///Kapitel 33\\\

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Scarlet POV

Höflich bedanken wir uns für das leckere Essen, eng aneinander stehend, da wir sonst umfallen.

«Vielen dank für das Essen ihr beiden», meine ich lächelnd und Nora grinst zurück.

«Oh, da fällt mir ein, ich wollte so eine Tradition starten. Bleibt mal noch kurz stehen», eilig rennt Nora zurück ins Haus, während wir im Eingangsbereich stehen und ich Kian keines Blickes würdige.

Bald darauf kommt meine beste Freundin zurück mit einer Polaroidkamera und stellt uns so hin, dass wir die Tür im Rücken haben, «Alle mal Lächeln!», ruft sie und wir tuen wie geheissen.
Sie knipst ab und nur Sekunden darauf kommt ein kleines Bild aus der Kamera, welches sie an die Wand hängt. Diese ziert ein diskreter Faden, an dem kleine hölzerne Wäscheklammern hängen. Das Ganze sieht wirklich hübsch aus.

Plötzlich verliert Damian neben mir das Gleichgewicht, unsere Arme eingehakt wie sie sind, verbinden uns und so zieht er mich mit sich zu Boden. Hinab in die Tiefe.
Alles geschieht wie in Zeitlupe. Er verliert sein Gleichgewicht und schon schweben wir in der Luft, fallen beide, warten nur noch auf den Aufprall. Er schlägt als erster auf und zu meinem Entsetzen liegt meine Flugbahn genau so, sodass ich auf ihm drauf lande.
Überrumpelt liege ich dementsprechend kurz darauf auf ihm, während er sich schon wieder halb aufsetzt und uns alle anstarren.

'Willst du noch ein bisschen weiter auf mir liegen bleiben?', fragt mich Damian und reisst mich damit aus meiner Trance, in der ich peinlicherweise sein Gesicht gemustert habe.

'Willst du denn, dass ich noch etwas bleibe?', frage ich keck zurück.
Darauf starrt er mir nur in die Augen, scheint tief in meine Seele zu blicken. Und ich blicke schnell verlegen weg, lenke meinen Blick überallhin, nur nicht auf ihn.

'Bleib ruhig, dann können wir Kian eifersüchtig machen und Nora beweisen, dass wir ein Paar sind', meint er zwinkernd und ich unterdrücke das komische Gefühl in meiner Brust.

'Stimmt, das ist eine gute Idee. Immerhin ist Nora meine beste Freundin und ich bin mir sicher, dass sie noch irgendwelche Zweifel an unserem Mateband hat', antworte ich jedoch und überspiele damit das ungewohnte Gefühl.

«Also, es ist zwar schön zu wissen, dass unser Boden so bequem ist, dass ihr darauf übernachten würdet, aber wollt ihr nicht mal aufstehen?», meldet sich überraschenderweise Nora zu Wort und Kian nickt im Hintergrund nur zustimmend mit dem Kopf.

«Oh, ja, genau, natürlich», stammle ich und ziehe mein eines Bein so hoch, dass mein Fuss auf dem Boden steht und ich mich mithilfe meiner Arme, die ich auch am Boden abstütze, aufraffe.
Damian dagegen sieht mir erstmal nur dabei zu, bevor er sich komplett aufsetzt und von dort aus dann auch wieder auf die Beine kommt.

«Komm schon Damian», strecke ich ihm meine Hand entgegen, doch er nimmt sie nicht an, «Ich wollte noch ein bisschen mit dir liegen bleiben», grummelt er und sieht ehrlich enttäuscht aus.

«Wir können später noch kuscheln, versprochen», meine ich also seufzend, mit der Hoffnung, dass er aufsteht.

«Du hast versprochen gesagt», flüstert er nur, sobald er wieder bei mir steht.

«Ja, und jetzt?», frage ich, da ich nicht ganz folge.

«Wir werden definitiv noch kuscheln, wenn nicht heute, dann irgendwann anders. Ich merk mir das», sein Verhalten ist ungewohnt kindisch, doch ich hinterfrage es nicht, da ich schlichtweg keine Energie dazu habe.

Kian POV

Still sehe ich zu, wie meine Mate und ihr Freund sich vom Boden aufrappeln. Natürlich weiss ich, dass ich eigentlich kein Recht darauf habe, mit Scarlet zusammen zu sein, doch es schmerzt trotzdem sie mit einem anderen zu sehen.

Das mit Nora war ein Unfall, eine typisch klingende Ausrede.

Ich war betrunken, weil ich schon eine Freundin hatte und sie aber mit mir Schluss gemacht hat, als sie am Tag ihres Geburtstags ihre Mate fand. Dementsprechend mit einem blutenden Herzen beschloss ich mich in der Moon Bar zu betrinken, an meinem Geburtstag. Als Nora zu mir kam, um mir Gesellschaft zu leisten, erkannte ich sofort den Mategeruch an ihr. Leider war mein ebenfalls alkoholisierter Wolf nicht zurechnungsfähig, obwohl wir nach aussen vollkommen nüchtern aussahen. Und so erklärte er Nora, dass sie seine Mate sei. Zu dieser Zeit kannte ich Nora schon seit zwei Monaten und war mir sicher, dass sie nicht meine Mate war, doch mein betrunkenes Ich vergass das und erklärte sie zu seiner Mate.

Am nächsten Tag wollte ich alles wieder geradebiegen. Doch Nora machte es mir mit ihrem Verhalten unmöglich, eine Lücke zu finden, in der ich ihr hätte klarmachen können, dass sie nicht meine Mate war. Und so schnitt sie mir jedes Mal das Wort ab, wenn ich anfangen wollte zu erklären. Immer mit den Worten, es sein in Ordnung, dass ich es ihr betrunken gesagt hätte und sie auch gleich markiert habe.

So stehe ich nun in diesem Schlamassel, mit einer Mate von einem anderen, die ich markiert habe. Und habe eine Mate, die sich einen Freund geangelt hat, um ihren Herzschlerz zu verdrängen, den ich verursacht habe.
Ich klinge wie ein Arschloch und das weiss ich auch, aber ich hoffe einen Weg zu finden, um den Willen der Mondgöttin zu erfüllen.

«Kian, Schatz?», berührt Nora meine Schulter und ein Kribbeln fährt durch meinen Körper, das Ergebnis der Markierung.

«Ja?», frage ich und sehe zu ihr runter, ich mag sie wirklich gern.

Doch die Tatsache, dass die Gefühle für den markierten Partner stärker werden, sobald man welche entwickelt, macht es für mich nicht leicht. Schliesslich war ich nach der Trennung unglaublich traurig und habe in Nora eine Vertrauensperson gefunden, in die ich mich auch verliebt habe.

«Hast du schon einen Anzug?», verwirrt schüttle ich den Kopf.

«Gut, dann gehen du und Darwin morgen einen für dich kaufen. Scarlet und ich machen uns einen schönen Tag, bis zum Ball», beschliesst die Rothaarige und fragend sehe ich zu dem Kindheitsfreund von Scarlet.
Wenigstens er, denn mit ihm kann ich normal reden, ohne um mein Leben bangen zu müssen.

«Warum kannst du eigentlich nicht mit zum Einkaufen kommen?», fragt dann plötzlich Darwin an den Freund von Scarlet gewandt.

«Ich arme Socke muss arbeiten», lacht dieser entschuldigend.

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Author's note:

Damian arbeitet?
Ist Kian jetzt etwas besser zu verstehen, oder ist er immer noch ein Idiot?

Vielen lieben Dank für die 900+ reads, ich freu mich jedes Mal, wenn ich sehe, wie die Zahl steigt. <3

*Beep* you Mate!Where stories live. Discover now