29| Louis

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„Raus hier, Matthew!"

„Baby, kommst du?", ruft Harry aus dem Flur und reißt wenig später die Zimmertür auf, worauf ich leise aufschreie und mir mein Handtuch vor den Körper halte. Was eigentlich völliger Blödsinn ist, aber Harrys Cousin ist hier und verfolgt ihn schon den halben Tag, weshalb auch ich nicht alleine bin. Nur gerade für ein paar Minuten da ich duschen war und gerade dabei bin, mich anzuziehen.

„Wieso hältst du das Handtuch so? Versteckst du was?", will er wissen und schließt die Zimmertür hinter sich, worauf ich kurz ausatme. Zum mindestens haben wir jetzt ein paar Minuten für uns alleine. „Ich ziehe mich gerade um, bin nackt und war nicht darauf erpicht, deinem Cousin nackt zu begegnen.", entgegne ich und lasse das Handtuch sinken, um mich weiter anzuziehen. „Das würde ich auch nicht so toll finden. Er steht zwar auf Mädchen, aber du bist heiß, das sieht auch er.", kommt es von Harry, der auf mich zukommt, sich jedoch hinter mir aufs Bett setzt. „Er ist vierzehn, Harry.", lache ich und schüttle den Kopf. „Trotzdem. Was ziehst du heute an?", will er wissen, ehe ich mich zu Harry umdrehe und ihn mustere. „Eine Jeans und einen Rollkragenpullover. Ein Hemd wäre mir zu hübsch.", sage ich dann und schlüpfe in eine Unterhose. „Es ist Weihnachten, da kann man sich auch mal schicker anziehen.", lacht Harry und fährt sich durch die Haare, welche seitdem wir uns kennen ziemlich lang geworden sind. Über die Schultern gehen sie auf jeden Fall schon. Aber auch meine Haare sind glücklicherweise wieder so lang, wie ich sie vorher getragen habe. Die Seiten etwas kürzer und oben gute fünf Zentimeter.

„Für mich reicht das hier, sonst ziehe ich sowas ja auch nicht an.", kichere ich und ziehe eine hellblaue Jeans an, welche an den Knien Löcher hat. „Kann ich so gehen oder lieber eine andere Hose?", will ich wissen und drehe mich wieder zu Harry, der mich mustert. „Sie betont deinen Hintern ziemlich.", stellt er fest und schluckt merklich. „Also gut?" Schnell nickt Harry und steht vom Bett auf, um auf mich zuzukommen. „Heiß.", verbessert er mich dann noch und legt eine Hand an meinen Hals, bevor er sich zu mir runterbeugt. Mir auf die Lippe beißend lege ich meine Hände an seine Taille, bevor ich meine Augen schließe und Harrys Lippen schon auf meinen spüre, als die Zimmertür aufgerissen wird.

„Raus hier, Matthew!", knurrt Harry und dreht sich zu seinem Cousin, der uns mit großen Augen anschaut. „Lee meinte, ich soll euch holen. Wir fahren in zehn Minuten.", sagt er dann und knallt hinter sich die Tür zu. „Du hast ihn gehört.", seufze ich und stelle mich auf die Zehenspitzen, um Harry flüchtig zu küssen, bevor ich mir meinen Pulli überziehe und nochmal kurz durch meine Haare fahre.

„Heute Nacht gehöre ich dir, versprochen.", flüstert Harry dicht an meinem Ohr, als ich mich wieder zu ihm drehe. Mit roten Wangen nicke ich und schlinge meine Arme um seinen Torso. „Das ist das erste Weihnachten ohne Mum.", flüstere ich und atme laut aus. „Ich bin bei dir, Lou.", entgegnet Harry und hebt mein Kinn mit seinem Daumen und Zeigefinger an. „Und meine Familie auch, meine Tante und meinen Onkel hast du ja schon vorhin kennenlernen dürfen, meine Großeltern und die anderen beim Essen. Du wirst sie lieben, das versichere ich dir.", lächelt Harry und küsst mich sanft. Ich nicke nur und halte ihn am Nacken bei mir, da ich mich noch nicht von ihm lösen will. Dafür schmeckt Harry zu gut.

„Lou, wir müssen runter.", nuschelt er an meinen Lippen, zieht sich aber nicht zurück, was mich lächeln lässt. „Eine Minute noch." Harry brummt zustimmend und zieht sich immer wieder ein paar Zentimeter zurück, ehe er mich wieder kurz küsst. Das geht so lange weiter, bis Harry es endlich schafft, sich von mir zu lösen. Von mir hat er nämlich keine Unterstützung bekommen. Meinetwegen könnten wir auch heute einfach hier bleiben, aber in Harrys Familie ist es anscheinend ein Brauch, jedes Jahr Weihnachten mit der ganzen Familie zu feiern.

„Jetzt komm, die anderen warten bestimmt schon auf uns.", lächelt er und nimmt meine Hände in seine. Brummend folge ich ihm und stelle fest, dass ich recht habe. Seine Familie steht schon angezogen im Flur und scheint nur auf uns zu warten, was mich erröten lässt. „Schön, dass ihr endlich da seid. Zieht euch an, wir sind spät dran.", murrt Ian, der dann direkt die Haustür öffnet und aus dieser in Richtung Auto geht. „Ist er angepisst?", frage ich Harry nervös, als ich in meine Schuhe schlüpfe. „Nein, so ist das immer wenn wir nicht rechtzeitig losfahren. Wenn wir im Restaurant sind, ist er wieder der alte.", kichert Harry und hilft mir in meine Jacke, was mich rot werden lässt. „Danke.", lächle ich dann und warte auf Harry, der ebenfalls noch seine Jacke anzieht und dann nach meiner Hand greift.

"It's Your Fault, Haz."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt