Den Gefährten entführt man nicht!

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„Herr Minister-!"

Cornelius Fudge sah von den Dokumenten auf und richtete seinen erzürnten Blick auf seinen Juniorassistenten, welcher soeben eintrat.

„Mister Weasley-! Was ist an der Aussage, ich möchte in der nächsten Zeit nicht gestört werden, nicht zu verstehen?! Mir war, als haben sie selbst noch genug Arbeit, welche erledigt werden möchte?! Wenn es nichts ausgesprochen Wichtiges ist, weshalb sie mich stör-!"

„Es ist wichtig, Sir!" Percy Weasley schluckte nervös, währenddem ihm zusehends die Farbe aus dem Gesicht wich.

Langsam hob sich eine Augenbraue des leicht untersetzten Mannes. „Ja - und weiter!"

„Sie- sie sollten besser mitkommen, Herr Minister!"

„Und wohin soll ich ihnen folgen? Lassen sie sich doch nicht alles aus der Nase ziehen!"

„In das Atrium Sir." Der Rothaarige schluckte erneut einen anscheinend recht hartnäckigen Kloß hinunter und wirkte sichtlich nervös.









Und das nicht ohne Grund, wie Fudge nur wenig später mit nun selbst immer größer werdenden Augen und stockendem Atem feststellte, nachdem er an der Seite seines Sekretärs den Fahrstuhl verließ und das Atrium betrat.

Anfangs war er noch genervt gewesen. Dann verwirrt, als er sich einen Weg durch die zahlreichen angespannt wirkenden Auroren gebahnt hatte, die ihre gezückten Zauberstäbe allesamt in ein und dieselbe Richtung zeigen ließen.
Doch nun, nachdem seine Augen den Grund für diesen Aufmarsch erspäht hatten-!

Langsam ließ er seine weit geöffneten Augen, über die eindrucksvolle Reihe uneingeladener Gäste schweifen, welche sich in Nähe des Brunnens aufgereiht hatten. Es waren keine normalen Zauberer, das war ihm sofort klar. Und als sich dann noch eine der Damen über einen ihrer spitzen Eckzähne mit ihrer Zunge leckte-.
Vampire! Augenblicklich fing sein Herz in seiner Brust an hektisch zu schlagen und seine gesamte Körperwärme schien aus diesem zu weichen. Dennoch versuchte er sich, nach außen hin, seine jählings aufkommende Panik nicht anmerken zu lassen.
Er war schon immer froh darüber gewesen, dass es in Großbritannien keine Vampire-Clans gab. Vermied am liebsten jeden Kontakt mit diesen Wesen und war nicht traurig über die Tatsache, dass diese eher unter sich blieben.

Weshalb er sich auch in diesem Moment noch weniger erklären konnte, was dieses Aufgebot zu bedeuten hatte. Er würde es niemals laut zugeben, doch Vampire waren Wesen, mit denen er sich, wenn es sich vermeiden ließ, nicht anlegen würde. Und wenn er die Aufstellung da vor sich richtig deutete, dann befand sich derzeit nicht nur ein Clanoberhaupt im Zaubereiministerium Großbritanniens. Was nicht so schlimm wäre, wenn sie allesamt nicht einen Gesichtsausdruck zur Schau stellen würden, welcher ihn fast dazu brachte instinktiv einen Schritt zurückzuweichen.

Was bei Merlins geblümten Wollpullovern-!


Fudge schluckte nervös und räusperte sich anschließend, währenddem er trotz allem mutig einen Schritt auf den Mann zu trat, welcher ihm am nächsten stand.

Die Männer und Frauen, insgesamt 21 an der Zahl, wie er mit Schreck nach schnellem Durchzählen feststellte, sahen definitiv nicht so aus, als wären sie gekommen, um ihm bei einer Tasse Tee den Grund ihres Erscheinens mitzuteilen. Doch bevor er sich für eine der Vorgehensweisen entscheiden konnte, welche ihm im Schnelldurchlauf durch den Kopf schossen, wurde ihm die Entscheidung auch schon abgenommen.

Wie angewurzelt und mit einem so hektisch schlagenden Herzen, als wäre es das letzte Aufbäumen vor einem endgültigen Herzstillstand, blieb er abrupt stehen. Starrte auf den Mann vor sich, welcher binnen eines Wimpernschlages die fast 10 Meter zwischen ihnen überbrückt hatte.
So schnell, dass das menschliche Auge nicht in der Lage war die Bewegungen überhaupt zu sehen.

Seelenbund (BxMxM) HarryPotter-FanfictionWhere stories live. Discover now