Anna - Eifersucht und alte "Freunde"

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Nur zwei Wochen später, hießen wir Chiara und Noah in unserem Haus willkommen. Ich war froh, dass sie sich dafür entschieden hatte, die erste Zeit unsere Unterstützung anzunehmen. Zumal die Zwillinge im Umgang mit Babys ebenfalls schon echte Profis waren. Liam und Emma wuchsen bereits zu richtigen Teenagern heran und ich war unglaublich stolz, dass sie mit ihren gerade einmal zwölf Jahren, bereits so viel Verantwortung übernahmen. Das taten sie auch schon bei Mia – vom ersten Tag an.

Paddy war gerade dabei für seine nächste Sommertour zu packen, als er mir den Schichtplan für das Sicherheitspersonal in die Hände drückte. „Ist das ein Scherz?" Immer noch war die Idee, rund um die Uhr bewacht zu werden, für mich utopisch. „Nein, ist es nicht und das weißt du auch. Honey, ich habe dir gesagt, entweder die Security oder ich blase meine Tour ab. Aber das wolltest du auch nicht", sagte mein Mann etwas trotzig. „Natürlich will ich das nicht! Es ist immerhin dein Job. Ich will nur nicht 24 Stunden, sieben Tage die Woche, auf Schritt und Tritt verfolgt werden." Nun war ich es die trotzig reagierte. Paddy nahm mich in den Arm und sagte beschwichtigend: „Du wirst sie kaum bemerken. Die Drei sind sehr diskret und ich habe ein besseres Gefühl, während ich meinem Job nachkomme." Ich konnte ihm nicht böse sein und erwiderte das Lächeln, welches er mir nun schenkte. „Also gut, wir werden uns schon arrangieren, aber es gibt ein Ablaufdatum dafür! Wenn bis zum Ende deiner Tour, keine rätselhaften Botschaften oder Drohungen mehr eingegangen sind, war es das für die drei Herren da draußen." „Deal, Baby!" Wir verabschiedeten Paddy, bevor er von seinem Fahrer abgeholt wurde und die erste Station seiner Tour anfuhr. Etwas später, holten meine Eltern Mia übers Wochenende ab. Liam und Emma übernachteten bei Freunden. Ich mixte mir einen Gin Tonic und gesellte mich zu Chiara, die gerade mit Noah von einem Spaziergang zurückgekommen war, auf die Terrasse. Der Kleine schlief friedlich in seinem Kinderwagen und so konnten wir den angebrochenen Nachmittag nutzen, um in der Sonne zu sitzen und zu quatschen. Meine beste Freundin hatte sich in den letzten Wochen ziemlich gut in die neue Situation als frisch gebackene Mama eingelebt. Auch die ersten Besuche von Jimmy, waren für sie weniger belastend, als sie dachte. Klar, denn sie war ja auch nicht wirklich anwesend. Jimmy vergötterte Noah und auch Meike, schien ihn in ihr Herz geschlossen zu haben. Auf keinen Fall hätte ich mit ihr tauschen wollen. Zu wissen, das Kind meines Mannes und dessen Seitensprungs zu besuchen, war bestimmt kein Honiglecken für sie. Als Noah wach wurde, entschuldigte sich Chiara und ging auf ihr Zimmer um ihn zu stillen und anschließend zu baden. Da saß ich nun, ganz alleine. Es war eine gefühlte Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal Zeit, nur für mich hatte. Ich beschloss den lauen Sommerabend noch für einen Spaziergang zu nutzen. Nicht weit vom Haus entfernt, traf ich auf Oliver, der scheinbar zusätzlich zum privaten Sicherheitsdienst seine Runden zog. Ehrlich gesagt wunderte mich das etwas. „Hey Oliver, was machst du denn hier? Mein Mann hat einen Sicherheitsdienst organisiert. Glaub mir, wir werden ausreichend bewacht", sagte ich und verdrehte etwas die Augen. „Das ist auch ernst zu nehmen. Komm lass uns ein Stück gemeinsam gehen und über die alten Zeiten quatschen." Sein Blick beim letzten Satz machte mich etwas nervös, aber ich wollte ihn nicht zurück weisen. Er kümmerte sich immerhin rührend um uns. „Schade, dass ich mit meiner Familie weg gezogen bin und wir uns so aus den Augen verloren haben. Ich habe meine Eltern dafür gehasst, dass deswegen unsere Beziehung auseinander ging. Am Anfang habe ich es ihnen nicht leicht gemacht. Um ehrlich zu sein, habe ich dich nie vergessen, Anni. Alle Freundinnen nach dir, habe ich mit dir verglichen." Nach dieser Aussage fühlte ich mich unbehaglich in seiner Gegenwart und wusste nicht recht wo dieses Gespräch hinführen sollte. „Das ist lange her, Oliver." „Ja klar, du hast vollkommen Recht. Wie geht's eigentlich deinem Mann? Ist es nicht ziemlich belastend für eure Beziehung, wenn ihr euch oft Wochenlang nicht seht?", fragte Olli mich. Ich gab ihm meine ehrliche Antwort, dass ich damit grundsätzlich kein Problem hatte, zumal ich ja von Anfang an wusste, dass Paddy immer viel unterwegs sein würde. Ich entspannte mich wieder etwas, als wir noch ein kleines Stück weit gingen und belanglosen Smalltalk führten. Als ich von meinem Abendspaziergang zurückkam, rief ich bei Paddy an, um ihm noch eine Gute Nacht zu wünschen. Als ich ihm von meinem Tag erzählte und dabei auch das zufällige Treffen mit Oliver erwähnte, reagierte er, wie immer, wenig gelassen darauf. „Aha. Was wollte der schon wieder hier? Wir haben Sicherheitspersonal und wenn wir seine Dienste in Anspruch nehmen müssen, werden wir uns bei ihm melden", kommentierte Paddy trocken. „Vermutlich war er zufällig in der Gegend und wollte nur kurz Hallo sagen, als er mich sah." Mit einem immer noch eifersüchtigen Unterton in seiner Stimme, stimmte er mir zu. Es war mir völlig schleierhaft, weshalb Paddy auf Oliver so gereizt reagierte. Unsere gemeinsame Vergangenheit, war gefühlte hundert Jahre her. Wir waren damals quasi noch Kinder.

Butterflies in my BellyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt