20| Harry

659 66 6
                                    

„Schaffst du das in drei Minuten?"

Louis neben mir schläft seit einer halben Stunde immer wieder ein, will es jedoch nicht zugeben und beharrt darauf, dass er nicht müde sei. Von wegen, einmal hat er zehn Minuten geschlafen, bis er völlig zusammengezuckt ist und mich dann brummend angeschaut hat. Mit einem „Ich bin gerade die Treppe runtergefallen.", hat er sich auf mich gerollt und seine Hände zwischen meinen Hinterkopf und das Kopfkissen gequetscht. Dass wir beide immer noch nackt sind, nur unsere Socken anhaben, stört uns beide nicht. Zum mindestens hat Louis noch nichts gesagt, weswegen ich davon ausgehe, dass es ihn nicht stört. Immerhin liegt er gerade nackt auf mir uns spürt, genau so wie ich, alles des anderen.

„Harry, Louis, Essen ist fertig. Kommt ihr?", ertönt Paps Stimme hinter der Tür, worauf ich nur ein „Gleich" brumme und die Decke über Louis wegziehe. „Komm, es gibt Essen.", flüstere ich und lege meine Hände an Louis' Hintern, während ich mich langsam aufsetze. Da Louis seine Beine neben meinen Angewinkelt hat, funktioniert das auch ohne Probleme. „Können wir nicht hier bleiben? Ich habe keinen Hunger.", murmelt Louis und versteckt seine Nase an meiner Halsbeuge. Fast hätte ich es ihm abgekauft, hätte sein Magen nicht im nächsten Moment einen rumorenden Ton von sich gegeben.

„Wir legen uns danach wieder hin, jetzt zieh dich an, ich denke nicht, dass du nackt da runter willst?" Schnell schüttelt Louis den Kopf und läuft mit einem übertrieben Hüftschwung zum Kleiderschrank, wo er sich direkt eine Boxershorts und eine kurze Jogginghose rausholt, welche er schnell anzieht. „Los Harry, zieh dich auch an.", beschwert er sich und stemmt die Hände in die Hüfte und dreht sich zu mir um. Dann bemerkt er mein Starren, jedoch kann ich mich nicht davon abhalten. Gerade, das war das erste Mal, dass Louis nackt, vor meinen Augen, in meinem Zimmer rumgelaufen ist. Und ja, es gefällt mir, ihn auch mal außerhalb des Bettes ohne Klamotten zu sehen.

„Kann ich dir behilflich sein? Also beim Anziehen, nicht um deinen Ständer loszuwerden. Erst keinen mehr hochbekommen und jetzt, wenn es Essen gibt, hart werden. Männer muss man verstehen können.", kichert er und zieht sich schnell ein Shirt an, bevor er zu mir kommt, mit einem Stapel Klamotten in der Hand. Da ich nicht antworte, zieht er mir einfach ein Shirt an, hebt meine Arme an, als sei ich eine Marionette und schaut mich misstrauisch an. „Hast du das Reden verlernt? Ich kann deinen Dad holen, naja, da besteht das Risiko, dass das Blut wieder woanders hinfließt.", kichert er und streicht mit einem süffisanten Grinsen über meine Länge, bevor er diese in die Hand nimmt und anfängt, mir einen runterzuholen.

Stöhnend lege ich den Kopf in den Nacken und schließe die Augen, bevor Louis meine Beine aus dem Schneidersitz befreit und mich an der Brust nach hinten drückt, sodass ich auf der Matratze liege, die Beine jedoch angewinkelt. „Ich mache das nur, weil ich weiß, wie unangenehm es ist, mit einem Ständer durch die Gegend zu laufen.", erklärt er und lehnt sich mit dem Kopf zwischen meine Beine, bevor er über meine Länge leckt. „Schaffst du das in drei Minuten?", will Louis wissen und spuckt auf meine Eichel. „Mhm.", brumme ich nur und lege mir ein Kissen unter den Kopf, um Louis beobachten zu können. Dann benutzt Louis kurz seine Hand, um die Spucke zu verteilen und beugt sich runter, ehe er mich in den Mund nimmt und direkt anfängt, mit seiner Zunge meine Eichel zu verwöhnen. Stöhnend kann ich ihm nur zuschauen und lege eine Hand an seinen Hinterkopf, ehe ich diesen ein wenig nach unten drücke, sodass mein Schwanz seinen Mund noch mehr ausfüllt. Dass er ihn ganz in den Mund nehmen kann, bezweifle ich, aber alleine so, das reicht mir und meinen Fantasien schon.

Nach wenigen Sekunden schaut Louis durch halb geschlossene Lider zu mir auf und fährt mit einer Hand unter mein Shirt, was mich zittrig ausatmen lässt, bevor ich tief stöhne, als Louis seine Technik etwas verändert und ich merke, wie mein Schwanz anfängt zu zucken. Auch bei Louis bleibt dies nicht unbemerkt, weswegen er seine Lippen ein wenig intensiver um meine Länge legt und weiterhin lasziv in meine Augen zu schauen. „Louis, ich-" Er nickt und verschränkt unsere Hände miteinander, ehe ich gepresst stöhnend komme und mich in Louis' Mund ergieße.

Erstaunlicherweise, oder nicht, spuckt er es nicht aus, schluckt aber auch nicht, ein bisschen, aber definitiv nicht alles. Schneller als ich denken kann, schwebt er mit seinem Gesicht über meinem und presst seine Lippen auf meine. Etwas geschockt erwidere ich erst ein paar Sekunden später und halte ihn am Hinterkopf bei mir.

Als Louis dann auch noch den Mund öffnet und ich wenig später mein Sperma schmecke, dreht irgendwas in mir durch, weshalb ich ihn schneller als gedacht umdrehe und den Kuss vertiefe, was Louis stöhnen lässt. „Harry, Essen.", nuschelt er und keucht auf, als ich einen Knutschfleck an seinem Hals hinterlasse. Der erste, den er von mir je bekommen hat. Murrend nicke ich und und klettere von Louis runter, ehe ich mir meine Boxershorts anziehe, danach noch eine Jogginghose. „Du siehst fertig aus.", kichert Louis, als ich mich wieder zu ihm drehe. „Der Orgasmus war intensiv, ich brauche meine Zeit, den zu verdauen.", entgegne ich und nehme seine Hand in meine, ehe ich ihn aus meinem Zimmer ziehe, den Flur entlang bis zu den Treppen.

„Da seid ihr ja.", begrüßt Paps uns, während Dad nur kurz lächelt und dann weiter das Fleisch auf seinem Teller kleinschneidet. Ich denke, es hat ihn mehr mitgenommen, als ich dachte, und mich hat es schon erwischt, immerhin habe ich ganze zwei Stunden keinen mehr hochbekommen. „Ja, wir mussten noch was erledigen.", erkläre ich, worauf Louis mir in die Seite boxt. Grinsend schaue ich nur an und lecke vorsichtig über seinen Mundwinkel. Schnell stellt es sich als Überreste meines Spermas heraus, was auch Louis in dem Moment bemerkt. „Bist jetzt sauber.", hauche ich und gehe neben ihm zum Tisch, wo wir uns gegenüber meiner Eltern hinsetzen.

„Ich wollte mich nochmal bedanken, dass ihr mir mit der Beerdigung so geholfen habt. Das Geld werde ich euch natürlich schnellstmöglich zurückzahlen. Ich suche schon nach einem Job, um etwas zu verdienen. Das hier ist keine Lösung, für eine Übergangszeit vielleicht, aber ich wohne auf eure Kosten hier und das möchte ich nicht.", bricht Louis das Schweigen und schaut sich am Tisch um. „Louis, mach dir wegen des Geldes keine Sorgen. Wir machen das gerne und du musst uns auch nichts zurückzahlen, das mit dem Job hört sich gut an, aber du musst das nicht wegen uns machen.", beruhigt Paps ihn und schaut kurz darauf zu Dad. „Ich sehe das genau so. Wir wollen, dass du dich hier geborgen fühlst und dass es dir gut geht. Und wenn das hier in diesem Haus der Fall ist, ist das die Hauptsache.", lächelt er. „Und ich habe dich auch gerne hier.", füge ich hinzu und lächle Louis an. Mit roten Wangen erwidert er den Blick kurz und schaut danach auf seinen Teller.

„Trotzdem möchte ich irgendwas dazugeben. Egal was, sonst fühle ich mich schlecht. Das alles hier, dass ist viel zu viel was ihr für mich tut. Es wäre genügend, wenn ich ein Bett und eine Dusche hätte. Um das Essen hätte ich mich selbst gekümmert, das habe ich die letzen Monate ja auch gemacht." Beruhigend lege ich Louis eine Hand auf den Oberschenkel und hauche einen Kuss auf seine Schläfe. „Ich möchte gar nicht, dass du gehst, Baby. Ich fühle mich wohl wenn du bei mir bist, vorher natürlich auch, aber mit dir ist es was anderes, noch besser.", flüstere ich, sodass nir Louis es hören kann. In erster Linie zumindest. Da es sonst still im Raum ist, hören meine Väter es trotzdem. „Ich liebe dich.", entgegnet er noch leiser und legt eine Hand kurz auf meine Wange. „Ich liebe dich auch.", antworte ich und küsse ihn kurz auf die Lippen, worauf Louis sich dann mit rosigen Wangen wieder nach vorne dreht.

„Es tut mir übrigens leid, dass ich einfach so in dein Zimmer geplatzt bin, Harry. Wenn ich gewusst hätte, was ihr da drinnen macht, wäre ich definitiv nicht so reingeplatzt und hätte Liam einfach gesagt, dass du dich nachher meldest.", wechselt Dad dann das Thema, was jedoch nicht besser ist, für mich sogar etwas schlimmer. „Warte, du bist- oh Gott Schatz.", lacht Paps und dreht sich zu seinem Mann, der in böse anschaut. „Wenn ich das gewusst hätte, wäre ich niemals da rein. Ich dachte, die beiden würden einen Film gucken oder so, machen sie ja sonst auch immer, aber meinen Sohn mit seinem Freund nackt im Bett vorzufinden, während ich sie definitiv gestört und unterbrochen habe, das stand nicht auf meiner To-Do Liste der Dinge, die ich als Vater unbedingt machen wollte.", brummt Dad und schaut mit geröteten Wangen zu Louis und mir.

Louis, genau so wie mir, ist es ebenfalls ziemlich unangenehm, nur Paps hat seinen Spaß an der Sache. „Du hast es übrigens beendet, Dad.", kommentiere ich, worauf alle Augenpaare auf mir liegen. „Was denn? Du kannst dich ruhig ein wenig schuldig fühlen, dass du einfach ins Zimmer geplatzt bist. Wegen dir, haben wir nicht miteinander geschlafen.", brumme ich und schaue zu Louis, der leise hustet. „Deine Väter sollen nicht alles wissen, Haz.", brummt er dann und hebt eine Augenbraue. „Glaub mir, das wollen sie auch nicht." Ich zwinkere ihm zu. „Aber dass ich wegen ihm keinen mehr hochbekommen habe, das kann er ruhig wissen und sich schuldig fühlen.", füge ich dann noch hinzu und esse mein Essen so, als wenn nicht gewesen wäre.

"It's Your Fault, Haz."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt