𝟏𝟐┊𝚍𝚞𝚗𝚔𝚎𝚕𝚑𝚎𝚒𝚝 𝚣𝚒𝚎𝚑𝚝 𝚊𝚞𝚏.〔🖤〕

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Jaron hatte seinen Blick ebenfalls auf den Dunkelstein gerichtet, fast so, als hätte er eben erst bemerkt, dass er im Besitz von diesem ist. »Ja...«, setzte er zögernd an, »Deswegen bin ich hier. Zekrom hat mich hierher geführt.« Das hätte N klar sein müssen. Natürlich musste Jaron der von dem Drachen auserwählte Held sein. Es war nicht anders zu erwarten. Das Schicksal hatte beide Parteien zusammengeführt, ihnen gezeigt, wem sie sich stellen mussten, um ihr Ziel zu erreichen.

»Als ich nach dem Arenakampf gegangen bin, habe ich eine Verbindung zu dem Stein gespürt. Auch Aloe fand das sonderbar und hat mir von der Legende erzählt. Nach einigem hin und her habe ich den Stein mitnehmen dürfen und wurde hierher gelotst«, fuhr Jaron fort, doch seine Worte interessierten N nicht im geringsten. Er hatte den Dunkelstein, mehr gab es nicht zu wissen. Und die Aura, die diesen umspielte, zeugte von einer immensen Macht. Einer Macht, der nur Reshiram selbst trotzen kann.

Dieses hatte sich auch zur vollen Größe aufgerichtet und schien nur auf die nächsten Ereignisse zu warten. Seine blauen Augen brannten wie die Flammen, die es erschaffen konnte, seine Schwingen waren wie Federn, die ihren Edel nicht zu verbergen vermochten. Seine Gefühle wie ein Wirbelsturm verschiedenster Erinnerungen. »Wir werden kämpfen müssen«, stellte Jaron die Tatsache klar, die dem König nicht unbekannt war. Beide Trainer verfolgten eigene Ideale, nur kannte der Braunhaarige überhaupt N's? Vermutlich hatten ihm seine zustimmenden Worte in Gavina gegenüber G-Cis verraten. Jaron war intelligent, doch dumm genug, um sich N in den Weg zu stellen.

»Pokémon sind dafür bestimmt, frei zu leben. Diese Bälle sind nichts weiter als Maschinen, um sie zu willenlosen Marionetten zu machen«, erklärte N. Seine Augen trafen auf die von Jaron, der keine Sekunde daran dachte, weg zu sehen. Er hielt dem Blick unbeeindruckt stand, stattdessen ergriff er selber das Wort und das mit einer Intensität, die den Grünhaarigen schaudern ließ. »Und wenn du dich irrst? Was ist, wenn die Pokémon gerne mit ihren Trainern reisen?« Ein Augenblick der Stille umhüllte den Ort, lastete wie ein Fels auf den Schultern der Trainer.

»Du stellst Vermutungen auf«, entgegnete der König. Die Worte von Jaron waren reine Behauptungen, vermutlich war er sich selbst nicht sicher, ob sie auch nur überhaupt einen Hauch von Richtigkeit besaßen. Vielleicht war es ihm aber auch egal und er wollte lediglich, dass Team Plasma seine Wünsche nicht Realität werden ließ. Doch das entschlossene Leuchten in den Augen des Trainers deutete auf etwas anderes hin. »Ich lasse Tatsachen sprechen«, antwortete Jaron und warf einen Pokéball in die Luft. Ein gleißendes Licht bahnte sich den Weg aus dem Ball und zum Vorschein kam der Starter von Jaron, der ihn bereits seit seinen Anfängen in Gavina begleitete. Sein Serpifeu hatte sich in ein Efoserp entwickelt und strotzte nur so vor Energie.

Die Entschlossenheit des Pokémon ließen N ein paar Schritte zurück gehen. War das wirklich möglich, dass sich das Efoserp in seiner jetzigen Situation wohl fühlte und so entschlossen zu seinem Trainer hielt? Ihm zustimmte und verteidigte? Ein Kopfschütteln brachte N wieder zur Realität zurück. Er durfte sein Ziel unter keinen Umständen aus den Augen verlieren. »Erwecke Zekrom. Erst dann werden wir sehen, wer richtig liegt.«

Das Mitglied Team Plasmas wies Reshiram an, an den Rand der Etage zu gehen. Er wollte, dass Jaron für die Erweckung des zweiten, legendären Pokémon genug Platz besaß. Es interessierte den Grünhaarigen fast schon, was genau nun passieren würde. Zögernd ging Jaron nach vorne. Offensichtlich traute er N nicht über den Weg, doch der Grünhaarige bestand auf einen fairen Kampf, also ließ er den Trainer passieren. Der Dunkelstein in dessen Armen war von einem finsteren Nebel umhüllt und dürstete förmlich nach der Einkerbung, die ihm Leben einhauchen würde. Jaron setzte den Stein an seinen Platz und sofort wurde er von Elektrizität erfüllt. Die Blitze schlugen wie wilde Peitschen um sich, verfehlten nur knapp die Lebewesen, die sich schützend die Hände vors Gesicht hielten.

So wie es bei Reshiram gewesen war, so formte sich auch langsam aus den Blitzen der mächtige Körper von Zekrom. Ein Ruf und es war klar, dass das Pokémon mit seiner vollen Stärke erweckt worden war. Es blickte dankbar zu Jaron, der es erstaunt betrachtete. Freude durchzog Zekrom, als es sich hinter dem Helden aufstellte. Es war schon jetzt nicht zu übersehen, was für ein starkes Band die Beiden stärkte. Ein ebenso Starkes wie N und Reshiram. Der Nachthimmel unterstützte die gespenstische Ruhe, die nun herrschte. Die Ruhe vor dem Sturm. Die Trainer blickten sich entschlossen an, ebenso wie die zwei legendären Pokémon. Selbst die Partner von N und Jaron stellten sich kampfbereit auf.

»Team Plasma wird seine Ideale durchsetzen«, flüsterte der König, doch der Braunhaarige schien ihn gehört zu haben. »Sagt wer?«, kam die Gegenfrage. N lächelte und umschloss seine Halskette. Freude durchströmte ihn, als er voller Gewissheit und Stolz seine Worte aussprechen durfte. »Der König dieser Organisation.« Bei diesen Worten achtete er genauestens auf Jarons Gesichtszüge. Er konnte nicht deuten, ob der Junge ihm das glaubte. Vermutlich ergab es für ihn keinen Sinn, dass jemand, der solche Ziele hatte, von einem legendären Pokémon als Held auserwählt worden war. Doch das tat es für N ebenso wenig. Warum hatte sich Zekrom so entschieden?

Jaron entgegnete daraufhin nichts, stattdessen wirkte er umso entschlossener. Er hatte die Lippen aufeinander gepresst und die Hände zu Fäusten geballt, war jederzeit für einen Angriff gewappnet. N atmete tief ein. Er wusste nicht, was das Ziel dieses Kampfes war. Er wusste nicht, was die Konsequenz dieses Kampfes sein würden. Aber er wusste, dass dieser Kampf jetzt eintreten musste. Keiner der Beiden würde auch nur im entferntesten daran denken, jetzt zu gehen und die Drachenstiege ohne weitere Worte zu verlassen. Die Blicke des Trainers brannten sich in N's Haut. Das würde ein harter Kampf werden.

»Zorua, ich möchte, dass du in diesen Kampf nicht einschreitest«, wisperte N, als er sich zu seinem Pokémon heruntergebeugt hatte. Er streichelte es liebevoll und hoffte darauf, dass es die Anweisung befolgen würde. Er selbst stellte sich gerade auf und blickte Jaron an. »Nun denn, dann wird es Zeit, zu beginnen. Ein Kampf um Wunsch und Wirklichkeit.«

✦𝒻𝒻」𝐳𝐰𝐢𝐬𝐜𝐡𝐞𝐧 𝐰𝐮𝐧𝐬𝐜𝐡 𝐮𝐧𝐝 𝐰𝐢𝐫𝐤𝐥𝐢𝐜𝐡𝐤𝐞𝐢𝐭.Onde histórias criam vida. Descubra agora