Unerwarteter Besuch

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„Dobby!“

Nichts ...

Harry spitzte die Lippen und legte gleichzeitig seine Stirn in Falten. Was ein so amüsantes Bild abgeben musste, dass Luka, der dem Grünäugigen gegenüber stand und an dem Geländer der schwarzen Treppe lehnte, seine Mundwinkel zu einem auffälligen Lächeln nach oben zog und obendrein noch ziemlich offensichtlich versuchte, sein Lachen zu unterdrücken.

Der Jüngste im Raum zog, als er das sah geräuschvoll seine Nase nach oben und kräuselte sie, jedoch nicht ohne dem älteren Vampir dabei einen Blick zu schenken, der diesem bestimmt das Leben gekostet hätte, wäre er noch ein Mensch.
Doch so sorgte Harrys Verhalten einfach nur für kollektive Erheiterung bei den Anwesenden. Harry seufzte ergeben, „... ach komm Leute, daran ist überhaupt nichts lustig!“

Liana ließ sich leise kichernd auf den Stuhl neben Harry sinken und zog damit die Aufmerksamkeit des Schülers auf sich. „Lass den Kopf nicht hängen Harry.“ Das Kichern verstummte und die Frau schenkte dem Jüngeren ein aufmunterndes Lächeln. „Du solltest es einfach noch einmal probieren. Allerdings sind wir hier von einigen sehr starken und alten Bannen und Zaubern umgeben, die Daromirs Reich schon seit Jahrhunderten zuverlässig schützen.
Es braucht deshalb mit Sicherheit ein paar Anläufe, bis dein Freund dich hört.

Wie geht es dir überhaupt?“

Die Heilerin legte ihren Kopf schief und sah den schwarzhaarigen Jugendlichen fragend an.
Der Grünäugige ließ die angehaltene Luft durch seinen Mund entweichen und lächelte leicht. „Daromir cremt die Narben auf meinem Rücken regelmäßig ein. Meine Rippen schmerzen zwar noch etwas, aber das ist wirklich nicht weiter schlimm oder der Rede wert und meine Hand macht mir nicht mehr wirklich Probleme ... danke Liana!“

Alexandrus Frau nickte zufrieden und legte ihre Hand leicht auf die ineinander verschränkten Finger des Menschen, welche dieser während ihrer Unterhaltung auf die Tischplatte gelegt hatte. „Das ist gut! Dann solltest du in ein paar Tagen wieder vollkommen fit sein. So, und jetzt ruf den Hauselfen noch einmal.
Wenn er dich so sehr mag, dann muss er dich hören und wird auch kommen.“

Harry nickte, setzte sich wieder etwas aufrechter auf seinen Stuhl, räusperte sich leise und sagte dann mit deutlicher Stimme erneut den Namen seines kleinen Freundes.
„Dobby ...!“

Es dauerte ein paar lange Sekunden und Harry wollte schon erneut die Hoffnung aufgeben. Als plötzlich das typische Plopp-Geräusch zu hören war und ein überrascht dreinschauender Hauself in dem ebenfalls in dunklen Farben gehaltenen Ess- und Aufenthaltsraum stand und sich mit Golfball großen Augen umsah. Sie hatten sich hierher zurückgezogen, nachdem der Brief Lord Voldemorts durch den Raben überbracht wurde und Daromir daraufhin in einen anderen Raum gegangen war, um diesen zu empfangen.

Harry’s Mundwinkel verzogen sich zu einem breiten Grinsen, als er sah, wie sich die eh schon großen Augen des kleinen Wesens noch etwas weiter weiteten und die Fledermausohren wild anfingen, vor Freude zu schlackern, nachdem Dobby ihn endlich erblickt hatte.

„Ohhh Harry Potter Sir-“, Dobby schniefte laut und wischte sich eine Träne der Freude aus dem Augenwinkel. „Dobby ist so froh, dass es Harry Potter Sir gut geht. Dobby hat sich wirklich große Sorgen gemacht!“

Harry rutschte von Dobbys Ausbruch gerührt von seinem Stuhl und schloss den Hauselfen kurz in eine begrüßende Umarmung, bevor er sich zurücksinken ließ und auf seinen Schienbeinen sitzend einfach so auf dem Boden blieb.

„Mir geht es gut Dobby-“, der Grünäugige lächelte glücklich. „Ich habe jetzt ein neues zu Hause und wollte dich fragen, ob du nicht vielleicht auch hier bei mir bleiben möchtest?“
Diese Aussage veranlasste das Geschöpf dazu, wie ein kleines Kind von einem Bein auf das andere zu hüpfen, mit der Sonne um die Wette zu strahlen und seine kleinen Hände nervös zu kneten.
„Dobby darf hier bei Harry Potter Sir bleiben?“, erklang auch sogleich die hoffnungsvolle Piepsstimme des Hauself, aus der man die Überraschung und ein wenig Unglaube deutlich heraushören konnte.
Harry schmunzelte und nickte noch einmal zur Bestätigung. „Ja. Aber du musst natürlich nicht. Ich bin dir auch nicht böse, wenn du wieder nach Hogwarts möchtest.“
Der Gryffindor hatte noch nicht ganz ausgeredet, da schüttelte das kleine Wesen schon heftig seinen Kopf, so dass die großen Ohren wild hin und her flogen.

Seelenbund (BxMxM) HarryPotter-FanfictionWhere stories live. Discover now