Jimmy - Everything I do, I do it for you

86 4 0
                                    

Chiara wusste immer noch nichts bezüglich meiner neuen Situation und ich habe auch Anna und Paddy gebeten, ihr nichts zu erzählen. Seit dem Wochenende wo sie Noah zu mir brachte sind bereits drei Monate vergangen, an denen ich sie weder sah noch sprach. Ich hatte alles für dieses Wochenende geplant - Noahs ersten Geburtstag. Wie ich ihr davon erzählen würde, dass ich und Meike uns getrennt hatten, dass ich sie mehr liebte als ich in Worte fassen konnte und betete zu Gott, dass sie mich noch haben wollte. Anna versicherte mir, dass Chiara zu Hause sein würde. Eigentlich hätte meine Schwägerin sie eingeladen. Doch aus irgendeinem Grund lehnte sie ab. Das machte mich etwas nervös. Ich packte meine Tasche und das Geschenk, das ich für Noah gekauft hatte und fuhr los. Durch meinen Umzug sparte ich mir die halbe Strecke, also würde ich am frühen Nachmittag bei ihnen ankommen. Durch die Vorfreude fuhren meine Gefühle Achterbahn und ich war sehr gespannt auf ihre Reaktion.
Als ich an ihrem Wohnblock ankam, sah ich ihr Auto auf dem Parkplatz stehen und freute mich, dass sie zuhause war. Ich parkte etwas abseits, nahm mein Zeug und schlenderte Richtung Garten, von dem leise Musik zu hören war. Durch die hohen, voll begrünten Hecken konnte ich noch nicht sehen, was mich gleich erwarten würde. Wie angewurzelt, stand ich vor dem Eingang und sah Chiara auf der Terrasse sitzen. Mit ihrem Rücken lehnte sie an der Brust des Typen, den sie das letzte Mal rausgeschmissen hatte. Seine Arme lagen um ihre Hüften. In ihren schlief mein Sohn. Chiara hatte ebenfalls die Augen geschlossen und genoss scheinbar diesen Moment. Sofort wurde mir speiübel und ich hatte Angst, mich gleich hier und jetzt übergeben zu müssen. Ich wollte weder gesehen werden, noch stören, also drehte ich mich augenblicklich um und lief zu meinem Auto zurück. Mein Gehirn konnte gar nicht verarbeiten was meine Augen soeben gesehen hatten. Seit wann hatte sie einen festen Freund? Warum hatte Anna mir das nicht gesagt? Sie wusste doch von meinen Plänen. Ich war außer mir vor Wut und musste weg von hier. Nach Hause wollte ich nicht, also fuhr ich zu Anna und Paddy. Während der Fahrt rief ich meinen Bruder an. „Hey Paddy, seid ihr zuhause?" presste ich heraus. An meiner aufgebrachten Stimme erkannte er sofort, dass etwas nicht stimmte. „Hey Jimmy, what's up?" Ich erzählte ihm kurz was passiert war. „Komm zu uns und bleib das Wochenende. Morgen wärst du ja sowieso gekommen. Anna wird gleich zurück sein, dann besprechen wir alles!" „Thank's Paddy." „Hey, no worries. Bitte fahr vorsichtig, Jimmy."
Als ich bei ihnen ankam, lief mir Paddy entgegen und wollte mich beruhigen. Doch ich stürmte an ihm vorbei. Ich konnte meine Wut kaum im Zaum halten. Im Wohnzimmer traf ich endlich auf Anna. „Hast du davon gewusst?", schrie ich sie an. „Wolltet ihr es mir so heimzahlen? Weil ich so lange gewartet habe um zu meinen Gefühlen zu stehen?" Anna starrte mich mit offenem Mund ungläubig an. „Na los, antworte mir endlich!" Bevor sie jedoch auch nur den leisesten Ton sagen konnte, stellte sich Paddy zwischen uns. Er stieß mich von sich. Durch den Schlag gegen meine Schulter taumelte ich ein paar Schritte zurück. Sein Gesicht war wutverzerrt. „Reiß dich verdammt noch mal zusammen und brüll hier nicht rum!", fuhr er mich an. „Mia schläft oben. Wenn du sie weckst oder die Zwillinge erschreckst, weiß ich nicht was ich mit dir mache! Und wehe, du schreist noch einmal meine Frau an, dann Gnade dir Gott!" Ich atmete ein paar Mal tief durch und versuchte runter zu kommen. „Du hast Recht. Es tut mir leid. Anna, entschuldige bitte. Ich bin nur so überfordert gerade. Ich weiß nicht wo mir der Kopf steht." „Ok, setzen wir uns und erzähl in aller Ruhe was vorgefallen ist", sagte meine Schwägerin. Nach meinem Monolog versicherte mir Anna, dass Tom - so hieß der Typ - nicht Chiaras Freund war. Immer wieder betonte sie, dass Chiaras Herz nur mir gehörte. Sie verstehe es selbst nicht. Also rief sie ihre Freundin an und sprach kurz mit ihr. Dass sie dafür das Zimmer wechselte, gefiel mir gar nicht. Doch Paddy hielt mich zurück. Ein weiteres Mal wollte ich mich nicht mit ihm anlegen und so ließ ich es zu. Ich hatte Angst, er würde mich rauswerfen. Außerdem hatte ich ihm einfach viel zu viel zu verdanken. Als Anna zurück kam bestätigte sie, dass Tom bei ihr war. Sie war sich jedoch sicher, dass nichts zwischen den beiden lief. Wie vereinbart würde Chiara Noah morgen zu ihnen bringen. Ich bestand darauf, sie zu treffen. Und zwar überraschend. Ich wollte ihre Reaktion sehen, wenn sie mich sah. Meine Schwägerin und mein Bruder waren einverstanden. Mein Auto stellte ich in die Garage. Ich hörte die tapsenden Schritte meines Sohnes, als Paddy die Tür öffnete. Mein Herz ging über vor Freude, er begann bereits zu laufen. Als sie mich erblickte und durch meine Begrüßung merkte, dass ich alles was sie soeben aussprach gehört hatte, war sie sprachlos. Augenblicklich beruhigte ich mich. Sie liebte mich, das war unverkennbar, obwohl sie umgehend das Haus verließ. Ich verbrachte den Tag mit meinem Sohn und sah Chiara an diesem Wochenende nicht mehr. Doch ich heckte mit Anna und Paddy einen Plan aus und fuhr mit einem guten Gefühl nach Hause.

Butterflies in my BellyWhere stories live. Discover now