///Kapitel 52\\\

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Damian POV

Ein kleiner Schnitt. Nicht tief, dennoch da. Es ist ein kleiner Schnitt in die Freiheit.

Brian nickt mir zu, nimmt den Teller mit und verschwindet aus dem Raum. Ich kann es nicht fassen! Ausgerechnet Brian! Nach allem was passiert ist!
Insgeheim freue ich mich auf das nächste Wiedersehen, weil ich weiss, dass Brian mein Seil an den Händen weiter aufschneiden wird und ich damit immer näher an die Freiheit und damit auch Scarlet komme.

Scarlet POV

Seit dem Morgen sind wir jetzt auf der Reise. Jayson ist dabei und Darwin und Ethan auch. Es ist schwer den beiden Turteltauben zuzusehen, wie sie sanfte, liebevolle Bemerkungen einander gegenüber machen.

«Siehst du die kleine Erdbeere da drüben, Darwin?», fragt Ethan in meinem Rücken.

«Ja, die ist genauso süss wie du. Wolltest du das sagen?», antwortet mein Beta und die unermessliche Liebe ist aus seiner Stimme herauszuhören.

«Das ist zwar wahr, aber nicht das, was ich sagen wollte. Denn diese Erdbeere ist so rot, wie du geworden bist, als ich das erste Mal die Markierung angesprochen habe», sein Grinsen muss riesig sein und ich höre, wie Darwin ihn spielerisch haut. So wie ich meinen Beta kenne, wird der Schlag gegen die Brust gegangen sein.

Ich blende die beiden Turteltauben aus. Mein Fokus liegt auf unserer Reise. In drei Tagen sollen wir am Ort sein, an dem auch Damian ist. Hoffen wir, dass er in drei Tagen immer noch am selben Ort ist.

'Wo soll er denn sonst hin? Einmal kurz zum Nordpol spazieren?'

'Ja genau, Selena. Hundert Punkte für dich! Hast du nicht daran gedacht, dass der Entführer Damian vielleicht an einen anderen Ort schleppt?', meine innere Wölfin bleibt still.

Auch ich sage nichts mehr und so streben wir voran, ins Ungewisse. Wir laufen stetig weiter und halten an dem Glauben fest, schneller am Zielort zu sein, wenn wir die Nacht durchlaufen.
Tatsächlich kommen wir ein paar Stunden schneller voran und so beschliessen wir nur eine kurze Pause zum Schlafen zu machen. Somit sind wir nach 2 Tagen an unserem Ziel. Nur ist hier nichts. Es ist alles ebener Boden.

Damian POV

Brian hält mich auf dem Laufenden, was die Tage angeht. Inzwischen sind schon drei Tage, zumindest sagt das mein heimlicher Verbündeter. Wo wir sind, konnte ich bisher nicht herausfinden.
Die Tür öffnet sich, doch entgegen meiner Erwartungen kommt nicht Brian, sondern Kian in den Raum.

«Was? Bist du so überrascht? Also Essen gibt es noch nicht, die 6 Stunden sind noch nicht ganz um», während er das sagt, blickt er auf eine imaginäre Uhr an seinem Handgelenk.

«Ich werde jetzt ein bisschen mit dir spielen», er grinst, «Du bleibst ja so ruhig? Stimmt, du weisst es nicht. Wenn Mates sich markieren, dann spüren sie die Schmerzen des anderen, je näher sie sind, desto stärker», ich reisse meine Augen auf.
Scarlet ist da! Aber sie wird Schmerzen erleiden. Und je näher sie mir kommt, um mir zu Hilfe zu eilen, desto schlimmer wird es werden.

Kian grinst, er hat eine Reaktion von mir, mehr interessiert ihn nicht. Ein elektrischer Schock fährt durch mich, das Halsband ist die Quelle.
Die Seile sind noch nicht genug durchgeschnitten, Mist!
Ich rege mich nicht und warte ab. Vielleicht fragt er so eine komische Abschlussfrage wie: 'Irgendwelche letzten Worte?'

«Bereit für ein Herzchen an deinem Oberschenkel?», ich verstehe seine Frage nicht ganz, doch kurz darauf spüre ich es.
Es ist zwar kein Glüheisen oder Messer, dennoch ist es schmerzhaft.
Er tätowiert mir jetzt allen Ernstes ein scheiss Herz auf meinen Oberschenkel? So wie er das macht, ist das sein aller erstes Mal. Oh Mondgöttin!
Als er fast fertig ist, kommt Brian ins Zimmer.

«Äh, Boss! Wir haben ein Problem!», schreit er und wirft einen Blick zu mir, bei dem ich am liebsten auflachen würde. Denn wenn sein Blick sprechen könnte, würde er fluchen was das Zeug hält.

«Was?», fragt Kian und macht mit seinem Herz weiter.

«Es sind Leute hier auf unserem Grundstück und ich wollte fragen, ob ich sie verscheuchen soll?», er klingt hoffnungsvoll und ich weiss genau wieso.
Kian brummt nur und fängt zu meinem Entsetzen an, das krakelige Herz auszufüllen.
Sofort stürmt Brian aus dem Raum.

'Go Brian! Bring uns hier raus!', feuert Deven ihn an und ich konzentriere mich unterdessen darauf, nicht gleich loszuschreien.

Scarlet POV

Die Schmerzen sind grauenvoll, doch ich atme tief durch. Wer auch immer Damian entführt hat, nutzt die Markierung gegen mich.
Aber wie sollen wir ihn finden? Hier ist nichts?
Auf einmal sehe ich, wie jemand hektisch auf uns zugerannt kommt.

«Ich bin ein Verbündeter von Kian. Er hat Damian und je näher du, Scarlet, ihm kommst, desto schlimmer werden die Schmerzen», das 'Verbündeter' spricht er ironisch aus.

Jayson, Ethan und Darwin sehen mich besorgt und überrascht an, «Du hast Schmerzen?», ich nicke nur.

«Wie können wir ihn da rausholen?»

«Folgt mir. Scarlet, wir tun so, als wärst du die einzige hier und als hätte ich dich gefangen», er sieht mich an und ich gebe einen zustimmenden Laut von mir.

«Der Rest von euch, ihr folgt mir unauffällig. Nett eure Bekanntschaften zu machen übrigens», grinst er am Schluss.
Ganz toller Zeitpunkt, Brian. Perfekt. Achtung Ironie!

Ehe ich mich versehe, werde ich von dem braunhaarigen Wolf vorne hergeführt und wir kommen bei einem Zimmer an. Inzwischen sind die Schmerzen in meinem rechten Bein deutlich zu spüren, mein Beta, sein Mate und Jayson haben ihren Geruch verdeckt, sodass man sie nicht riechen kann.

«Wen haben wir denn da?»
Fällt den doofen Leuten in Filmen und Büchern nie etwas besseres ein? Im echten Leben so wie es aussieht wohl auch nicht.

«Ganz offensichtlich mich», verdrehe ich die Augen, «Nee, weist du, ich bin der Osterhase.»

Er lacht auf. Wenigstens amüsiere ich ihn. Damian auf dem Stuhl vor ihm sieht mich geschockt und mit einer Mischung aus Besorgnis und Angst an. Aufmunternd zwinkere ich ihm zu und er versteht.

«Bist du hier, um deinen Mate zu retten? Dabei ist er nicht mal dein Mate», lacht er und ich knurre auf.

«Naja, er ist ein besserer Mate, als du es jemals warst! Du bist nur ein machthungriger Köter! Ja, ich habe dich gerade einen Köter genannt!», schreie ich.

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Author's note:

Hoffen wir, dass alles gut ausgeht...

*Beep* you Mate!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt