///Kapitel 30\\\

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Darwin POV

Ein dumpfes Geräusch ertönt in meiner Nähe. Ich ignoriere es. Vielleicht war es ein Vogel, der gegen die Scheibe geprallt ist.
Ein weiterer Aufprall dringt zu mir durch, noch einer und dann noch einer. Langsam nervt das abscheulich und so setzte ich mich schlaftrunken in meinem Bett auf.
Wieder ertönt ein Schlag und ich reisse das Fenster auf, die Lichter in meinem Zimmer lasse ich aus. Schliesslich habe ich keinen Grund sie einzuschalten, da ich nachher sowieso wieder schlafen gehe.
Mein Fenster steht also jetzt sperrangelweit offen und die kühle Nachtluft strömt in mein Zimmer. Sie ist schon etwas wärmer, als das letzte mal, als ich das gemacht habe. Ein eindeutiges Zeichen, dass es langsam aber sicher Sommer wird.

«Endlich machst du dein Fenster auf», kommt von unten eine Stimme, «Ich wollte mit den Steinen nicht dein Fenster zerstören, hättest du das Fenster also nicht aufgemacht, wäre es früher oder später kaputt gegangen.»

Weiss der Idiot nicht, dass wir kugelsicheres Glas als Scheiben haben?

«Komm schon, verzeih mir», fleht er und ich verdrehe nur die Augen, er kann mich schliesslich nicht richtig sehen, da ich mich nicht aus dem Fenster lehne.

«Irgendwie bringe ich uns wieder zusammen», erklärt er und mir reicht es langsam, «Ich weiss ja jetzt wo du wohnst. Nett von deinem Alpha, dich im Rudelhaus leben zu lassen», sein Grinsen ist aus seiner Stimme herauszuhören.

'Leute', kontaktiere ich einen Teil unserer nächtlichen Patrouille, 'Am Fenster von mir steht ein Eindringling, er belästigt eure zukünftige Alpha, es wäre von Nöten, dass ihr ihn entfernt.'

Sofort bekomme ich ein entferntes Heulen als Antwort, in der Ferne kann ich die Patrouille nur erahnen. Für mich heisst das, dass ich unseren ungebetenen Gast hier noch etwas beschäftigen muss.

«Hm», mache ich in einem hohen Ton, in der Hoffnung ihn täuschen zu können.

«Was denn, meine Liebe? Ich finde einen Weg, wie ich Nora von mir losbinde, versprochen. Vielleicht kann ich eine Hexe aufsuchen?», dieser Typ ist abscheulich.

Ich drehe meinen Kopf, von dem er nur einen Umriss erkennen sollte, demonstrativ zur Seite.

«Nein, wende dich nicht ab, ich flehe dich an. Ich biege das irgendwie richtig, aber verlass mich bitte nicht. Ich kann ohne dich nicht leben!»
Dann stirb.
Ist der Typ betrunken oder was?
Natürlich kann er ohne sie leben, er hat verdammt nochmal eine andere Wölfin markiert!

«Jetzt», meine Stimme ist leise wie eine Maus, doch das ist genau das, auf was die Deltas gewartet haben.
Sie schiessen aus allen Richtungen hervor und umzingeln den ungebetenen Gast. Dieser versucht sich zu wehren, doch gegen 8 Deltas kommt er nicht an und so wird er von ihnen gepackt und weggezerrt.
Schön, endlich Ruhe und ein Problem weniger.

Müde schliesse ich das Fenster, wende mich zu meiner Linken, wo mein Bett steht und lasse mich darauf fallen. Schlaf, das ist alles, was ich gerade will und brauche. Glücklicherweise brauche ich auch nicht lange und schon reise ich durch Träume und nächtliche Dunkelheit.

Am Morgen in der Früh werde ich mal wieder von meinem lieblichen Wecker geweckt. Zwar bin ich nicht jemand, der am Morgen schlecht gelaunt ist, doch so früh stehe ich trotzdem nicht gerne auf. Verschlafen fahre ich mir übers Gesicht, bevor ich aufstehe und mich unter die Dusche stelle, das Wasser auf mich herab prasseln lasse.

Scarlet POV

Mein Zimmer ist hell, die Sonne scheint schon herein und im Hintergrund höre ich das Plätschern der Dusche. Darwin ist also auch schon wach.
Ich bleibe liegen, geniesse die Stille vor dem Sturm.
Morgen ist zuerst das Mittagessen mit Nora und Kian, am Abend dann das Essen mit Jayson und Damian und meinen Eltern.
Das wird ein Spass! Achtung Ironie, nicht ausrutschen!
Hoffentlich benimmt sich Kian. Ich kann nicht riskieren, dass Nora die Wahrheit herausfindet und dann für den Rest ihres Lebens traurig ist.

«Scarlet?», steht Darwin in der Tür, «Komm schon, aufstehen», damit geht er wieder seinen eigenen Aufgaben nach.

Mühsam stemme ich mich hoch, meine Kraft schwindet immer noch.
Dafür muss ich unbedingt und schnellstmöglich eine Lösung finden.
Ich raffe mich auf und ziehe mir ein blaues T-Shirt und eine Shorts an. Anschliessend gehe ich erst auf wackeligen Beinen, mit der Zeit dann auch wieder stabil, die Treppe runter.

«Guten Morgen Schätzchen», begrüsst mich meine Mutter und reicht mir eine Scheibe Brot, die ich gleich in den Toaster stecke.
Im Handumdrehen verputze ich kurz darauf meinen mit Marmelade bestrichenen Toast und stehe mit geputzten Zähnen und meinem Rucksack in der Hand am Auto. Darwin kommt bald darauf auch aus der Haustür und hebt überrascht die Augenbrauen, als er mich am Auto stehen sieht.

«Ich bin nicht immer so langsam», beschwere ich mich, «Und jetzt kuck nicht so dumm, wir müssen los.»

Er schüttelt belustigt den Kopf, steigt jedoch ohne Widerrede ein und startet den Motor, «Das meinte ich eigentlich auch gar nicht», beginnt er dann zu erklären.

«Ich finde es nur nett von Damian, dass er nicht den eifersüchtigen Mate spielt.»

Es stimmt, was er sagt. Viele Mates sind dafür bekannt eifersüchtig oder unglaublich besitzergreifend zu sein. Kian zum Beispiel ist einer der Wölfe, die es auch mal übertreiben können mit der Besitzergreifung.
Meine Gedanken schweifen ab. Kreisen um den Gedanken, wie alles wäre, wenn Kian Nora nicht markiert hätte.
In meiner Trance merke ich nicht, wie Nora mich anruft, weder das erste Mal, noch die weiteren 5 Male. Ich bemerke es erst, als wir schon auf dem Parkplatz stehen und Darwin mir auf die Schulter tippt.

«Irgendwer ruft dich an», er deutet auf mein Handy, das in meinem Schoss summt und steigt dann aus, lässt mir meine Privatsphäre zum Telefonieren.

«Hallo?», nehme ich den Anruf entgegen.

«Bin ich froh, dass ich dich endlich erreiche. Ich wollte dir nur kurz mitteilen, dass ich die ersten zwei Stunden nicht kommen kann. Warum erklär ich dir später, ok?», sie wartet gar nicht erst eine Antwort von mir ab, sondern beendet das Telefonat direkt.
Warum konnte sie mir das nicht in einer Nachricht schreiben?

Draussen am Auto starrt Darwin in die Luft, «Nora kommt später», erkläre ich und bemerke einen undefinierbaren Ausdruck in den Augen meines Betas.

«Darwin?», frage ich streng, «Was hast du angestellt?»

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Author's note:

So...warum kommt Nora erst später?
Und was hat Darwin damit zu tun?

Danke für die 700+ reads!
Ist die Geschwindigkeit in der Geschichte/in den Kapiteln eigentlich gut so? Oder wäre es schneller besser?

*Beep* you Mate!Where stories live. Discover now