Drei Fronten

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Der Schwarzhaarige wollte seinen Blick abwenden und startete einen kläglichen Versuch, etwas mehr Raum zwischen sie zu bringen, doch der Fürst machte keine Anstalten sich auch nur einen Zentimeter zu bewegen. Stattdessen fuhr er erneut mit dem Daumen sanft über die immer noch geröteten Wangen und betrachtete sein verunsichertes Rehlein mit einem liebevollen Lächeln auf den Lippen. „Harry - natürlich hast du mit 16 Jahren nicht die Lebenserfahrung, wie ich sie habe, wie denn auch? Und du wirst mich mit Sicherheit nicht enttäuschen, nur weil du gewisse Erfahrungen noch nicht gemacht hast. Ich werde nichts von dir verlangen, wozu du nicht bereit bist und nur so weit gehend wie du mich lässt.
Ich möchte, dass du dich bei mir wohl, sicher und geborgen fühlst, und ich werde dafür sorgen, dass du jede neue Erfahrung genießt mein kleiner Liebling.“

Harry lehnte sich leicht gegen die Hand, schloss seine Augen und genoss einfach einen Moment lang dieses Gefühl von Sicherheit, welches Daromir ihm gab. Es war ein so wundervolles Gefühl.

„Ich wüsste auch nicht, wie du mich blamieren sollst. Es gibt keine Etikette, wie an einem königlichen Hof an die du dich halten musst, Darling.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass du am Tisch wie ein Kleinkind mit Essen um dich wirfst. Und selbst wenn du während einer Besprechung den Drang verspüren solltest mir nahe sein zu wollen und Lust hast dich auf meinen Schoss zu setzen, dann tu das. Denn nichts würde mich glücklicher machen als allen zeigen zu dürfen, dass du an meine Seite gehörst. Ganz egal wer uns zu diesem Zeitpunkt vielleicht Gesellschaft leistet.
Sei einfach, wie du bist, Harry. Verstell dich nicht. Keine Masken.
Das ist mir ehrlich wichtig mein kleiner Liebling.“

Der Grünäugige lächelte selig und spürte, wie das Gewicht auf seinen Schultern mit jedem Wort des Fürsten leichter wurde.
Hoffentlich war das kein Traum. Denn wenn doch, dann wollte er nie wieder erwachen.









„Tom! Jetzt setz dich doch endlich mal hin und beruhige dich! Du machst uns noch alle verrückt mit deinem unruhigen Verhalten und unser Problem löst es dadurch auch nicht!“

Lucius Malfoy, das Oberhaupt der Familie Malfoy grinste schief und schob ein Whiskyglas mit seinem teuren goldfarbenen Inhalt über den Glastisch auf den freien gegenüberstehenden Sessel zu und trank dann selbst einen kleinen Schluck. Es war zwar noch nicht einmal Mittag, doch das störte im Moment niemanden. Während Severus Snape, Todesser, Tränkemeister und Doppelspion seinen langjährigen Freund und Lord mit ebenfalls leicht hochgezogenen Mundwinkeln dabei beobachtete wie dieser sich in eben diesen Sessel fallen ließ. Allem Anschein nach hatten sie den Schock schneller verdaut als ihr Freund.
Dieser schien im Moment eher damit zu kämpfen, nicht dem für ihn untypischen Drang, seinen Kopf in den Händen zu verbergen, doch nachzugeben. Stattdessen griff er nach dem Glas und leerte es in einem einzigen Zug.

„Was hast du jetzt vor Tom?“ Die Kerkerfledermaus, wie ihn einige Schüler gerne nannten, lehnte sich entspannt im Sessel zurück und beobachtete den dunklen Lord aufmerksam. Doch anstatt dem schwarzhaarigen Mann daraufhin eine Antwort zu geben, schwieg dieser, schenkte sich etwas der bernsteinfarbenen Flüssigkeit nach und betrachtete das Kristallglas ganz in seine Gedanken versunken im Schein des Feuers.
Die Minuten verstrichen, bis Tom nach einer Weile leise seufzend meinte. „Es ändert auf jeden Fall alles! Der Junge muss endlich erfahren, dass der alte Bastard seine Erinnerungen manipuliert und dass das, was er für die Wahrheit hält, nicht immer Realität ist. Wir müssen den Jungen auf unsere Seite bringen und ihm begreiflich machen, dass der alte senile Gichtsack sich einen Dreck um sein Wohlergehen und das seiner Freunde schert. Er muss verstehen, dass wir nicht seine Feinde sind! - und wenn ich ihn erstmal in einen goldenen Käfig sperren muss, bis dieser Krieg entschieden ist.
Ich werde auf jeden Fall nicht zulassen, dass er weiter gegen mich und meine Todesser kämpft! Oder zumindest denkt, dass er das tut. Bis jetzt hat mich Dumbledores perfides Spiel ja nicht sonderlich gestört, doch nun müssen wir dagegen etwas unternehmen.“

Seelenbund (BxMxM) HarryPotter-FanfictionWhere stories live. Discover now