///Kapitel 56\\\

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Deven POV

«Damals an dem Abend, an den du dich nicht wirklich erinnern kannst, da waren Damian und ich auch nicht ganz nüchtern», fange ich langsam an, ich werde ihr Stück für Stück beibringen, was passiert ist.

«Wie angetrunken wart ihr?»

«Naja, wir hatten genug Alkohol im Blut, um Dinge nicht mehr zu durchdenken», die Antwort ist wage und erklärt trotzdem fürs Erste genug.

«Naja, jedenfalls weisst du davon, dass wir, also Selena und ich einander markiert haben und naja», ich blicke zu Scarlet und traue mich gar nicht, es auszusprechen.
Also forme ich die Worte mit meinem Mund, ohne sie dabei zu sagen. Der Gesichtsausdruck der Blondhaarigen wird ungläubig und dann aufgebracht.

«Du hast was?!», schreit sie und steht vom Bett auf, um im Zimmer auf und abzugehen.

«Nur zur Bestätigung, dass du mich richtig verstanden hast, kannst du es mir über unseren Mind-Link sagen?», meine Stimme ist beinahe ein Flüstern und sie wiederholt meinen Satz in meinem Kopf. Sie hat es also verstanden.

«Wart ihr von allen guten Geistern verlassen? Und warum sieht das dann so aus?», schreit sie mich dann wieder an und zeigt auf ihre Narbe.

«Ich schätze da du, als quasi Eigentümer der menschlichen Form von Selena und dir, nichts davon wusstest, hat das Mal seine Farbe nicht geändert. Jetzt allerdings schon», äussere ich meine Gedanken und weiche gerade so noch irgendeinem Gegenstand aus, der in meine Richtung geflogen kommt.

«Das macht es nicht besser!», schnauzt sie mich an, stampft auf das Badezimmer zu und schliesst die Tür hinter sich.
Ein richtiges Schloss hat die Tür zwar nicht und damit kann Scarlet sich nicht einschliessen, doch ich will ihr dennoch ihren Platz lassen und nicht einfach so ins Badezimmer stürmen. Also setze ich mich vor die Tür auf den Boden.

«Du brauchst dir keine Sorgen zu machen», versuche ich sie zu beschwichtigen. Die Betonung liegt auf 'versuche'.

«Ich bin nicht mal besorgt, ich weiss einfach noch nicht, wie ich mit dieser Information umgehen soll», gibt sie von sich und klingt dabei ehrlich.

«Ich übergebe jetzt Selena die Kontrolle, dann kann ich meine Gedanken in Ruhe ordnen», danach herrscht eine Weile Stille, bis sich die Tür öffnet und Selena zu mir runterblickt.

«Warum sitzt du auf dem Boden vor dem Badezimmer?»

«Scarlet brauchte ein bisschen Zeit für sich und hat sich dann am Anfang im Badezimmer verkrochen, also habe ich mich davor gesetzt», antworte ich wahrheitsgemäss.

«Sie wird wohl die nächsten paar Tage auch noch etwas Zeit brauchen», überlege ich laut und Selena nickt, das Wissen anerkennend.

«Na dann rede ich jetzt mit Damian, hoffentlich bleibt er einigermassen entspannt», es ist eine stumme Aufforderung an mich, Damian die Kontrolle über seinen Körper zu geben.

Selena POV

«Selena? Wo ist Scarlet?», fragt Damian, sobald er mir in die Augen geblickt und gemerkt hat, dass ich es bin.

Schon süss, wie sehr sie ihm fehlt und das nur bei einer Trennung von maximal 20 Minuten. Aber die beiden haben viel durchgemacht.
Er hat seinen Bruder, das einzige noch herzliche Familienmitglied, verloren und seine Eltern sind so kühl wie Eis. Sie hat ihn kurzzeitig verloren und wusste nicht, ob sie ihn wiedersehen würde.

«Scarlet ist momentan aufgewühlt und wird später deine emotionale Unterstützung brauchen.»

«Was? Warum? Was hat Deven gesagt?», verdächtigt er sofort seinen inneren Wolf.

«Nun, er hat ihr gesagt, dass er und ich...nun ja, sagen wir so. Deven und ich haben am Abend der Markierung beide etwas zu viel Alkohol im Blut gehabt und haben in diesem alkoholisierten Zustand die Markierung auch gleich vervollständigt», es ist mir peinlich, dass wir so von unseren Gefühlen mitgerissen wurden, aber rückgängig machen können wir es nicht mehr.

«Oh Mondgöttin! Wart ihr wenigstens so vernünftig und habt verhütet?», er klingt wie ein Vater, der sein 18-jähriges Kind und deren Freund oder Freundin gerade nach dem Geschlechtsverkehr in seinem Haus erwischt hat.

«Äh ja, ihr braucht keine kleinen Wolfswelpen zu erwarten», dagegen hätte ich nichts gehabt, doch Scarlet schon und das hier ist schliesslich auch ihr Körper.

«Alles klar, dann gib mal Scarlet die Kontrolle wieder, damit ich sie ein bisschen beruhigen kann», bei seinen Worten fährt er sich durch die wirren Haare und ich tue wie geheissen.

Damian POV

Selena schliesst ihre Augen und als sie die Augen wieder öffnet, steht Scarlet vor mir.
Erst sieht sie mich erschrocken an, dann erkennt sie, dass Deven nicht länger in unserer menschlichen Gestalt ist und erlaubt ihrem Wirrwarr an Gefühlen sich zu zeigen. Ihre Narbe am Hals, die die Markierung zeigt, hat sich von dem anfänglichen Hellrosa zu einem schönen Rostrot gefärbt. Vermutlich, weil nun beide Teile des markierten Körpers von der Vollendung wissen, bei mir wird es nicht anders sein.

«Komm her, Darling», flüstere ich sanft und sie läuft die kurze Distanz zu mir in meine ausgebreiteten Arme.

Sachte wiege ich uns vor und zurück, von einer Seite zur anderen, während Scarlet ihren Kopf in meiner Umarmung vergräbt und all den Emotionen freien Lauf lässt. Als der erst Kummer, oder wie auch immer man das nennt, verklungen ist, bewege ich uns in Richtung Bett und lege mich hinein. Stehen ist anstrengend und Scarlet ist anscheinend meiner Meinung, da sie sofort auf mich drauf krabbelt, sobald sie sieht, dass ich bequem liege.

«Alles ist gut, die beiden haben verhütet und du wirst nicht schwanger, sollte das ein Punkt bei dir sein», flüstere ich in die Ruhe hinein, da ich fürchte meine Stimme würde bei einem lauteren Ton brechen.

Sie schüttelt energisch den Kopf, «Es ist mir bloss unglaublich peinlich und es ist etwas frustrierend, dass ich bei diesem Schritt nicht mitentscheiden konnte», probiert sie ihre Gefühle zu erklären.

«Also peinlich braucht es dir ja eigentlich nur vor Deven zu sein und selbst da solltest du es als so normal wie möglich behandeln», bei meinen Worten lacht sie leise und nickt.

«Übrigens, wie hast du mich eigentlich bei Kian gefunden?», die Erinnerungen, die mit meine Frage aufkommen, verdränge ich, indem ich durch die langen Haare von Scarlet streiche.

«Ganz einfach, durch den Peilsender in deinem Armband», antwortet sie, als wäre es das normalste der Welt und umarmt mich etwas fester.

«Weisst du, ich habe auch ein kleines Ortungsgerät in deinem Armband installieren lassen», meine ich nach einer Weile, obwohl ich genau weiss, dass sie schon wegdöst.

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Author's note:

Zu aller erst! Ich kann es nicht fassen, dass diese Geschichte einfach über 2300 reads hat! 😱
Vielen vielen Dank, dass ihr alle meine Geschichte lest <3
Diese Geschichte neigt sich einem Ende und dafür, dass ich keinen Plot geschrieben habe, ist sie gar nicht so schlecht geworden.

Jedoch habe ich eine neue Idee und will diesmal einen richtigen Plot schreiben, damit ich die Geschichte besser schreiben kann. Die Geschichte wäre dann eine Fortsetzung von dieser, die jedoch unabhängig gelesen werden kann.
Was würdet ihr davon halten?

*Beep* you Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt