Anna - Einen schönen Guten Abend Loreley...

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Paddy deutete in Richtung St. Goar, wo eine Burg stand. „Hier haben wir unser Video zu „Why Why Why" gedreht. „Hm, also ich hätte dann noch Lust auf Sightseeing. Chiara was sagst du?" Sie war vollkommen im Gedanken und reagierte erst, als ich ihren Namen bereits das dritte Mal ausgesprochen hatte. „Ähm ja klar, lass uns die Burg vor dem Konzert noch ansehen." Als wir ganz oben auf dem imposanten Felsen ankamen, konnte ich es fast nicht glauben, wie viele Fans bereits anwesend waren und warteten. Das Gelände beinhaltete auch einen Campingplatz und viele Konzertgäste, waren wohl schon einige Tage hier. Wir stiegen im Backstage Bereich aus dem Van und sogleich wurden uns allen Backstage Pässe übergeben. Paddy musste sich verstecken, denn die Überraschung sollte noch immer gut gehütet bleiben. „Babe, ist es ok, wenn uns der Fahrer nach St. Goar bringt? Ich würde mir die Burg wirklich gerne ansehen." „Natürlich ist das okay. Ich muss ohnehin noch etwas proben. Meine Geschwister werden in den nächsten zwei Stunden ankommen. Das gibt mir noch etwas Zeit für mich." Er lächelte mich an und wir küssten uns zum Abschied. Chiara und ich fuhren zu der uns keineswegs unbekannten Burg. Nun wurde auch meine Freundin wieder lockerer und wir genossen unseren gemeinsamen Vormittag. Schon früher wollten wir diese Burg immer sehen, natürlich hätten wir nie im Traum daran gedacht, dass es nun unter diesen Umständen passieren würde. Wir schossen ein paar Fotos und gönnten uns anschließend noch einen Eisbecher. Chiara und ich quatschten und blödelten herum. Es war einfach perfekt. Am Nachmittag rief ich unseren Fahrer an und bat ihn, uns wieder abzuholen. Als wir erneut aufs Gelände kamen, waren die Menschenmassen noch mehr geworden. Jeder starrte den schwarzen Van an, manche winkten sogar, denn die Fans wussten genau, dass in der Regel die Künstler von so einem Wagen gebracht wurden. Zum Glück waren die Scheiben verdunkelt und man konnte von außen nichts erkennen. Chiara und ich stiegen aus dem Auto und wurden sofort von Patricia, Kathy und Joey herzlich begrüßt. Ich stellte Chiara meinen zukünftigen Schwägern und Schwägerinnen vor. In den Garderoben kamen uns auch Angelo, John und Paul entgegen. Lediglich Jimmy war nirgendwo zu sehen. Gut so, dachte ich. Chiara verzog sich in Paddys Garderobe, während ich mit Paddy zu seinen Geschwistern ging. Wir plauderten noch kurz, bevor sie ohne Paddy zum Soundcheck aufbrachen. Denn er musste dieses Mal ohne auf die Bühne. Paddys Stimme würde sofort von der wartenden Menge erkannt werden. „Bist du etwa nervös, Babe?" fragte ich meinen Verlobten etwas verwundert. „Naja, vielleicht ein bisschen. Der letzte Auftritt mit meinen Geschwistern ist schon so viele Jahre her. Und dann auch noch hier. Aber ich freue mich ziemlich auf das Konzert und bin gespannt, wie die Fans auf mich reagieren." „Natürlich werden sie ausflippen und Slips und Kuscheltiere auf die Bühne werfen", neckte ich ihn. „Wirst du mir etwa deinen Slip auf die Bühne werfen, Baby?", in seiner Stimme lag ein dreckiger Unterton. „Ich habe gar keinen an", gab ich ihm neckisch zur Antwort. Er musste schlucken. Wir waren beide in sexueller Hinsicht ziemlich ausgehungert. Kurz vor Mia's Geburt, hatten wir das letzte Mal miteinander geschlafen. Die ersten Wochen danach, war Sex ohnehin verboten und da Paddy in letzter Zeit häufig unterwegs und allgemein immer viel los war, hatten wir noch keine Zeit für Zweisamkeit gefunden. Ich setzte mich auf seinen Schoß und wir küssten uns leidenschaftlich. Paddy fasste mir mit beiden Händen an den Po und ich konnte seine Erektion klar und deutlich spüren. „Heb dir noch was für später auf", flüsterte ich in sein Ohr. Ich war so unglaublich scharf auf ihn. Am liebsten hätte ich ihn gleich hier in diesem Aufenthaltsraum in mir gespürt. Doch ich wusste, unsere Zeit wird kommen – bald. Die Geschwister kamen erst kurz vor Einlass vom Soundcheck zurück. Ich machte mich noch kurz in Paddys Garderobe frisch und schnappte mir Chiara, die immer noch angespannt darin saß. „Komm Süße, lass uns schon mal unseren Platz einnehmen. Es ist bald Einlass." Chiara legte sich ebenfalls noch einmal frisches Make-Up auf und wir stellten uns vor die Bühne. Unsere Pässe ließen wir in unseren Ausschnitten verschwinden um nicht gleich das Feindbild aller anderen Fans zu sein. Wir hörten eine Unterhaltung von ein paar Frauen hinter uns. Ob sie sich noch an früher erinnern könnten, als Paddy noch dabei war und das es hier ohne ihn sicher nicht mehr dasselbe sein wird. Chiara und ich prusteten laut los, als wir das hörten. Ich textete Paddy noch kurz: Viel Glück Babe, ich weiß du wirst sie alle umhauen. So wie du das immer machst. Ich freu mich, dich gleich auf der Bühne zu sehen. Love You. Schnell bekam ich eine Antwort von ihm: Danke Honey! Ich warte dann schon mal auf deinen Slip... Kuss. Ich schmunzelte als ich das las. Keine fünf Minuten später, ging es los. Das Intro wurde angespielt und Jimmy erschien auf der Bühne. Chiara versteifte sich augenblicklich. Oh Mann, das kann ja heiter werden. Als er die ersten Zeilen des Liedes zu singen begann, sah er uns, nein – sah er Chiara. Er hatte einen Texthänger und man konnte ihm sofort ansehen, dass ihn etwas aus dem Konzept brachte. Zum Glück sang das Publikum für ihn weiter, aber sie waren alle Vollprofis, also stieg er schnell wieder ein und konnte seinen Song fertig performen. Chiara war die Sache sichtlich unangenehm. Erst war ich etwas verwirrt, doch schnell merkte ich, was hier wirklich Sache war. „Komm schon Süße, es ist alles gut. Du hast es ihm offenbar mehr angetan als ich vermutet habe." Chiara zuckte nur mit den Schultern und tat diesen offensichtlichen Fakt, als Lappalie ab. Als das Lied vorbei war, erklang der Bass und Paddy kam von hinten nach vorne an das Mikrofon. Die Menschen um uns herum rasteten förmlich aus. Noch nie in meinem Leben habe ich so viel Geschrei und Gekreische auf einmal gehört. Ich war kurz völlig perplex. Als er das Publikum mit dem allseits bekannten Satz „Einen schönen guten Abend, Loreley!" begrüßte, setzen die Fans noch eine Schippe drauf. Dieses Mal ließen auch Chiara und ich uns hin reißen und kreischten mit. Paddy konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Ich zuckte mit den Schultern und warf ihm eine Kusshand zu. Das Konzert war mit Abstand das Beste in meinem Leben. Ich wurde von so vielen Gefühlen auf einmal überschwemmt. Paddy zog natürlich eine Hammer Show ab. Als Angelo und er An Angel zum Besten gaben, konnte es kaum nostalgischer sein. Das Publikum übertönte mit seinem Gesang beinahe die beiden Brüder. Wie immer betrieb Paddy leichte Konversation mit den Fans und man konnte es ihm genau anmerken, wie sehr er es genoss, auf dieser Bühne zu stehen. Mit seiner Familie. Immer wieder warfen wir uns verstohlene Blicke zu. Manchmal sang er nur für mich, das wusste ich. Als er MEIN Lied sang, verliebte ich mich wieder aufs Neue in ihn. Sofort spürte ich die Schmetterlinge in meinem Bauch. Ich wünschte mir, das Konzert würde niemals enden und somit auch nicht dieses Gefühl, welches ich in meiner Magengrube spürte. Chiara war da bestimmt anderer Meinung, denn je näher wir dem Schluss kamen, umso steifer wurde sie. Ich wusste wie sehr sie sich vor der Aussprache mit Jimmy scheute. Als die letzte Zugabe Take my Hand war, ging Paddy, so wie er es schon früher tat, durch das Publikum um die Fans abzuklatschen. Wieder flippte die Menge regelrecht aus. Er fing auf der gegenüberliegenden Seite an und arbeitete sich durch die erste Reihe, kam auf meine Seite und machte am ganz linken Rand weiter. Zum Schluss blieb er eine ganze Weile bei mir stehen und hielt meine Hand, während er weiter sang. Da war sie wieder, die zwölfjährige Anna. Die bestimmt niemals daran dachte, dass sie in knapp zwei Wochen, den heißen Musiker, der gerade vor ihr stand, heiraten würde. Auch nach einem Jahr Beziehung mit Paddy, schaffte er es, Wackelpudding aus meinen Knien zu machen. Als er wieder auf die Bühne zu den anderen ging, konnte sich Chiara ihr amüsiertes Gelächter kaum noch verhalten. „Ihr seid ja schlimmer als zwei verliebte Teenager." „Ich weiß, aber ich kann es nicht ändern. Das passiert einfach." Wir kamen aus dem Lachen gar nicht mehr heraus und die Frauen rund um uns, straften uns mit bösen Blicken. Natürlich passte es ihnen gar nicht, dass Paddy so lange mit meiner Hand in der seinen, bei mir verweilte. Gott sei Dank waren wir bereits am Ende angekommen, ansonsten wären mich diese Furien vermutlich angesprungen. Der Schlussapplaus war ohrenbetäubend. Paddy bedankte sich nochmal beim Publikum und versprach bei dem einen oder anderen Konzert mit seinen Geschwistern dabei zu sein. Bitte was? Das war aber neu. Ich sah ihn fragend an und er zuckte nur lächelnd mit den Schultern. Ich erwiderte sein Lächeln und schüttelte meinen Kopf. Ich wusste von Anfang an, dass ihn dieses Konzert wieder anfixen würde. Ich freute mich für ihn. Nach dem jahrelangen Familienzwist haben endlich wieder alle zueinander gefunden, sogar auf der Bühne. Als sich die Menge auflöste, nahmen Chiara und ich mit Hilfe eines Security Mitarbeiters eine Abkürzung in den Backstage Bereich. Dort angekommen sahen wir, dass sich alle Geschwister gerade in den Armen lagen – alle bis auf Jimmy. Er hatte sich schon wieder in seiner Garderobe verkrochen. So ein Feigling. „Hey ihr zwei! Na wie hat euch der Auftritt gefallen?", schrie uns Joey schon fast entgegen. „Es war der Wahnsinn, das Publikum war der Wahnsinn und ihr ward der Wahnsinn!" Ich meinte jedes Wort ernst. Natürlich verschwieg ich, dass es das beste Konzert war, das ich jemals besuchte. Wir aßen noch kurz einen Happen bevor wir ins Hotel fuhren. Mir fiel auf, dass Patricia Chiara immer wieder musterte. Ich denke, sie wusste ganz genau um Jimmys Texthänger und was ihn so verwirrte. Paddy zog mich an sich und flüsterte mir ins Ohr: „Baby, ich bin dafür, dass wir so schnell es geht ins Hotel fahren. Ich kann es kaum noch erwarten dich endlich zu vögeln." Ich sah ihn lasziv an und nickte nur mit dem Kopf. Gerade fuhren die ersten drei Busse vor um uns ins Hotel zu kutschieren. Es waren eine Menge Menschen zu fahren, denn es hatten fast alle Geschwister ihre Familien mit. Plötzlich entdeckte ich auch Pino, der gekommen sein musste, als Chiara und ich schon im Publikum standen. Wir begrüßten uns mit einer kurzen Umarmung. „Freut mich dich zu sehen, Anna. Wie geht's dir und wie geht es eurer Kleinen?" Ich führte mit Pino noch einen kurzen Smalltalk, während wir zu den Mini Bussen gingen. Die Fans standen überall vor dem Backstage Bereich und wir mussten schnell einsteigen. John erklärte sich bereit, noch ein paar Fotos mit den Fans zu schießen, quasi als Ablenkungsmanöver. Auf dem Weg zum Hotel konnte ich Chiara genau ansehen, dass so kurz vor dem Zusammentreffen mit Jimmy, ihre Nervosität den Höhepunkt erreicht hat. Wir benutzten den Hintereingang des Hotels und gingen gleich in einen abgetrennten Raum, wo sich schon fast alle Geschwister mit deren Familien eingefunden hatten. Paddy und ich wollten uns eigentlich gleich auf unser Zimmer schleichen, doch Angelo erwischte uns und überredete uns, mit den anderen auf den heutigen Abend anzustoßen. Ich merkte, dass Paddy hin und her gerissen war, denn natürlich freute auch er sich schon auf unsere gemeinsame Nacht. Schulterzuckend lächelte ich ihn an um ihn zu deuten, dass wir wohl keine andere Wahl hätten, als noch ein bisschen mit seinen Geschwistern zu feiern. Wir setzten uns zu den anderen an den Tisch. Ich beugte mich zu Paddy und flüsterte ihm ins Ohr: „Wir haben jetzt so lange gewartet, da kommt es nun wirklich nicht mehr auf die Eine oder Andere Stunde an." Er grinste mich an und gab mir einen zärtlichen Kuss. „Du hast Recht, Baby." Wir bestellten uns etwas zu Trinken. Schon nach den ersten paar Schlucken, merkte ich ein prickeln in meinem Kopf. Ich hatte immerhin fast ein Jahr lang keinen Alkohol getrunken und dieser machte sich sofort bemerkbar. Nach kurzer Zeit verließ Jimmy, der die meiste Zeit teilnahmslos auf seinem Stuhl saß, den Raum und verabschiedete sich kurz von allen um auf sein Zimmer zu gehen. Keine Minute später taten es Patricia und ihr Mann es ihm gleich. Chiara war sichtlich überfordert und wusste nicht genau, was sie nun machen sollte. Ich legte ihr meine Hand auf ihr Bein um ihr zu signalisieren, dass sie noch etwas warten sollte, bis sie ging. Nach weiteren 15 Minuten lehnte ich mich zu ihr und sagte ihr, dass die Luft nun rein wäre. Chiara bedankte sich bei mir und machte sich auf den Weg. Nach meinem zweiten Glas Gin Tonic, war ich bereits etwas angetrunken. Der Alkohol fachte mein Verlangen nach Paddy noch mehr an, also legte ich meine Hand auf seinen Oberschenkel und begann diesen zu streicheln. Nach einer Weile wanderte meine Hand zu seiner Körpermitte. Seine ausgebeulte Hose spannte schon ziemlich. Er sah mich erwartungsvoll an. Ich begann seinen Penis über dem Stück Stoff, welches uns noch voneinander trennte, zu massieren. Paddy musste sich bemühen, seine Mimik unter Kontrolle zu behalten. „Baby, du musst damit aufhören, wie soll ich denn jetzt aufstehen, ohne dass jeder in diesem Raum meine Latte sieht?", sagte er flüsternd zu mir. Gespielt unschuldig biss ich mir auf meine Unterlippe und zuckte mit meinen Schultern. Wie immer, machte ihn das noch schärfer. „Ich halte es keine Minute mehr aus, komm lass uns hoch gehen." Paddy beschaffte sich Abhilfe und legte seine Jacke um seinen Arm, den er so hielt, dass sein mächtiger Ständer verdeckt wurde. Wir riefen noch ein schnelles Gute Nacht an die Allgemeinheit und in Windeseile waren wir beim Fahrstuhl. Kaum schlossen sich die Türen, fielen wir regelrecht übereinander her. Paddy drückte mich gegen die Wand und hielt meine Hände über dem Kopf fest, während er mich voller Leidenschaft küsste und seinen Körper an mich presste. Viel zu schnell kamen wir im dritten Stockwerk an. Hastig öffneten wir die Tür mit der Zimmerkarte und ließen sie mit einem lauten Knall zu fallen. Schnell öffnete ich Paddys Hose und befreite mich ebenfalls von meiner. Er setzte sich aufs Bett und ich mich auf ihn. Es fühlte sich so gut an, ihn endlich wieder in mir zu spüren. Während des Sexes, zog er mir mein Oberteil und den BH aus. Er verwöhnte mich mit seiner Zunge und schon bei der kleinsten Berührung, stieß ich ein lautes stöhnen aus. Es dauerte nicht lange und ich explodierte beinahe. Ich setzte mich wieder auf ihn und er drang erneut in mich ein. „Das hat mir so gefehlt, Baby", presste er keuchend zwischen seinen Stößen hervor. Laut stöhnend kamen wir beide zum Höhepunkt. Atemlos lagen wir nebeneinander auf dem Bett. „Das war unglaublich", hauchte ich Paddy zu. „Oh ja, das war es. Und längst überfällig", gab er schelmisch zurück. Viel Schlaf bekamen wir in dieser Nacht nicht. Wir ließen unserer Lust freien Lauf und setzten unser Liebesspiel fast bis in die Morgenstunden fort. Als um zehn Uhr der Wecker klingelte, hätte ich mein Handy am liebsten gegen die Wand geworfen. Aber wir mussten aufstehen um noch mit den anderen zu frühstücken. Paddy schlief so tief, dass er das Klingeln nicht einmal bemerkte. Ich beschloss sofort unter die Dusche zu steigen und meinem Verlobten noch ein paar Minuten im Bett zu gönnen. Doch kaum drehte ich das Wasser auf, stand Paddy auch schon vor mir und stieg zu mir in die Dusche. „Guten Morgen, Süße", begrüßte er mich, bevor wir uns küssten und uns erneut einander hin gaben. „Ich würde sagen, wir haben unseren kleinen Ausflug gut genutzt", merkte ich an, als ich mich gerade abtrocknete. „Perfekt genutzt, Honey", entgegnete Paddy. Er zog sich an während ich noch mit meinen Haaren kämpfte. Da ich keinen Haar-Glätter mitgenommen hatte, ließen sich meine widerspenstigen Locken kaum bändigen, also entschied ich mich für einen hohen Dutt. Ich schlüpfte noch schnell in ein Kleid und meine Sneakers und schon war ich bereit. Ich hatte einen riesen Hunger. Verliebt wie am ersten Tag, spazierten Paddy und ich in das Separee, welches exklusiv für die Familie reserviert war. „Guten Morgen", schrie ich schon fast in den brechend vollen Raum. Alle starrten mich kurz an und erwiderten meine Begrüßung. „Na du hast aber gute Laune, Anna", bemerkte Joey und fuhr fort „Ihr habt wohl eure kinderlose Nacht in vollen Zügen genossen." „Joey!" Patricia fuhr ihn wegen seiner Anspielung kurz an. Doch Paddy und mich störte das nicht, wir setzten unser Honigkuchenpferd-Grinsen weiter auf und gesellten uns zu den anderen. Immerhin hatte Joey doch Recht, wir genossen diese Nacht wirklich. Nachdem wir fast mit dem Frühstück fertig waren, fragte ich mich, wo Chiara und Jimmy waren. Ich hoffte, dass sie nicht gemeinsam kamen, denn das erweckte bestimmt einen komischen Eindruck. Vor allem bei Patricia. Vermutlich hatte sie bereits durchschaut, dass bei den Beiden etwas im Busch war. Plötzlich ging die Türe auf und tatsächlich standen die Beiden zusammen in der Tür. Wie zu erwarten, waren alle Blicke auf sie gerichtet. Verdammt, Chiara! Dachte ich verärgert. Das hätte ihr doch klar sein müssen. Angelo erbarmte sich der Beiden und bemerkte, dass sie sich nun besser alle auf dem Weg zum Flughafen machen sollten um die Flüge zu erwischen. Zustimmende Geräusche durchfuhren den Raum, doch Jimmy sah das offenbar nicht so. Als er verkündete, er würde nicht mitfliegen, fuhr Patricia fast aus der Haut. Zu allem Überfluss log Jimmy auch noch, er würde das restliche Wochenende bei uns verbringen um noch die letzten Details für die Hochzeit zu besprechen. Wie bitte? Es gab nichts mehr zu besprechen. Die Hochzeit war unter Dach und Fach. Paddy funkelte ihn an und war kurz davor ihn auffliegen zu lassen. Ich drückte seinen Arm kurz und als er mich ansah, schüttelte ich kaum merklich meinen Kopf. Es hätte niemanden geholfen, wenn Paddy Jimmy bloßgestellt hätte. Also sprang ihm Paddy wiederwillig zur Seite und bekräftige seine Lüge. Chiara schien genau so überrascht zu sein, wie die restlichen Anwesenden. Offenbar wusste sie nichts von Jimmys Plänen. In diesem Moment hätte ich ihn am liebsten den Kopf abgerissen. Was dachte sich dieser Idiot nur? Ich war stinksauer. Nach und nach verließen alle das Frühstück um sich auf den Weg zum Flughafen zu machen. Jeder verabschiedete sich herzlich bei Paddy und mir, während Jimmy und Chiara nur ein bescheidenes „Bye" erhielten. Als nur mehr wir vier in dem Raum waren, nahm Paddy sich Jimmy augenblicklich zur Seite. Er war ebenfalls voller Wut. Ich hatte ihn noch selten so gesehen. Ich stellte mich zu Chiara um Antworten zu erhalten, doch auch sie war, wie vermutet, vollkommen überrumpelt von Jimmys Aktion. „Also Chiara ich weiß nicht was der Kerl vorhat, aber bitte klärt das endlich. Ich denke zum Reden seid ihr letzte Nacht nicht gekommen." Sie schüttelte nur kaum merklich ihren Kopf. Sie war wieder einmal vollkommen fertig, also sparte ich mir meine Standpauke. Die Ignoranz der Geschwister waren bereits Strafe genug. Zwischen Jimmy und Paddy ging es offenbar heiß her. Paddys Gestik und sein Gesichtsausdruck verrieten es. Leider konnte ich nichts verstehen, doch ich war mir sicher, dass es gleich Thema sein würde, wenn wir zum Flughafen fuhren. Noch einmal wandte ich mich an meine Freundin: „Süße, bitte lass dich auf nichts ein, was dich so unglücklich macht. Was auch immer ihr dieses Wochenende auch noch vorhabt, bitte denke an meine Worte." Sie nickte bestimmt. Als die beiden Männer wieder kamen, umarmte ich Chiara noch kurz. Paddy war immer noch wütend und schob mich förmlich hinaus. Jimmy und Chiara blieben zurück. Paddy und ich gingen in unser Zimmer um unser Gepäck zu holen. „Ich kann es einfach nicht verstehen was Jimmy da abzieht. Jetzt hat er mich auch noch mit hinein gezogen und ich habe sogar für ihn gelogen." Ich konnte Paddys emotionalen Ausbruch verstehen, aber je länger ich darüber nachdachte, umso mehr war mir auch Jimmys verzwickte Lage bewusst. Vor nicht einmal einer halbe Stunde hätte ich ihm am liebsten eine gescheuert, doch mittlerweile hatte ich eigentlich nur mehr Mitleid mit ihm. Ich wünschte es niemanden, jemals in so eine Situation zu kommen. Das sagte ich auch meinem Verlobten. „Babe, ich weiß nicht wie es in Jimmy tatsächlich aussieht und wie es um seine Gefühle für Chiara steht, aber er befindet sich gerade in einer wirklich beschissenen Lage. Ich denke, wir sollten ihm zur Seite stehen." Paddy sah mich kurz nachdenklich an, ehe er mir schon viel ruhiger antwortete. „Du hast wahrscheinlich Recht. Ich verstehe ihn ja auch – irgendwie. Aber Jimmy spielt ein sehr gefährliches Spiel. Hier kann es keine Gewinner geben. Hoffen wir das Beste." Er küsste mich auf die Wange und wir nahmen unser Gepäck um uns auf den Weg zum Wagen zu machen. Alle, bis auf Jimmy und Chiara, waren bereits ausgecheckt und in Richtung Flughafen unterwegs. Jimmy mietete sich ein Auto, denn sie wollten nicht mit uns zurück fliegen, sondern fahren. Gut, dachte ich, dann haben sie so wenigstens Zeit sich zu unterhalten. Trotz der Auseinandersetzung vorhin, verabschiedeten Paddy und ich uns herzlich von Jimmy und Chiara. Da wir eine sehr kurze Nacht hinter uns hatten, fielen mir während der Fahrt zum Flughafen die Augen zu. Als wir ankamen, weckte mich Paddy. „Baby, wir sind da." Ich schlug meine Augen auf, doch was ich sah, war nicht der Terminal, sondern das Hotel Hilton. „Wo sind wir, Schatz?", fragte ich Paddy verschlafen. „Wir sind in Frankfurt. Ich dachte, wir hätten noch eine weitere Nacht Zweisamkeit verdient. Mit deinen Eltern ist alles geklärt und den Kindern geht es prächtig." 

Butterflies in my BellyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt