///Kapitel 2\\\

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Scarlet POV

Durch das Rütteln des Autos werde ich wach, setze mich sofort aufrecht hin sehe aus dem Fenster, nur um in die tief schwarze, dunkle Nacht zu blicken. Natürlich kann ich wegen dem Mond etwas sehen, doch in meinem angetrunkenen Zustand kann ich die Umgebung trotzdem nicht ganz identifizieren.
Mit Schwung wird meine Tür geöffnet, das Licht im Auto geht an, blendet mich, da es für meine Augen zu hell ist.

«Na komm, dich bringen wir jetzt auch ins Bett», er breitet die Arme aus, eine stille Aufforderung und das Angebot, mich ins Haus zu tragen. Er weiss, dass ich einerseits nicht gerade laufen können werde und mit dem Krach, den ich dabei verursachen würde viele aufwecken würde. Andererseits liebt es mein betrunkenes ich überall hingetragen zu werden und gibt als netten Bonus dafür schön Ruhe und hält die Klappe.

Freudig und tollpatschig springe ich in Darwins Arme, schlinge meine Beine um seinen Torso, meinen Kopf lege ich auf seiner Schulter ab, während er mit seinen in einander verschränkten Händen sicherstellt, dass ich nicht herunterrutsche.
Als ich sicher in seinen Armen bin, schliesst er mit seinem Fuss die Autotür, schliesst das Auto ab und läuft auf das Rudelhaus zu.

Es ist unser Zuhause, die gesamte Alpha-Familie hat dort theoretisch jeder ein Zimmer für sich, obwohl viele sich zusätzlich noch ein eigenes kleines Häuschen bauen, das nur für ihre eigene Familie da ist. Auch die Beta-Familien haben dort jeder ein Zimmer, also der Beta meines Grossvaters und seine Familie, der Beta meines Vaters und seiner Familie und eben mein zukünftiger Beta, den ich jetzt schon gewählt habe, und seine zukünftige Familie.

Darwin kommt bei der Haustür an, die schon offen ist und tritt leise ein. Er achtet darauf, so leise wie nur möglich zu sein, steigt die breite, sich leicht drehende Wendeltreppe empor, verweilt kurz auf der ersten Etage und nimmt dann die zweite, sich auch nur leicht drehende und breite Wendeltreppe zur zweiten Etage.
Schliesslich schleicht er auch noch die Wendeltreppe zur dritten Etage hoch, auf welcher mein, als auch sein Zimmer liegen.

Das Rudelhaus ist schon seit langem an diesem Ort, es wird zwar alle paar Jahrzehnte abgerissen und von Grund auf neu gebaut, doch mehr als vier Stockwerke, das Erdgeschoss, die erste, zweite und dritte Etage, hat es nicht. Sollte unser Rudel angegriffen werden, könnten wir es auch noch in dem riesigen Keller unterbringen, der unter dem Haus liegt.

Der Grund für nur drei Obergeschosse ist, dass selbst wenn meine Kinder noch vor dem Tod meiner Grosseltern haben sollten, meine Grosseltern sich trotzdem noch in ihr eigenes Häuschen zurückziehen könnten. Wisst ihr in unserem Rudel ist es so, die ältesten Alphas wohnen im ersten Obergeschoss, das sind in diesem Fall meine Grosseltern mit ihren Betas, im zweiten Obergeschoss wohnen meine Eltern, ebenfalls mit ihren Betas, in der zweiten Etage habe ich bis vor kurzem auch gewohnt.
Im dritten wohne ich nun, mein Beta Darwin auch.

Wenn jetzt also meine Grosseltern sterben, dann werden ihre Zimmer renoviert, vielleicht sogar etwas umgebaut, je nach Wunsch meiner Eltern, und meine Eltern ziehen dann dort ein. Das bedeutet, dass auch ich dann mit meinen Sachen um eine Etage nach unten umziehe, also auf das zweite Geschoss.

Genug erzählt, ich spreche schon wieder mit mir selbst.
Vorsichtig setzt mich Darwin auf dem Boden ab, wartet noch einen kleinen Moment, bis er mich vollständig loslässt, um sicherzugehen, dass ich nicht umfalle und öffnet dann die Tür zu meinem Zimmer. Mit einem leisen Quietschen öffnet die sich und er hebt mich wieder hoch, legt mich ins Bett, deckt mich zu und geht dann mit einem leisen, «Gute Nacht», aus meinem dunklen Zimmer und den Flur entlang zu seinem.

Traurig sehe ich ihm in meinem alkoholisierten Zustand nach, mein Gehirn kann keinen klaren Gedanken fassen und hält es wohl für eine geniale Idee, dem braunhaarigen Jungen nachzurennen.

Wacklig und äusserst unelegant falle ich erst mit meinem Gesicht voran aus meinem Bett, stehe dann auf und versuche aus der Tür zu gehen. Die Betonung liegt auf versuchen, denn auf meinem Weg hänge ich ein Bild ab und als ich es geschafft habe aus meinem Zimmer zu kommen, zerlege ich anschliessend eine Vase, die im Gang neben meiner Zimmertür steht, oder eher stand, in Scherben.
Darum kümmere ich mich jedoch nicht weiter, da Darwin bei seiner Zimmertür ankommt und ich ihn ins Visier nehme.

Mit meiner ganzen Kraft sprinte ich auf ihn zu, die Welt fängt an leicht zu schwanken, wie bei einem Schiff oder einer Schaukel, dich ich ignoriere es und renne bis ich fast bei ihm angekommen bin. Dort springe kurz vor ihm ab, lande genau auf seinem Rücke und klammere mich dort fest. Etwas erschrocken steht er da, bis er seinen Kopf umdreht und mich erkennt, da entspannt er sich wieder ein Stück.

«Mensch Car», seufzt er und legt sich erschöpft die Hand auf die Augen, «Du solltest schlafen, morgen müssen wir in die Schule», während er das flüstert, lässt er deine Hand von seinen Augen sinken und sieht wieder zu mir.

Abwartend und müde fährt er sich durchs braune Haar und sieht mich dabei mit einem:
"Bitte-lass-mich-schlafen-Blick" an.

«Ich kann und will nicht alleine schlafen», jammere ich und sehe ihn mit meinem besten Hundeblick an, woraufhin er nickt, mich so umpositioniert, dass es für ihn bequem ist und dann mit mir in sein Bett steigt und uns beide mit seiner Bettdecke zudeckt.

Zufrieden kuschle ich mich an ihn, kralle mich geradezu an ihm fest, etwas ängstlich, dass er mich in mein Bett steckt, sobald ich eingeschlafen bin.

«Ich will nicht alleine sein», wimmere ich leise.

«Ich weiss, und deswegen bleibst du für heute Nacht bei mir, ok?», fragt Darwin in einem beruhigenden Ton, während er mir durch die Haare fährt.

«Wirklich?», frage ich ihn leise, glücklich darüber, dass er mich nicht aus seinem Zimmer rausschmeisst.

«Jap.»

Mehr sagt er dazu nicht und das braucht er auch nicht zu tun, wir verstehen einander auch so.

Gähnend nicke ich zufrieden, bevor sich meine Augen schliessen und ich langsam aber sicher in einen tiefen und erholsamen Schlaf drifte.

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Author's note:

Das war das 2 Kapitel und ich weiss, dass ich sowohl Scarlet, als auch Darwin erst wenig bis gar nicht beschrieben habe, das kommt noch...
Ich hoffe trotzdem, dass euch das Kapitel gefallen hat :)

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