21. Türchen

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Während des Essens redeten wir noch darüber, wer Grandma morgen vom Bahnhof abholen würde, während die Zwillinge mir aufgeregt berichteten, dass der Weihnachtsmann vor ein paar Tagen ihre Wunschzettel von der Fensterbank mitgenommen hatten. Dass es sich dabei eigentlich um meine Mum und Mark gehandelt hatte, behielt ich lieber für mich.

Als es plötzlich an der Tür klingelte, sah ich stirnrunzelnd zu meiner Mum. „Erwarten wir noch jemanden? Es ist doch schon nach zehn."

Doch die anderen schienen ebenso ahnungslos wie ich zu sein.

„Ich mache auf", rief Daisy und stand bereits auf, um zur Tür zu flitzen.

Ich erhob mich ebenfalls und lief meiner kleinen Schwester hinterher. Wer auch immer es war, ich bezweifelte, dass er oder sie nach zehn Uhr abends hier klingelte, um meine elfjährige Schwester, die um diese Zeit normalerweise schlafen sollte, zu sehen.

"Harry!", jubelte meine Schwester plötzlich und ich trat neben sie. Harry? Was machte er hier?

Ein kleines Lächeln umspielte meine Lippen, als ich meinen Freund in der Tür stehen sah. In seinen braunen Locken hatten sich ein paar kleine Schneeflocken abgesetzt und als ich nun einen Blick hinter ihn warf, sah ich, dass es draußen schneite. Er hatte sich umgezogen und den Anzug gegen seinen Mantel und einen schwarzen Rollkragenpullover ausgetauscht. Außerdem trug er die gleichen hellen Stiefel wie immer und eine pinke Beanie.

„Hey."

„Hey", murmelte ich.

„Störe ich? Ich weiß, ich hab gesagt ich rufe dich an und das wollte ich auch... aber... dann war es so spät und ich... ich wusste nicht, ob du überhaupt Zuhause bist und... dann habe ich dich nicht erreicht... eben... und dann..."

„Stopp, hör auf", lachte ich und ging einen Schritt aus der Tür hinaus, um ihn zu umarmen. „Du würdest niemals stören, Harry."

„Es tut mir so leid", murmelte er gedämpft in meine Haare, während er mich fest an sich drückte. „Ich hätte nicht einfach gehen und dich sitzen lassen sollen. Ich weiß, wie viel dir der Abend bedeutet hat."

„Es ist doch alles okay", lächelte ich und löste mich von ihm, um ihn ansehen zu können. Seine Augen waren leicht gerötet und da lag irgendetwas in seinem Blick, das ich nicht genau deuten konnte. Hatte er geweint? Noch einmal?

„Ist alles gut?", fragte ich besorgt und legte meine Hand an seine Wange, um mit dem Daumen darüber streichen zu können. Ganz leicht lehnte er sich meiner Berührung entgegen, während er die Augen schloss und kaum merklich den Kopf schüttelte.

„Ich bin das alles so satt..."

„Möchtest du reden?"

Zögerlich nickte er, während er seine Augen nun wieder öffnete und nach meinem Blick suchte.

„Du lässt mich nicht fallen... oder?"

Überrascht schüttelte ich den Kopf. Wie kam er denn jetzt darauf?

„Nein. Nein, Harry. Das würde ich niemals, okay? Niemals. Du bedeutest mir unglaublich viel und... das... ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel du mir bedeutest. Denk das nicht nur einen Augenblick, okay? Mich wirst du so schnell nicht wieder los."

„Okay...", murmelte er leise und biss sich auf die Unterlippe, während er den Blick wieder abwandte.

„Warum denkst du das?"

„Ich... egal..."

Unsicher richtete er den Blick auf seine Fußspitze. Ich griff nach seinen Händen und verschränkte unsere Finger miteinander, woraufhin er mich wieder ansah. Traurig. Verletzt.

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