///Kapitel 28\\\

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Scarlet POV

«Sind die Rouges bei irgendeinem von euch aufgetaucht oder ähnliches? Ich werde Alpha Jayson vom White-Rudel noch später fragen», sehe ich hoffnungsvoll in die Runde, es wäre ein Problem weniger.

Bei uns sind sie nämlich nicht aufgetaucht und wir wissen nicht, ob sie einfach weitergezogen sind oder ob sie noch in unseren Territorien herumschleichen.
Einige Alphas schütteln die Köpfe, andere sprechen nacheinander ihre Gedanken aus.

«Bei uns wurden sie an der Grenze gesichtet, wirklich ins Innenband sind sie jedoch nicht gekommen», meint Alpha Tyler, ein Familienfreund von uns, und ich nicke dankend, bevor ich mich dem nächsten Alpha widme.

«Bei und wurden sie vor der Grenze gesichtet, ich glaube sogar sagen zu können, dass das dein Gebiet war, Tyler.»

Nachdenklich sieht dieser auf den Tisch, «Dann werde ich die Anzahl meiner Wachen an der Grenze nicht verkleinern, sondern ihnen sagen, sie sollen sich mehr verstecken. So haben die Rouges vielleicht mehr Mut und kommen zu uns, dann können wir überlegen, ob wir sie aufnehmen», informiert er uns über seine nächsten Schritte, bevor wir uns alle noch etwas über den Mateball unterhalten.

Die Zeit vergeht wie im Flug und die Dämmerung bricht an, erst jetzt bemerke ich, wie der Mond fast voll ist und höchst wahrscheinlich am Tag des Balles voll sein wird. Irgendwie freue ich mich auf den Ball, das Tanzen mag mir nicht unglaublich gut liegen, aber Spass macht es mir trotzdem sehr.

'Hey Car? Hier ist jemand, der dich sehen möchte', kommt es plötzlich von Darwin und ich wundere mich.

'Was? Wer denn?', frage ich, doch er will es mir nicht sagen, 'Alexander? Ist ein Rouge in unserem Gebiet?', wende ich mich daher an meinen Gamma.

'Nein, Scarlet, ich werde jedoch weiter Ausschau halten', kommt prompt die Antwort zurück.
Wer kann es dann sein?
Neugierig schleiche ich nach unten, nur um dort niemanden vorzufinden.

'Wo seid ihr?', fordere ich von meinem Beta, doch er antwortet nicht.

'Darwin!', schreie ich in den Mind-Link, 'Antworte mir!', nichts.

«Darwin!», rufe ich also laut durchs Haus, in der Hoffnung, dass er sich nur einen Scherz erlaubt und es ihm gut geht. Ich beschliesse seine Fährte aufzunehmen und ihn so zu finden, was ich schnell tue. Da steht er, heil und gesund, lächelt mich an und tritt zur Seite, um eine Autotür zu öffnen, heraus tritt Damian.

«Ach wie süss, vermisst du mich jetzt schon?», frage ich ironisch und sehe ihn provozierend an.

«Was meinst du? Du bist es doch, die mich zu dir gebeten hat und mir den Weg mit deinem betörenden Duft geleitet hast», meint er theatralisch und legt eine Hand auf seine Brust, genau über sein Herz.

«Wie kann es sein, dass du es nicht erkennst, es nicht siehst? Meine Liebe für dich steht in Flammen! Mein Herz brennt!», ruft er aus.

«So dramatisch, deine Liebe für mich muss ja jegliche Zellen deines Gehirnes verbrannt haben, wie auch immer das gehen soll. Sonst würdest du nicht nach dem Alphatreffen ankommen.»

Damian POV

Oha, da ist jemand sauer, dass ich sie nicht besuchen gekommen bin.
Böse funkelt sie mich an, doch sie hat sich unter Kontrolle und dadurch, dass ihr Wolf jetzt schwächer ist, verwandelt sie sich erst recht nicht.

«Darling, wie gern ich auch weiter mit dir streiten würde, bin ich in erster Linie nicht alleine hier», meine ich geradezu mit einem versöhnenden Ton in der Stimme.

Verwirrung breitet sich in ihrem Gesicht aus und ich trete zur Seite, um meinem Bruder aus dem Auto zu helfen. Als sie ihn erblickt wechselt ihr Blick von verwirrt zu fragend und ich erkläre es ihr.

«Er war vorhin nicht am Treffen und er wollte aber unbedingt deinen Eltern persönlich die Einladung überreichen.»

Mein Bruder ist stur, das war er schon immer und so steigt er wackelig aus dem Auto und geht langsam auf das Rudelhaus zu. Scarlet versteht nicht ganz, dennoch hilft sie ihm bereitwillig zu ihren Eltern zu kommen. Darwin sieht, wie auch ich, ihr nur hinterher, ehe er sich zu mir wendet.

«Sei bitte achtsam mit Scarlet», fängt er an und ich sehe ihn an, er hat meine komplette Aufmerksamkeit.

«Im Moment geht es ihr richtig schlecht, sie zeigt es nur nicht. Ja, bei der Mondgöttin, vielleicht weiss sie es nicht einmal richtig selbst. Aber ich möchte, dass du gut auf ihre Grenzen achtgibst, du bist später ausser mir der einzige, der sie so kennt, nicht als Alpha, sondern als eine junge Frau, ein Mädchen, das sowohl Träume, als auch Ängste hat», er meint seine Worte wirklich ernst, das merke ich an seinem Tonfall.
Warum er sich so um seine Alpha sorgt, dass er mir das so sagt, wundert mich schon, doch ich nehme mal an, dass er seine Gründe hat.

«Keine Sorge, ich will sie nur reizen», erkläre ich und lächle den Beta freundlich an, irgendwas spukt ihm im Kopf herum, doch fürs erste will er es nicht aussprechen.

Mit einer Kopfbewegung deute ich auf das Rudelhaus, das Haus in dem theoretischen genug Platz für das gesamte Rudel wäre, nur dass das Bolsom-Rudel sich dazu entschliesst, seine eigenen Häuser zu beziehen. Ich schlendere in Richtung Rudelhaus, zu meinem Bruder, der wahrscheinlich gerade Scarlets Eltern zum Abendessen am Freitag einlädt.
Darwin folgt mir still, hängt seinen eigenen Gedanken nach und ich tue es ihm gleich.

Jayson POV

Es ist anstrengend, zwar erklimmen wir nicht viele Treppen, doch es zerrt trotzdem an meinen Kräften, so schlapp habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt.
Wie Scarlet mich mit ihrem Zustand stützen kann, ist mir ein grosses Rätsel. Sie hat jedenfalls sehr viel Willensstärke und dafür bewundere ich sie. Mein Bruder hat Glück, dass ihm das Schicksal einen Ausweg gegeben hat und ich bin froh ihn an meiner Seite an der Spitze des Rudels zu haben.
Als ihre Luna vor einem Jahr gestorben ist, habe ich dem gesamten Rudel die Chance gegeben zu gehen und sich einem anderen Rudel anzuschliessen, doch sie alle blieben mit der Begründung, sie würden mich nicht allein in meinem Schmerz lassen. Seither unterstützt mich Damian mit den Rudelangelegenheiten wo es nur geht, da meine Kräfte immer mehr schwinden.

«Mach dir keinen Kopf, sie werden dich schon ernst nehmen», lächelt mich Scarlet aufmunternd von der Seite an und reisst mich aus meinen Gedanken.

Dankbar lächle ich zurück und gemeinsam gehen wir durch die grosse Tür, hinein zu ihren Eltern.

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Author's note:

Jayson scheint es ja nicht sonderlich gut zu gehen. Hoffentlich ist es nichts ernstes.  Vielleicht hat er Fieber oder so?
Vielen Dank für die 600+ reads! <3

*Beep* you Mate!Where stories live. Discover now