17. Türchen

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"Wem schreibst du?", fragte ich neugierig, während ich den pfeifenden Wasserkocher vom Herd nahm und das heiße Wasser in zwei Tassen mit jeweils einem Teebeutel goss.

"Franzi", antwortete Harry und tippte etwas in sein Handy ein. "Ich sag ihr nur, dass ich heute später nach Hause komme."

"Das heißt, du bleibst noch eine Weile?", fragte ich hoffnungsvoll und stellte den Wasserkocher zurück auf den Herd.

Harry legte seine Hände an meine Taille und zog mich ein wenig näher an sich heran, sodass mir sein lieblicher Duft in die Nase stieg. Liebevoll stupste er mit seiner Nasenspitze immer wieder gegen meine und streifte leicht mit seinen Lippen die meinen.

"Wenn du das möchtest."

Schmunzelnd legte ich meine Hand an seine Wange und zog ihn ein wenig mehr an mich heran, um ihn zu küssen. Ich konnte spüren, wie er leicht in den Kuss hinein lächelte und den Druck mit seinen Händen an meiner Taille ein wenig erhöhte, während er sanft erwiderte.

"Ja, das wäre schön", antwortete ich leise und biss mir auf die Unterlippe. "Hast du Lust, einen Weihnachtsfilm mit mir zu gucken?"

"Einen Weihnachtsfilm?", wiederholte er ein wenig irritiert, während sich seine Miene augenblicklich verfinsterte und ich die Anspannung auf seinem Körper förmlich spüren konnte.

"Nur wenn du möchtest", schob ich schnell hinterher. "Aber du kannst Weihnachten doch nicht ewig hassen. Außerdem habe ich dich schon dazu bekommen, zu einer Weihnachtsfeier zu gehen und Kekse zu backen und du sahst sogar aus, als hättest du ein klein wenig Spaß gehabt."

"Ja, den hatte ich", stimmte er zu, ehe er kaum nickte. "Okay, wir können es ja probieren."

"Danke", murmelte ich leise und nahm die fertig gezogenen Teebeutel aus unseren Bechern, ehe ich Harry seinen in die Hand drückte und mit ihm zusammen und Paula, die uns neugierig hinterher trottete, ins Wohnzimmer ging.

"Ich mag deinen Becher übrigens", grinste er. "Das ist ein schönes Bild von euch beiden. Hast du den selbst gemacht oder geschenkt bekommen?"

"Meine Schwestern haben ihn mir geschenkt", erklärte ich. "Fizzy und Daisy. Die waren bei der Weihnachtsfeier auch dabei, vielleicht erinnerst du dich? Und mein Stiefvater hat ihnen geholfen, sie machen zu lassen, aber es war ihre Idee. Süß, nicht?"

"Total süß", schmunzelte er.

Während Harry es sich bereits mit einer Decke auf dem Sofa bequem machte und auch Paula sich zu ihm gesellte, suchte ich den Film aus und schob ihn in den DVD-Player. Als ich den Film gestartet hatte, nippte ich kurz an meinem Tee und stellte ihn anschließend wieder zurück auf den kleinen Couchtisch, ehe ich das Licht löschte und mich zu Harry und Paula unter die Decke kuschelte.

Müde und ein wenig erschöpft vom heutigen Tag ließ ich meinen Kopf auf Harrys Brust sinken und vergrub mein Gesicht in seinem weichen Pullover, der mir irgendwie das Gefühl von Liebe und Geborgenheit gab. Er legte seinen Arm um mich, während er mit der anderen Hand begann, mir durch die Haare zu fahren. Ein leichtes Lächeln schlich sich mir auf die Lippen, während ich diese Berührung einen Moment lang genoss.

"Hey, nicht einschlafen", lachte er plötzlich, woraufhin ich ein leises Grummeln von mir gab und konzentriert das weitere Geschehen im Film verfolgte.

Irgendwann schlief ich allerdings doch ein und wachte erst wieder auf, als es im Raum stockdunkel war. Ein wenig verwirrt versuchte ich, meine Augen an die Dunkelheit zu gewöhnen und mich einigermaßen zu orientieren. Verwundert stellte ich fest, dass ich in meinem Bett lag und es mucksmäuschen still in meiner Wohnung war. Müde und immer noch nicht ganz wach warf ich einen Blick auf meinen Wecker, der drei Uhr mitten in der Nacht anzeigte. Verdammt, ich hätte gestern Abend noch mit Paula raus gemusst und außerdem machte sich jetzt auch mein knurrender Magen bemerkbar.

24 days to fall in love with you - Larry Stylinson AdventskalenderOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz