wie fandest du deinen ersten Ausflug?«, war seine einzige Frage. Bei diesen Worten zuckte N kurz zusammen, er hatte G-Cis den Vorfall des Kampfes bisher verschwiegen. Stattdessen äußerte er eine Frage, die ihm schon lange auf der Zunge gebrannt hatte.

»Wieso war deine Ansprache so kurz?«, fragte er. »Eine Frage mit einer Gegenfrage beantworten...«, G-Cis trat ein paar Schritte zur Seite. Kurz wirkte er verärgert, aber die Wut wich schließlich der Ruhe. »Wozu viele Worte verschwenden? Menschen glauben dir nichts, bis du nicht Taten sprechen lässt.« Zwar nickte N verständnisvoll, doch sein Gefühl, dass G-Cis noch etwas beschäftigte und loswerden wollte, verließ ihn nicht.

Bevor er etwas einwenden konnte, ertönte das Knarren der großen Holztür. »Achromas«, sagte G-Cis und hob fragend eine Augenbraue. Offensichtlich hatte er nicht mit dem Besuch des Wissenschaftlers gerechnet. Doch der Blonde störte sich nicht an dem verwirrten Gesichtsausdruck seines Vorgesetzten.

»Es gab Nebenwirkungen«, flüsterte er, doch laut genug, damit N alles verstehen konnte. »Bei... was?«, wandte dieser sofort ein, woraufhin er von G-Cis unterbrochen wurde. »Welches Ausmaß?« Der Wissenschaftler blickte kurz auf einen Block, den er mitgenommen hatte, seine Brille rückte er flink zurecht. Sein Stift bewegte sich wie ein tanzendes Kapoera über das Papier, bevor der Blonde eine Zeile durchstrich.

»Nicht stark, nur verzögert sich unser Zeitplan um ein paar Tage«, grübelte der Wissenschaftler, ehe er entschlossen nickte. »Aber das sollte nicht allzu dramatisch sein.« Für einen Moment herrschte Stille, ehe G-Cis, wenn auch mit einem genervten Unterton, entgegnete: »So lange es nicht gänzlich schief geht.«

Achromas blätterte noch ein wenig durch seine Papiere, bevor er mit einem sicheren Nicken antwortete. »Darauf können Sie vertrauen.« Ohne weiterhin eine Antwort abzuwarten, verließ Achromas den Raum genauso schnell, wie er gekommen war. Ein heftiger Windzug verstärkte dabei das Zuknallen der Tür, welches alle Anwesenden für einen Moment zusammenzucken ließ.

»Worüber habt ihr geredet?«, meldete sich N nun interessiert zu Wort. Die abwesende Haltung seitens G-Cis verärgerte ihn. N war lange genug bei Team Plasma, um in die Pläne des Teams eingewiesen zu werden. »Ich möchte das Gleiche wie ihr«, ergänzte er, um deutlich zu machen, dass er ein Recht darauf hat, zu erfahren, über was sich die Zwei ausgetauscht hatten.

Doch G-Cis verließ nur stillschweigend den Raum. Somit erhielt N nicht nur keine Antwort, nein. Er hatte des Weiteren auch nicht die Möglichkeit, G-Cis zu fragen, was ihn noch bedrückte. Frustriert schmiss sich N das Handtuch von der Schulter und verließ den Raum. Sein Zorua folgte ihm auf schnellen Schritten, die zwischen den vergoldeten Wänden widerhallten. N war kurz davor, selbst nachzuschauen.

Doch er tat es nicht, ob vor Angst zu sehen, was vor ihm versteckt wurde oder vor Angst, von G-Cis erwischt zu werden. »Hoffen wir, dass alles gut geht und nach Plan läuft. Was auch immer der Plan ist«, meinte N dann wieder etwas optimistischer zu seinem Partner, welcher ihm still folgte. Zorua konzentrierte sich mehr darauf, wo N hinlief.

»Ja, ich weiß. Ein anderer Weg«, seufzte der Junge und strich sich bedrückt über die Schulter. Er war sich unsicher bei dem, was er gerade tat. In einem zügigen Tempo rannte er die blau schimmernden Treppenstufen herunter und öffnete die ihm zuerst gelegene Tür. Zum Vorschein kam ein riesiges Sandfeld, um welches ein weißer Kasten gezeichnet worden war.

An den Wänden hingen verschiedene Poster von bekannten Pokémon, die in Turnieren gekämpft hatten. Ein Fasasnob, welches seine bekannte Sturzflug Attacke einsetzte, ein Rabigator, das Steinkante nutzte und in der Mitte ein Zoroark, das eine Finsteraura auflud. »Da wollen wir hin!«, meinte N und deutete mit seinem Zeigefinger auf das Poster mit dem Zoroark.

»Und das schaffen wir nur mit Training. Erst dann können wir garantieren, dass uns beiden nichts passiert.« N's Zorua bellte zuversichtlich und wedelte mit dem rot getupften Schweif. Seine Augen funkelten bereit, sodass sich der Grünhaarige sofort ans Training machte. Er hatte keine Erfahrung, das wussten sowohl er als auch Zorua. Dass das ein Hindernis beim Training sein würde, war kein Geheimnis.

Doch N sträubten sich die Haare, wenn er daran dachte, G-Cis danach zu fragen. Zum einen weckte diese Herausforderung, das Training alleine zu bewältigen, den Ehrgeiz des Jugendlichen und außerdem hatte G-Cis auch nicht sein Schweigen gebrochen und ihm nichts von irgendwelchen Plänen verraten. Sie würden es auch so schaffen.

»Auf dem Poster sieht man die Attacke Finsteraura. Die kannst du schon und an der sollten wir auch arbeiten«, überlegte N und gab daraufhin die Anweisung, die Attacke auszuführen. Zorua gehorchte und feuerte die Attacke ab, mitten auf das Feld. »Wir brauchen ein Ziel«, grübelte der Grünhaarige, bevor er kurz verschwand und mit seinem Rucksack wiederkam. »Wird schon reichen«, meinte er schulterzuckend.

Erneut gab er den Befehl, doch dieses Mal fixierte Zorua den Rucksack und traf. Immer wieder und wieder wiederholten die Zwei ihre Aktionen und das solange, bis beide erschöpft auf dem Boden zusammensanken. Sie schnauften, doch sie fühlten auch die Zufriedenheit in dem Körper des jeweils anderen. N war zuversichtlich, dass sie sich immer weiter verbessern würden und dann keine Befürchtungen vor überraschenden Kämpfen haben müssten.

Der Blick zu seinem komplett zerbersten Rucksack bestätigte dem Jungen die Stärke der Attacke. Ein Klopfen an der Tür ließ die Beiden aufschrecken, die Person, die den Raum betrat, noch mehr. Es war G-Cis, der Zorua und N prüfend ansah.

»Ich habe Explosionen gehört. Was glaubt ihr eigentlich, was ihr hier treibt?«, fragte er und hob eine Augenbraue. Seine Stimme war ruhig und doch löste sie in N Unsicherheit aus. »Ist doch nicht verboten, oder?«, fragte er und unterdrückte den Nebensatz, ob G-Cis ihm dieses Verbot genauso wie die Pläne verschwiegen hätte.

»Wir haben trainiert«, ergänzte er dann etwas selbstsicherer. Wovor sollte er Angst haben? Team Plasma benutze auch Pokémon, doch das Versprechen von G-Cis, dass diese nach der Vollendung des Planes freigelassen werden würden, ließ diese Tatsache weniger schlimm erscheinen.

»Ich kann dir dabei helfen, aber sag mir eines. Was ist der Anlass dazu? So urplötzlich fängt man doch nicht mit dem Training an und dann gleich so intensiv.« Die Augen des Anführers ruhten streng auf N. Er wollte eine Antwort. Und die würde er erhalten.

✦𝒻𝒻」𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐰𝐮𝐧𝐬𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭.Where stories live. Discover now