32| Louis

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„Frohe Weihnachten."

Als ich aufwache, ist die Seite neben mir leer, weswegen ich mich langsam aufsetze und versuche, mich an die Helligkeit im Raum zu gewöhnen. „Harry?", rufe ich leise und reibe mir die Augen, bevor ich mich im Zimmer umschaue.

Seine Jogginghose ist weg, weswegen ich darauf tippe, dass Harry unten ist. Langsam, mit noch halb geschlossenen Augen gehe ich zum Kleiderschrank, um mir dort eine Boxershorts herauszuholen, mit der ich hoffentlich meine Morgenlatte verstecken kann. Unter anderem habe ich auch irgendwas geträumt, kann mich aber leider an nichts erinnern. Nur dass es intensiv gewesen sein muss. Danach schlüpfe ich in eine kurze Jogginghose, welche Harry gehört, weshalb ich sie am Bund eng zuziehen muss und streife mir ein Shirt über, welches im Zimmer rumliegt.

Kurz schaue ich noch in den Spiegel und verlasse danach das Zimmer, während ich durch meine Haare fahre. Die Treppen schlürfe ich nur runter, da ich eigentlich viel lieber neben Harry lieben würde, als jetzt durch das halbe Haus zu laufen, um ihn zu finden. I der Küche und im Esszimmer ist niemand, weswegen ich es im Wohnzimmer versuche, wo Harry auf einem der Sofas sitzt und halb schlafend zum Fernseher schaut, während seine Väter ein Kartenspiel spielen.

„Frohe Weihnachten.", mache ich mich bemerkbar und schaue kurz zum Tannenbaum, unter welchem schon ein paar Geschenke stehen. Meine sind noch oben, weshalb ich sie erst runterholen muss. „Dir auch.", antworten Harrys Väter lächeln und schauen dann zu ihrem Sohn, welcher gerade dabei ist, wegzunicken. „Alles okay?", frage ich vorsichtig und deute mit dem Kopf auf Harry. „Er ist nur etwas müde.", beruhigt Lee mich, worauf ich nicke und vorsichtig auf Harry zugehe, in erster Linie, um ihn nicht zu erschrecken. „Stört es euch, wenn ich mich neben ihn lege?", frage ich vorsichtshalber nach, da es mir öfters immer noch etwas unangenehm ist, mich vor Harrys Eltern so frei zu bewegen. Vor allem, wenn es mit Harry ist.

„Mach ruhig, aber ihr könnt ruhig noch etwas schlafen, die Geschenke laufen nicht davon.", entgegnet Ian dieses Mal und zieht nebenbei neue Karten von einem Stapel. Kurz nicke ich und setze mich dann so auf die Couch, dass ich vor Harrys Bauch sitze, und drehe mich etwas zu ihm. „Haz.", flüstere ich und fahre über seine leicht stopplige Wange, worauf er zusammenzuckt und direkt die Augen öffnet. „Hey Baby.", lächelt er müde und rückt etwas nach hinten, sodass ich mich vorsichtig neben ihn lege. „Du warst nicht im Bett.", stelle ich leise fest und lege einen Arm um seine Hüfte, um mich an Harry festzuhalten und meine andere Hand lege ich auf seine nackte Brust. „Du hast geschlafen und ich wollte dich nicht wecken. Dann bin ich runter gegangen.", erklärt er und dreht uns so, dass er halb auf mir liegt, es trotzdem noch angenehm ist.

Als Antwort brumme ich nur und versuche zu Harry zu schauen, jedoch hat er seinen Kopf so gedreht, dass ich ihn nicht ansehen kann. „Alles okay?", frage ich nervös nach und löse meine Hand von seinem Rücken. Harry nickt nur, bleibt jedoch so liegen und sieht es nicht für nötig, sich zu mir zu drehen, was meinen Herzschlag nervös nach oben treibt. Dies merkt Harry auch, da er mit seinem Ohr auf meiner Brust liegt und jetzt erst seinen Kopf angebt. „Bei dir?" Dabei deutet er auf meine Brust, worauf ich schnell nicke und von der Couch aufstehe. „Ich-" Ich deute in den Flur und verschwinde schnell in diesen.

So war Harry morgens noch nie, es ist noch nie passiert, dass Harry an einem Morgen, wo er nicht arbeiten musste, nicht bei mir geblieben ist, bis ich aufgewacht bin. Oder er war kurz im Badezimmer, ist dann aber immer wieder zu mir zurückgekommen. Heute nicht.

Hat ihm der Abend gestern nicht gefallen? Ist er so wütend darauf, dass ich ihm nicht gesagt habe, dass ich Geburtstag hatte? Habe ich irgendwas falsch gemacht und kann mich daran nicht erinnern? Habe ich ihm Schlaf was gesagt, was ihn verschreckt hat? Ich rede öfters, aber es kann doch nicht so schlimm sein, dass er davon abhaut.

Schnell flüchte ich ins Badezimmer, da man dieses abschließen kann und ich mich dann nicht so schuldig fühle, als wenn ich Harry aus seinem Zimmer ausgeschlossen hätte. Falls er mir überhaupt folgt.

„Louis?", höre ich Harry aus dem Flur rufen, bleibe aber still und setze mich auf den geschlossenen Klodeckel. „Lou?", ruft er wieder und ich höre eine Tür öffnen. Höchstwahrscheinlich die seines Zimmers. „Wo bist du?", schreit er und knallt seine Zimmertür zu, was mich zusammenzucken lässt. So hat Harry noch nie geschrien. „Schatz, so wird er dir sicherlich nicht antworten. Komm ein bisschen runter und zügle deine Lautstärke.", höre ich Lee sagen, was mich etwas beruhigt. „Badezimmer.", sage ich dann nur so laut, dass ich gar nicht weiß, ob man mich versteht.

„Baby" Ich höre, wie Harry seinen Kopf gegen die Tür fallen lässt. „Mach bitte auf.", flüstert er und will den Knauf umdrehen, was jedoch nicht funktioniert. Zittrig stehe ich auf und schließe die Tür auf, ehe ich Lee und Harry gegenüber stehe. „Hab- habe ich was falsch gemacht? Soll ich lieber gehen?", frage ich ängstlich und schluchze auf, als Harry mich in eine Umarmung zieht. „Du hast nichts falsch gemacht, Gott, denk sowas nicht.", flüstert er und krallt sich in mein Shirt, worauf ich nur langsam die Umarmung erwidern kann. „Baby, du hast wirklich nichts falsch gemacht, ich bin nur müde, sorry.", flüstert er und versteckt seinen Kopf in meiner Halsbeuge.

„Wir-" Ich räuspere mich und löse mich ein Stück von Harry. „Du kannst noch ein wenig schlafen.", sage ich und fahre mir durch die Haare. „Kommst du auch noch ein wenig ins Bett? Wir können dann ein wenig kuscheln.", bittet er mich und haucht einen Kuss auf meine Stirn. „Nur wenn du willst.", murmle ich und quietsche erschrocken auf, als Harry mich hochhebt. „Will ich.", flüstert er und geht mit mir in sein Zimmer, während ich einen Blick auf Lee erhasche, wie er uns hinterherfährt. Jedoch kann ich seine Gesichtszüge nicht deuten.

Direkt legt Harry mich auf die Matratze und zupft an meinem Shirt, welches ich danach auch direkt ausziehe und mich dann an Harry kuschle, der uns zudeckt und mir einen Kuss auf die Stirn haucht.

"It's Your Fault, Haz."Where stories live. Discover now