Kapitel 29

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Nachdem ich mich in meiner neuen Unterkunft ein wenig umgeschaut hatte, entschied ich mich dazu ein Bad zu nehmen. Es war lange her, dass ich ein vernünftiges warmes Bad hatte und mich in Ruhe waschen konnte.

Bei den Hexen gab es zwar immer Seife aber diese war dennoch Mangelware und als wir in Harville waren, habe ich mich immer beeilt.

Hier in Rifthold nahm ich mir die Zeit, die ich brauchte. Ich schälte mich aus meiner Kleidung, die dringend gewaschen werden sollte und ließ mich in das herrlich warme Wasser gleiten, welches ich mir eingelassen hatte. Zusätzlich hatte ich alle möglichen Badezusätze hineingeschüttet, die am Rand der Badewanne standen.

Wahrscheinlich wollten Kian und Njal ebenfalls ein Bad nehmen aber ich ging davon aus, dass sie nicht unbedingt nach Rosen duften wollten.

Genüsslich schloss ich die Augen und versuchte mich eine Weile zu entspannen.

Wann war ich eigentlich zu einer Frau geworden, die den Luxus so sehr vermisste? Richtig...als König Dorian mich aus der Sklaverei befreit hatte und ich zum ersten Mal im Leben mir keine Gedanken mehr darum machen musste genug zu Essen zu bekommen oder ob ich sauber war.

Egal was die Hexen und Manon für einen Streit hatten, ich war dem König von Adarlan dankbar, dass er mich von Miss Evada befreit hatte und mir ein Dach über dem Kopf gegeben hatte.

Nach einer ganzen Weile, das Wasser war längst kalt, stieg ich aus der Badewanne und schlang ein flauschiges Handtuch um meinen nackten Körper. Ich hatte niemanden gehört, also ging ich davon aus, dass ich noch immer alleine war.

Meine Kleidung ließ ich auf dem Boden liegen. Ich würde sie später selbst reinigen oder jemanden finden, der es für mich tat.

Noch etwas nass trat ich aus dem Badezimmer heraus und betrat das Zimmer, welches ich für mich und Kian auserkoren hatte und erstarrte an der Türschwelle.

Kian saß auf dem Bett und hatte den Kopf in seinen Händen begraben. Als er meine Anwesenheit spürte, hob er den Kopf und sah mich aus seinen grünen Augen an.

„Ich wollte dich nicht stören." Sagte er und ließ seinen Blick über meinen Körper gleiten.

Sofort schoss Hitze in meine Wangen und ich musste mich daran erinnern, dass ich eine erwachsene Frau war und Kian mich schon einmal in Unterwäsche gesehen hatte. An diesem Abend war ich jedoch so betrunken gewesen, dass ich es nicht mitbekommen hatte und seitdem war einiges geschehen.

Krampfhaft hielt ich das Handtuch fest und räusperte mich. „Wie war es bei deinem Onkel?" fragte ich, während ich zu meiner Tasche ging, in der die wenige Kleidung drin war, die wir mit ins Schloss genommen hatten. Es war nicht viel aber immerhin besser, als die Kleidung, die ich die letzten Tage anhatte.

„Gut. Er wollte wissen, was wir hier machen." Kian ließ mich nicht aus den Augen und als er bemerkte, dass er mich beobachtete, wandte er schnell den Blick ab und sprang vom Bett auf.

„Ich...ähm..." stotterte er.
„Schon gut." Sagte ich und versuchte zu lächeln. „Wir sind doch ein Paar, nicht wahr? Da würdest du mich sowieso irgendwann nackt sehen." Ich klang selbstbewusster, als ich mich fühlte.

Jetzt war es Kian, der errötete. „Ich...Ja..." er stotterte noch immer, was ich süß fand. Kian war sonst immer so beherrscht und manchmal etwas zu kühl und distanziert. Es machte spaß ihn so aus der Reserve zu locken.

Diese Erkenntnis machte mich tatsächlich etwas mutiger, weswegen ich die Kleidung auf dem Boden liegen ließ und zu ihm trat. Er war beinahe zehn Zentimeter größer, als ich, weswegen ich den Kopf etwas in den Nacken legen musste, um ihm in diese wunderschönen grünen Augen schauen zu können.

Throne of Glass- Herrscherin der FinsternisWhere stories live. Discover now