Kapitel 4

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Ein paar Wochen vor der Hochzeit in irgendeinem Club

Der Bass der Musik bringt mein mit Alkohol und Gras vollbesetztes Blut in Wallung und die Lichter meine langsam immer schwerer werdenden Augen zum brennen.
Der Alkohol in dem Shot Glas, das mir gereicht wird, hat schon kaum noch Geschmack und brennen tut der Scheiß schon seit gut drei Runden nicht mehr.
Ab dem Punkt wären die meisten raus oder würden sich aus der Menge begeben, um Ruhe zu bekommen, aber für mich fängt es hier erst richtig an.

Jegliches Zeitgefühl habe ich schon verloren und James und Charles habe ich schon seit langem aus den Augen verloren. Aber ich habe auch nicht nach ihnen gesucht.
Vielmehr halte ich Ausschau nach einer schönen Begleitung für die heutige Nacht. Junge Mädels, die bereit wären gibt es hier viele, aber man kann denken von mir, was man will, ich habe auch einen Typ Mädchen, der mir am meisten gefällt. Es hängt weniger vom Aussehen ab, als von ihrem Auftreten. Und mein Typ ändert sich jede Nacht, also ist es gar nicht so einfach jemanden zu finden, der mich grade anspricht.
Mal sind es die schüchternen Mädchen, die sich von der Gruppe absondern und alleine in einer Ecke ihren Drink schlürfen.
Dann die Mädchen, die in Turnschuhen und Jeans in Clubs gehen, allein aus dem Grund, sich abzuschießen und zu tanzen.
Mal beste Freundinnen, die sich geschworen haben, den Abend zusammen zu verbringen und sich nicht trennen lassen.
Und manchmal sind es auch die, die in kurze  Kleidchen nur aus einem Grund hier her kommen, um flachgelegt zu werden. Und ich sag das jetzt nicht nur einfach so, weil sie sich reizend kleiden, nein. Ich sage dass, weil sie es sagen. Sie lungern um den Tisch herum, an dem ich mit Kumpels stehe und plötzlich hängen sie an deinem Hals und drängen dich dazu, sie mitzunehmen oder einfach nur kurz auf Klo oder den Parkplatz zu begleiten.
Oft bin ich wie diese Mädchen. Einfach nur hier, um danach Dampf ablassen zu können mit einer heißen Person.
Wer wird es wohl heute sein?

Vielleicht die Brünette, die jetzt schon zum dritten Mal von der Bar aus zu mir guckt und mir ein schüchternes Lächeln zuwirft. Oder das blonde Mädchen, was grade ihren kleinen Hintern an meinem Schritt reibt, während sie etwas tut, was sie ‚tanzen' nennt. Ja, sie ist wirklich sehr hübsch. Meine Hände haben schon eine ganze Weile ihre schmalen Hüften erkundigt und nur von ihr abgelassen, wenn mir jemand, irgendjemand, ein Glas in die Hand gedrückt hat. Sie ist in einen kurzen Jeansrock eingepackt, den man einfach hochschieben könnte.
Alles Möglichkeiten und Eventualitäten.

Doch es ist jemand bestimmtes, der grade meine Aufmerksamkeit auf sich zieht. Ein Mädchen mit wunderschöner brauner Haut und geflochtenem Haar, das völlig alleine zwischen all den Menschen tanzt. Und obwohl hier so viele sind, gehört hier das Licht. Es ist ihr Moment und ich will ihn ihr versüßen.

Mein Kopf senkt sich herab zu dem Ohr des Mädchens vor mir, die sich grade genüsslich durch die Haare streicht. „Schön getanzt, Süße.", spreche ich in ihr Ohr und gebe ihr noch einen flüchtigen Kuss, bevor ich meinen Körper von ihrem entferne. Sie bemerkt es kaum. Ich gucke nicht zurück und würde sie mir was hinterherrufen, würde ich es nicht hören.
Wie ein Löwe, der sich auf Jagd begibt und in mitten der Savanne seine Beute gefunden hat, gehe ich auf die Schönheit zu, die sich ansehnlich bewegt und ihre Hüften hin und her schwingt. Immer perfekt im Takt der Musik.

Grinsend nähere ich mich ihr. Sie braucht einen Moment, bis sie mich bemerkt und mich mit einem breiten Lächeln zurück begrüßt. Wort brauchen wir nicht. Man unterschätzt, wie viel man mit dem Körper und puren. Bewegungen sagen kann. Sie streicht mir bei einer Drehung um sich selbst kurz über die Schulter. Ich bin mir sicher, sie weiß, sie man spielt. Und sie spielt und wie. Immer wieder schenkt sie mir eine kleine Berührung, die nur einen Augenblick anhält. Mal sind es ihre Hüften, ihr runder Hintern, ihre Brüste oder ihr hübsches Gesicht, was sie mir beim Tanzen unter die Nase reibt, nur um sich wieder ein Stück von mir zu entfernen.

Nur ein Junge | ✔️Where stories live. Discover now