Kapitel 13 Vergangenheit

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*Vor sechs Jahren*

Chuuya zog seine Jacke enger um sich als ein Windzug durch die Gasse wehte. Seit zwei Monaten war er nun schon untergetaucht. Inzwischen war er sehr gut darin sich unbemerkt durch eine Stadt zu bewegen doch heute hatte er ein bestimmtes Ziel.
Vor einigen Tagen, als er sich gerade nach einem neuen Ort zum schlafen umsah, hatte er ein Flugblatt entdeckt. Es ging um eine Stelle in einer Bäckerei die auch ein Zimmer im Haus des Bäckers beinhaltete. Chuuya war zwar kein ausgebildeter Bäcker, doch er liebte es zu backen und lernte schnell. Er hoffte dass er die Stelle trotzdem bekommen würde. Außerdem handelte es sich bei dem Bäcker um eine Frau und er hoffte dass sie Mitleid mit einem Schwangeren hatte und außerdem musste er sich auch einen guten Arzt suchen.
Chuuya seufzte auf. Was er noch alles musste.
Er hatte gerade die Address erreicht an der sich die besagte Bäckerei befinden sollte. Mit dem Flugblatt in der einen und einer großen Tasche in der anderen Hand sah er sich um.
Chuuya stand in einer schmalen Seitenstraße im französischen Stil. Das Haus vor ihm war gelb gestrichen und grüne Efeuranken wuchsen die Hauswand empor. Das große Schaufenster war voll mit lecker aussehendem Brot und über der Tür ging ein verschnörkeltes Metallschild.
Er holte einmal tief Luft, dann öffnete er die Tür zur Bäckerei. Eine Klingel, die über der Tür angebracht war, kündigte ihn an.
„Komme sofort!", hörte er eine Stimme rufen und nur kurz darauf trat eine braunhaarige Frau in weißer Kleidung in den Raum.
Ihre Haare reichen ihr gerade mal bis zur Schulter und waren zu einem Pferdeschwanz zusammen gebunden. Sie hatte ein aufrichtiges Lächeln im Gesicht und war fast zwei Köpfe größer als Chuuya. Auf ihrer rechten Wange blieb etwas Mehl hängen als sie sich mit einer Hand ins Gesicht fasste.
„Guten Tag, was kann ich für sie tun?". „Hallo, ich bin wegen des Flugblattes hier. Ich habe Interesse an dem Job. Muss aber zugeben das ich in diesem Bereich überhaupt keine Erfahrung habe.", antwortete er. „Ah, und ich hatte schon Angst dass sich niemand auf die Anzeige melden würde. Ich bin übrigens Naruse Kaoru aber nenn mich doch bitte einfach Kaoru.", sie steckte ihm die Hand entgegen und Chuuya ergriff sie. „Freut mich Nakahara Chuuya, aber bitte einfach Chuuya.".

Chuuya fand das die Frau nett wirkte und auch ihre Reaction darauf dass er schwanger war viel besser aus als er erwartet hatte. „Weißt du, meine Freundin ist Hebamme. Ich habe schon in dem Moment in dem du hier reingekommen bist gesehen was los ist.", erklärte sie lachend nachdem sie sein überraschtes Gesicht gesehen hatte. Dann sah sie ihn ernst an: „Du hast den Job trotzdem und wenn du willst kann ich Manizu ja mal fragen ob sie dich durch checken kann. Aber darf ich fragen wo der Vater ist?". Ihre letzte Frage war vorsichtig formuliert. Scheinbar konnte man Chuuya ansehen das der Vater nicht da war. Er hohle tief Luft dann sagte er: „Er ist abgehauen! Aber das ist nicht so schlimm.".
Daraufhin fragte Kaoru nicht mehr nach. Sie fragte ihn ob er sein Zimmer sehen wollte und als er nickte führte sie ihn durch eine Seitentür in den ersten Stock. Dort gab es ein großes Wohnzimmer das an ein Esszimmer anschloss. Dieses wiederum war mit der Küche verbunden. Dahinter befand sich auf der rechten Seite eine Tür hinter der sich laut Kaoru ihr und Mamizu's Schlafzimmer befand.
Wie Chuuya aus dem Gespräch mit Kaoru heraushörte waren sie Mamizu nun schon bald seit vier Jahren zusammen und seit sieben Monaten verlobt.
Dann zeige sie auf eine Tür auf der linken Seite des Flures. „Das ist dein Zimmer. Richte dich ruhige erstmal richtig ein. Es ist schon recht spät. Ich werde mich dann so langsam um das Abendessen kümmern. Mamizu sollte auch jeden Moment nach Hause kommen. Gibt es irgendwas das du nicht essen kannst oder nicht besonders magst?".
Chuuya verneinte, bedankte sich und öffnete die Tür zu seinen Zimmer. Es war klein aber gemütlich. Auf der einen Seite stand ein Bett und ein alter Edelholz Schrank, auf der anderen Seite ein kleiner Schreibtisch. Aus dem Fenster hatte man einen schönen Ausblick auf die Gasse und vor dem Fenster befanden sich zwei grüne Fensterläden.
Erschöpft ließ Chuuya seine Tasche auf den Boden fallen und setzte sich auf das frisch bezogene Bett.
Zum ersten Mal seit längerer Zeit hatte er ein kleines Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit. Er entspannte sich etwas und ließ sich zurück fallen.
Als er so da lag schweiften seine Gedanken ab bis er wieder an einer Stelle angekommen war an der er nicht sein wollte. Er dachte an Dazai. Es hatte ihn einige Zeit gekostet zu verdauen dass er ihn einfach allein gelassen hatte doch von dem anfänglichen Gefühl von Verrat war nur noch Wut übrig geblieben. Chuuya war wütend auf sich selbst dass er es Dazai nicht erzählt hatte und sauer auf Dazai da er ohne eine Verabschiedung verschwunden war.
Müde und erschöpft von den letzten Monaten, die er auf der Flucht verbracht hatte, schlief er noch vor dem Abendessen ein.

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An dieser Stelle möchte ich mich kurz bei meiner Schwester bedanken dir auch die Namen Mamizu und Kaoru ausgedacht hat.  Außerdem lese ich ihr immer meine Geschichte vor und sie bestärkt mich, so wie eure Kommentare und likes, dazu weiterschreiben. Manchmal ärgere ich sie aber auch weil ich sie Kapitel immer so spannend enden lasse und sie mir dann den ganzen Tag hinterher rennt und mich zwingt ihr zu erzählen wie es weiter geht.
(Sorry, falls euch das gerade überhaupt nicht interessiert hat.😶)
Liebe Grüße Blue

Why did you leave me? Soukoku ff deutschOnde histórias criam vida. Descubra agora