Kapitel 7 Unerwünschter Besuch

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Chuuya sah seine Tochter an, dann atmete er tief durch.
Er hatte gewusst dass diese Frage irgendwann kommen würde und sich das Gespräch auch schon vorgestellt, doch nun wusste er nicht wo er anfangen sollte.
Daira fühlte sich schlecht als ihre Mutter nach ihrer Frage sehr still wurde und gerade als sie anfing sich zu entschuldigen stand ihre Mutter plötzlich auf und begann in einem der Kartons nach etwas zu suchen.
„Was suchst du Mama?", fragte sie. Nach einigen Minuten kam Chuuya mit einem kleinen Karton in der Hand zum Sofa zurück und setze sich wieder. Er hatte sich entschieden seiner Tochter die ganze Wahrheit zu erzählen:

„Es tut mir leid, dass ich dich all die Jahre angelogen habe was deinen Vater angeht.". „Wie meinst du dass Mama?", fragte Daira. Sie war verwirrt: ‚Was bedeutete das?'. Chuuya redete weiter: „Dein Vater ist nicht bei einem Unfall ums Leben gekommen. Er ist auch nicht tot.". Daira sah ihn entgeistert an und Chuuya musste sich zusammenreißen um nicht in Tränen auszubrechen. „Es gibt noch etwas anderes das ich dir das sagen muss: ich war nicht immer...".
Chuuya stoppte mitten im Satz. Daira sah ihn verwundert an doch Chuuya, der gut ausgebildet war, hatte mitbekommen das vor dem Haus mehrere Autos zum stehen gekommen waren. Er legte den Finger auf die Lippen und bedeutete seiner Tochter leise zu sein. Mit leisen Schritten schlich er zum Fenster und spähte hinaus, nur um kurz danach erschreckt zurück zu weichen.
Vor dem Haus hatten fünf schwarze Wagen geparkt und aus dem ersten war ein Mann mit  schwarzen Haaren und einem weißen Mantel gestiegen. An seiner Seite befand sich ein kleines  Mädchen mit blonden Haaren in einem roten Rüschenkleid. Hinter ihnen folgten mehrere Männer in Schwarz mit verdunkelten Sonnenbrillen. Wenn Chuuya sich recht entsinne hatte er sogar die schwarze Echse gesehen.
‚Sie hatten ihn gefunden!', schoss es ihm durch den Kopf als er zittrig zum Sofa zurückging von dem aus Daira ihn verwirrt und leicht verängstigt ansah. Sie hatte keine Ahnung was gerade vor sich ging.
Kurzfristig faste Chuuya einen Entschluss:
Er nahm die Schachtel und drückte sie Daira in die kleinen Hände, dann nahm er sie einmal fest in den Arm. Sie sah ihn nur verdutzt an. Nach einer kurzen Ewigkeit lockerte Chuuya seine Umarmung und schon Daira eine Armlänge von sich. „Hör mir bitte gut zu, weißt du noch wo wir letzte Woche die Gruppe von Detektiven getroffen haben, mit, wie hieß der Junge noch mal ach ja, Atsushi?", fragte Chuuya und Daira nickte nur. Sie hatte gemerkt, dass etwas nicht stimmte und wollte ihre Mutter nicht unterbrechen. „Über dem Café gehst du in den vierten Stock. Dort sind Atsushi und die Anderen, gib dem Mann der die gleiche Haar- und Augenfarbe wie du hat, er heißt Dazai, die Schachtel, ok?". Wieder nickte Daira. „Und jetzt gehst du über die Feuertreppe nach unten. Und versprich mir, das du dich, egal was passiert, nicht umsiehst !", schärfte Chuuya ihr ein. Daira merkte dass er fertig war und wollte auch etwas sagen, doch sie brachte kein weiter Wort über die Lippen. Stattdessen nahm sie ihre Mutter noch einmal in den Arm.
In diesem Moment klopfte es an der Wohnungstür. Sie zuckten beide zusammen und  Chuuya beeilte sich, bevor die Personen vor seiner Tür diese eintraten. Er drückte Daira einen letzten Kuss auf die Stirn und flüsterte: „Bitte vergiss niemals das ich dich immer lieben werde!". „Ich dich auch Mama.", höre er seine Tochter noch antworten während er sie Richtung Feuerleiter schob.
Sobald er sicher war das sie unten angekommen war ging er zur Tür und zögerte kurz. Er hatte sich entschieden nicht mehr wegzulaufen, sondern diesem Spiel ein für alle Mal ein Ende zu setzen.
Mit zittrigen Fingern drehte er den Schlüssel im Schloss herum, atmete einmal tief durch und öffnet die Tür. „Guten Abend Chuuya, lange nicht gesehen. Wie geht es dir?", lächelte ihm Mori entgegen. „Willst du uns nicht reinlassen?".

Daira rannte. Sie wusste nicht genau was passiert war und wer die Leute waren die hinter ihrer Mama her waren, doch sie wusste, dass sie so schnell wie möglich zu den Detektiven musste. Der Griff um die Schachtel in ihren Armen verstärkte sich. Sie zitterte. Plötzlich hörte sie hinter sich eine Explosion und drehte sich, obwohl ihre Mama sie davor gewarnt hatte es nicht zu tun, um.
Hinter ihr brannte das Haus in dem sie und Chuuya wohnten. In ihren Augen brannten Tränen als Daira sich wieder nach vorne drehte und nur noch schneller rannte. Sie hoffte und betete das es ihre Mutter gut ging.

Why did you leave me? Soukoku ff deutschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt