23| Harry

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„Ich fand das heiß."

Während ich die Toiletten verlasse, laufe ich beinahe in jemanden rein, worauf ich ins Stolpern gerate. „Stehen geblieben, hübscher.", höre ich plötzlich viel zu nah und viel zu stinkend an meinem Ohr. Ich bedanke mich nur kurz dafür, dass der Typ mich festgehalten hat, bevor ich durch den Gang zu unserem Tisch gehe, wo einige meiner Freunde noch sitzen. Anders als gedacht, knutschen sie nicht mehr alle rum, weshalb die Aufmerksamkeit schnell auf mich fällt. „Wo hast du deinen Freund gelassen?", fragt Jeff, worauf ich gerade ansetzen will, als ich eine Hand an meiner Hüfte spüre, welche definitiv nicht Louis gehört.

„Mein Freund wartet zu Hause auf mich.", sage ich in erster Linie an den Fremden, der mich eben an den Toiletten schon angesprochen habe. „Du hast es bestimmt nicht eilig, wir könnten auf die Tanzfläche oder direkt zu mir nach Hause. Ich werde dir dann so dein Hirn rausvögeln.", lallt der Typ, während ich seine Hand von meiner Hüfte nehme. „Das werde ich gleich bei meinem Freund machen, such dir nen anderen, den du ficken kannst, aber mich sicherlich nicht." Dann greife ich nach meiner Jacke, welche ich überziehe und dann mit meinen Kumpels ein. „Er starrt dir auf den Arsch.", flüstert Liam, der auch wieder am Tisch sitzt. „Soll er machen, ich sehe in weniger als einer halben Stunde den hübschesten Arsch." Ich zwinkere ihm zu und hole mein Handy raus, als dieses anfängt zu klingeln.

Entschuldigend lächle ich ihn an und klopfe ihm auf die Schulter, ehe ich den Anruf abnehme. „Hey Baby,", sage ich so laut, der der Fremde es auch mitbekommen sollte. „Ich wollte nur wissen, ob du schon auf dem Weg bist. Ich könnte dir entgegenkommen, wenn du willst.", nuschelt er, sodass ich ihn ziemlich schwer verstehe. „Ich gehe jetzt los, habe mich gerade von den anderen verabschiedet. Ich beeile mich, bleib einfach liegen, zieh dich an, aber nicht zu viel und warte, bis ich da bin.", antworte ich und gehe aus der Bar raus. „Ich habe mir einen Hoodie angezogen.", murmelt er und schluckt laut. „Alles okay, Baby?", frage ich nach und atme tief ein, sodass meine Lunge endlich wieder normale Luft zum Atmen bekommt. „Ich weiß nicht, was das eben war. Das war irgendwie nicht ich, also schon, ich habs ja geschrieben, aber ich weiß nicht, was da in mir durchgebrannt ist.", erklärt er mir, was mich leise kichern lässt. „Ich fand das heiß. Ich hab vorher ehrlich gesagt noch nie Sexting betrieben, aber meinetwegen können wir das gerne öfters machen.", entgegne ich und halte das Handy etwas dichter an mein Ohr.

„Vielleicht.", brummt Louis, was mich lachen lässt. „Meinst du, du kannst heute noch ein weiteres Mal kommen oder sollen wir das lieber auf morgen verschieben?", frage ich dann und stoße kurz auf. „Werde ich entscheiden, wenn du hier bist.", sagt er dann, worauf ich zustimme.

„Hey süßer, soll ich dich mitnehmen?", werde ich gefragt, als ein ziemlich klappriges Auto neben mir anhält und in Schritttempo weiterfährt. „Danke, aber ich gehe lieber.", entgegne ich genervt und drehe mich wieder um. „Alles okay,", fragt Louis nach. „Ja, hier ist so nh betrunkener Typ und meint mich verfolgen zu müssen.", erkläre ich und bleibe stehen. „Jetzt verpiss dich, sonst rufe ich die Cops.", schnauze ich ihn an und warte geduldig. „Arschloch!", mault er mich an und tritt ins Gas, ehe er davon fährt. „Siehst du, jeder schaut dir hinterher.", beschwert Louis sich, was mich schmunzeln lässt. „Ich will nur dich, Baby. Und wenn ich dich daran erinnern darf, haben wir eben, während ich auf Klo saß, geschrieben und uns nebenbei einen runtergeholt.", erinnere ich ihn und gehe etwas schneller weiter, da ich endlich zu Louis will. „Und es war gut, ziemlich gut sogar.", murmelt Louis, was mich grinsen lässt.

Zu Hause angekommen, hänge ich meine Jacke an den Haken und stelle meine Schuhe in das dafür vorhergesehene Regal, bevor ich Louis mit einem lauten „Baby, ich bin da!" begrüße und gerade die Treppen hochgehen will, als ich Licht im Wohnzimmer sehe und dieses ausmachen will. „Was macht ihr denn schon hier?", frage ich meine Väter, die aneinander gekuschelt auf der Couch sitzen, während sie ich einen Film anschauen. Höchstwahrscheinlich einen Krimi. „Wir sind früher wieder nach Hause, dass Louis hier ist, ist uns neu, wolltet ihr nicht in dieser Bar da feiern?", fragt Dad mit ziemlich müdem Blick. „Er wollte nicht mit, aber ich habe ihn vermisst, weswegen ich jetzt schon wieder hier bin.", erkläre ich und fahre mir durch die Haare. Meine Väter gucken mich nur lächelnd an, was ich ein wenig gruselig finde und dann in den Flur zeige. „Ich gehe dann mal hoch, schlaft gleich gut und- kommt einfach nicht in mein Zimmer." Danach grinse ich und schaffe es bis zur Treppe, bis Paps mich zurückruft.

„Tu dem armen Jungen nicht weh und wehe, wir hören euch hier unten. Und seid vorsichtig, ich denke nicht, dass ich dir das alles nochmal erklären muss.", hält Dad mir einen Vortrag, worauf ich nur nicke. „Es ist nicht so, dass wir noch nicht miteinander geschlafen haben, Dad. Gerade du müsstest das doch wissen." Danach sprinte ich die Treppen hoch, um in mein Zimmer zu gehen, wo Louis gerade aus der Tür gehen wollte. „Da bist du ja.", lächelt er und zieht mich in eine Umarmung, welche ich sofort erwidere. „Meine Eltern sind wieder da, die haben mich aufgehalten, sorry.", murmle ich und fahre über Louis' Hinterkopf, wo man schon deutlich mehr Haare sehen und spüren kann, als wie vor ein paar Wochen noch. „Ich habe das Bett neu bezogen, ich hoffe es ist okay.", gibt er leise von sich, was mich leicht schmunzeln lässt. „Ich hätte das morgen auch machen können.", entgegne ich und löse mich etwas, um Louis in die Augen schauen zu können.

„Ich fand es unangenehm, da zu liegen. Selbst nach dem Duschen war da dieser Ekel, weiß nicht.", nuschelt er und steckt seine Hände in die Bauchtasche seines Hoodies. „Schon gut, dad nächste Mal beziehe ich das Bett abet neu, ja?" Louis nickt bur und geht dann wieder in den Raum rein, um in mein Bett tu klettern. Da ich das Gefühl habe und mit bei dem ziemlich sicher bin, lege ich mich mit wenig später nur mit meiner Unterhose bekleidet neben Louis ins Bett und ziehe ihn schweigend zu mir, wo er seinen Kopf auf meine Brust legt. „Schlaf jetzt ein wenig.", hauche ich und küsse seinen Hinterkopf, bevor ich die Decke richtig lege. „Aber du wolltest doch-" Ich unterbreche Louis direkt. „Wir müssen jetzt nicht miteinander schlafen, du bist müde und scheinst nicht wirklich in der Stimmung zu sein. Träum was schönes, am besten von mir und morgen werden wir sehen, wie es weitergeht.", beruhige ich ihn und schalte die Nachttischlampe aus. „Danke.", höre ich ihn nur noch sagen, bevor ich auch schon eingeschlafen bin. Anscheinend bin ich doch müder gewesen, als ich gefacht habe.

"It's Your Fault, Haz."Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt