Chiara - Happy End

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„Hey Chiara, wie geht's dir Süße?" „Anna, hey, danke es geht mir gut. Was gibt's?" „Stör ich dich? Bist du gerade unterwegs?" „Nein, du störst nie, das weißt du doch. Ich bin zuhause. Noah spielt gerade in der Sandkiste. Tom kommt vorbei." „Was ist das eigentlich mit Tom und dir?" „Es ist gar nichts. Er liebt mich, aber mein Herz gehört Jimmy. Ich wünschte, ich würde von ihm loskommen. Tom meint es wirklich ernst. Er liebt Noah und kümmert sich liebevoll und aufopfernd um uns beide. Er liest mir jeden Wunsch von den Augen ab und trägt mich auf Händen. Ich dachte, wenn ich Jimmy weder sehe noch höre, dann komme ich über ihn hinweg und Tom und ich hätten eine Chance. Aber mir war schnell klar, dass dem nie so sein wird. Ich habe ihm das auch mehrmals gesagt. Doch er lässt nicht locker und ich bringe es nicht übers Herz ihn jedes Mal weg zu schicken. Für Tom und mich gibt es keine gemeinsame Zukunft. Das tut mir ehrlich leid." Anna hörte mir geduldig zu, als ich ihr, mal wieder, mein Herz ausschüttete und machte mir anschließend einen Vorschlag: „Chiara, lass uns doch wegfahren. Paddy tourt wieder und wir könnten ein Konzert besuchen. In zwei Wochen wäre eines nicht weit von uns. Flora und meine Eltern würden auf die Kinder aufpassen – selbstverständlich auch auf Noah. Was meinst du?" „Ach, ich weiß nicht. Ich bin nicht wirklich in Stimmung." „Komm schon. Das wird lustig. Wir wären auch nur eine Nacht weg und du weißt Noah ist in guten Händen." „Natürlich weiß ich das. Aber ich habe etwas Angst." „Wovor?" „Vor den Flashbacks. Paddy ähnelt Jimmy teilweise sehr. Oh Gott, Anna, wann hört das endlich auf?" „Du brauchst Abstand von deinem Alltag. Wir gehen aufs Konzert und danach feiern wir mit den Jungs. Na los, zier dich nicht so. Das wird richtig cool." Anna war hartnäckiger als sonst. „Also gut. Ich bin dabei." „Oh Mann, ich freu mich richtig. Das Konzert ist übernächsten Samstag. Komm schon freitags zu uns. Wir fahren gemeinsam, früh morgens mit Paddy mit und machen uns einen schönen Tag. Das wird unvergesslich, das schwör ich dir." „Haha, sagst du das nicht vor jedem Konzert?" „Hast du je eines vergessen?" „Nein, du hast Recht. Habe ich nicht." „Siehst du. Also ich regle alles mit Paddy und Flora. Dann gebe ich dir Bescheid. Aber wir hören uns bestimmt noch zigmal davor." „Danke Anna, ich hab dich lieb. Ich kann dir gar nicht genug danken." „Ich hab dich auch lieb, Süße."
Der Tag des Konzertes war gekommen. Wir standen in der ersten Reihe und hatten unsere Backstage Pässe gut versteckt. Das Konzert war in vollem Gange und die Stimmung bombastisch. Plötzlich schnappte Paddy sich das Mikro, setzte sich zum Bühnenrand und wurde ganz ruhig. „Hey Freunde, ich habe heute einen besonderen Menschen eingeladen. Ich bin mir sicher jeder von euch kennt ihn." Die Menge tobte und er lächelte verschmitzt zu uns. Ich schüttelte den Kopf und blickte zu Anna. „Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist." Anna lachte bloß. „Ich glaub ich muss hier raus." Sie hielt mich am Arm fest. „Nein, im Gegenteil. Du musst dir ansehen und vor allem anhören was jetzt kommt." „Wann habt ihr das geplant? „Vor ein paar Wochen, als du fluchtartig unser Haus verlassen hast." Paddy deutete den Fans ruhiger zu sein um weitersprechen zu können. „Mein Gast hat mich gebeten, einen Cover-Song singen zu dürfen. Es war ihm ein ganz besonderes Anliegen und sehr gerne erfülle ich ihm diesen Wunsch." Er stand auf, ging etwas zurück und rief ins Mikro: "So please – a big applause for my elder brother Jimmy!" Er kam auf die Bühne, die Fans schrien sich die Seele aus dem Leib. Ich bekam feuchte Hände und dachte mein Herz würde stehen bleiben. Wieder trug er diese Jeans, die so scharf an seinen Hüften saß und die Boots, die ich so an ihm liebte. Er scherzte mit dem Publikum und dann sprach er nur mich an! Was ging hier vor? Warum machte er das? Was war mit Meike? So viele Gedanken gingen durch meinen Kopf. Paddy saß am Klavier und als die ersten Töne des Liedes erklangen, dachte ich, ich würde schmelzen. Als auch noch Paddy beim Refrain miteinstimmte, war ich baff. Gänsehautalarm am ganzen Körper. Jimmy sang sich die Seele aus dem Leib und das nur für mich? Als er zu Ende gesungen hatte, flippten die Fans komplett aus. Er schmiss mir eine Kusshand zu, streckte die Hand nach mir aus, nickte und schaute mich fragend an. Ich wusste, dass mein Gesicht rot war wie eine Tomate und ich wie ein Honigkuchenpferd grinste. Sein Blick war voller Liebe. „Na los geh schon", sagte Anna zu mir. „Er wartet Backstage auf dich." „Was hat das alles zu bedeuten, Anna?" „Das wirst du selbst herausfinden, wenn du endlich verschwindest." Ich umarmte meine beste Freundin ganz fest und dann brachte mich Mike zu Jimmy. Kaum klopfte ich an die Tür, wurde diese auch schon aufgerissen. Mein Liebster zog mich in seine Arme und hielt mich fest. „Danke, dass du gekommen bist." Ganz sanft berührten seine Lippen die Meinen. „Was ist hier eigentlich los?", fragte ich lächelnd und sofort begann er zu erzählen, dass er seit Wochen von Meike getrennt und bereits ausgezogen war. Ich konnte es nicht fassen. Niemand hatte mir davon erzählt. Er erwähnte, dass er mich mit den Neuigkeiten an Noahs Geburtstag überraschen wollte. Also hatten mich seine quietschenden Reifen hochschrecken lassen.
Er gestand mir seine Liebe und wollte tatsächlich mit mir zusammen sein. Vorerst in getrennten Wohnungen, um zu sehen wohin unser Weg führte. Natürlich freute ich mich riesig, denn genau das hatte ich mir immer gewünscht. Die Frau an Jimmys Seite zu sein. Doch ich hatte Angst. Sofort erfasste er die Situation. „Was ist los?" Ich saß neben ihm, er hielt meine Hände in seinen, doch ich brachte kein Wort über die Lippen. „Chiara bitte sprich mit mir. Zieh dich jetzt nicht zurück. Bitte tu mir das nicht an." „Jimmy, ich weiß nicht ob ich das kann." „Was kannst?" „Mit dir zusammen sein." „Wie bitte? Wie meinst du das?" Sein Gesicht spiegelte das blanke Entsetzen, die Augen waren weit aufgerissen. Tränen rannen über meine Wangen. „Hey Sweetheart, don't cry. Please talk to me. Du kannst mir alles anvertrauen. Schließ mich nicht aus." "Ich liebe dich Jimmy, das weißt du. Mehr als alles andere. Es war schon immer mein Traum mit dir zusammen zu sein." „Dann lass es uns versuchen. Wovor hast du Angst?" „Vor vielen Dingen." „Erzähl sie mir." „Vor dem Erfolg und den Fans." Fragend schaute er mich an. „Ich weiß nicht ob ich damit umgehen kann. Ständig lauern dir - natürlich vor allem weibliche - Fans auf. Ich kenne sie, oh Gott eine Zeit lang war ich ja wie sie. Sie werden sich alles Mögliche einfallen lassen um dir nahe zu sein. Die Auftritte, die Konzerte... ich werde dich nicht immer begleiten können... Immer wird Eine auf ihre Chance warten, sobald deine Trennung offiziell ist." „Chiara, Singen ist das einzige was ich kann und machen möchte. Ich habe nie etwas anderes gelernt. Unsere Fans sind, meiner Meinung nach, die treuesten der Welt. Selbst als der Erfolg ausblieb und wir Geschwister zerstritten waren, haben sie uns unterstützt und weiterhin an uns geglaubt. Natürlich gibt es welche die übermotiviert sind. Aber ich liebe dich mehr, als ich in Worte fassen kann. Denkst du, ich würde sonst all diesen Aufwand betreiben?" „Nein, natürlich nicht." „Siehst du. Ich verspreche dir, dass du dir darüber niemals Sorgen machen musst. Das ist mein Ernst." „Ich weiß. Es tut mir leid. Ich liebe es ja selbst, euch und vor allem dich, singen zu hören." „Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Deine Gedanken und Sorgen sind berechtigt und ich werde alles tun um sie zu beseitigen. Was bedrückt dich noch, mein Schatz?" „Am Meisten habe ich Angst, dass es für dich nicht reicht. Wenn ich mich jetzt darauf einlasse und du mich verlässt, werde ich mich niemals davon erholen." „Ich liebe dich Chiara, vom ersten Augenblick an. Ich kann dir nicht versprechen, dass es funktioniert. Aber ich schwöre dir, dass ich alles dafür tun werde. Ich flehe dich an, uns eine Chance zu geben." Dann zog er mich zu sich und küsste mich. Keine Sekunde hätte ich ihm wiederstehen können. Ich liebte diesen Kerl mehr, als jeden anderen zuvor. Am meisten, als er sich zurücknahm und sagte, wir sollten in meine Wohnung fahren.
Während der Fahrt ruhte meine Hand die meiste Zeit auf seinem Schenkel. Ich streichelte ihn zärtlich und manchmal ließ ich meine Hand höher gleiten. Direkt zu seiner Körpermitte. Jedes Mal zog er scharf die Luft ein und schob meine Hand zurück. Irgendwann konnte ich das Lachen nicht mehr zurückhalten. Er grinste mich an: „Hör sofort damit auf, oder ich nehme dich hier am Straßenrand auf der Motorhaube meines Autos." „Das traust du dich nie." „Ich warne dich, fordere mich nicht heraus." Wir mussten beide lachen. Es dauerte nicht lange und ich schlief ein. Als wir bei mir zu Hause ankamen, weckte er mich sanft. Kaum waren wir im Flur, ließen wir die Taschen fallen und drängten uns gegenseitig ins Schlafzimmer. Noch nie waren wir so schnell ausgezogen und im Bett. Der Sex war schnell und heiß und dann zärtlich und voller Liebe. Ich konnte mein Glück kaum fassen und sah alles rosarot, bis plötzlich Tom in meiner Wohnung stand und Jimmys Wange blutete. „Tom, geh bitte und komm nie wieder zurück. Vergiss mich einfach." 

Butterflies in my BellyWhere stories live. Discover now