///Kapitel 20\\\

771 42 3
                                    

Darwin POV

Es ist laut, die Musik ist bis nach draussen hörbar und sogar spürbar. Wir stehen in einem leichten Stau, der durch die überfüllten Parkplätze zustande gekommen ist. Jetzt suchen alle einen Parkplatz und sobald einer leer wird, ist er gute 30 Sekunden später wieder besetzt. Ich atme hörbar genervt aus, alles was ich jetzt noch will, ist einen Parkplatz zu bekommen und dann für den Rest des Abends an der Bar zu kleben.
Ich will doch nur mein betrunkenes Ich aktivieren, vielleicht fällt dem noch eine Idee ein, wie wir den Mate von Nora finden.
Und tatsächlich erhören mich das Universum und die Mondgöttin, zumindest was den Wunsch nach einem Parkplatz betrifft. Somit bin ich wenig später dabei, rückwärts zu fahren, um in die kleine Lücke zwischen zwei Autos zu gelangen. Natürlich will ich dabei mein eigenes Auto heil und schön da rein kriegen, was ich nach guten 10 Minuten Zirkeln auch schaffe.

Alexander steigt zum Gehweg hin aus, während ich noch kurz warte, bis die Autos vorbeigefahren sind und dann auch aussteige. Wir sind zwar nicht meilenweit entfernt von der Bar, aber dennoch laufen wir ein kleines Stück, bis wir dort ankommen. Vor dem Eintritt zeigen wir unseren Ausweis und zeigen recht diskret unsere Fangzähne, der Beweis, dass wir Werwölfe sind. Die beiden Türsteher geben uns ein Zeichen weiter zu gehen und wir wenden uns zwei Angestellten zu. Von diesen bekommen wir ein Armband aus Papier und die Aufforderung unsere Jacken abzugeben. Dies tuen wir auch gerne, wer will denn schon seine Jacke die ganze Zeit mit sich rumschleppen? Genau, niemand.

Sobald wir in den ersten grossen Raum kommen, teilen sich unsere Wege, denn während mein Bruder auf die Tanzfläche geht und sich die Seele aus dem Leib tanzt, steuere ich zielsicher auf die Bar mit den alkoholischen Getränken zu. Bald darauf sitze ich also auf einem sehr bequemen Barhocker und warte auf mein Glas voll mit Alkohol.
Jaja, Alkohol ist Gift und so, aber ich betrinke mich hier nur, weil ich den Ratschlag von mir selber im betrunkenen Zustand hören will. Meine Hoffnung ist nach wie vor, dass mir da eine Lösung für das Mateproblem einfällt.

«Sie werden schon bedient?», fragt einer der Barkeeper und ich nicke nur knapp als Antwort, worauf er mich nicht weiter stört und einen andere Kunden bedient.

Kurz darauf wird vor meiner Nase auch schon ein Glas abgestellt und ich hebe den Kopf von der Bartheke, damit ich meinen Drink trinken kann. Nur nebenbei bemerke ich, dass sich jemand neben mir auf einem Hocker niederlässt und schenke der betreffenden Person auch keine weitere Beachtung. Ich habe wichtigeres, um das ich mich kümmern muss und zwar das Problem von meiner Alpha.
Ich setze mein Glas an und nehme einen grossen Schluck, der Geschmack und das dazugehörige Gefühl sind köstlich.
Egal, was das Problem ist, Alkohol ist nie die Lösung, aber er kann helfen die Lösung zu finden.
Mit diesem Motto im Kopf probiere ich von jedem einzelnen alkoholischen Getränk ein Glas und bin damit sehr schnell nicht mehr zurechnungsfähig, andere könnten dazu auch betrunken sagen. Glaube ich zumindest.

«Sieh einer an, wer sich hier betrunken noch ein Glas bestellt», kommt plötzlich eine Stimme zu mir durch und ich wende meinen Kopf in die Richtung, von der ich die Stimme glaube.

Kritisch sehe ich den Mensch zu meiner Rechten an und durchsuche mein Gedächtnis nach dem Gesicht, in das ich mit verwirrtem Blick sehe. Zu meinem Pech sind meine Erinnerungen verschwommen und so könnte ich nicht einmal meinen Erzfeind erkennen, wenn er vor mir stehen würde. Da ich also keinen blassen Schimmer habe, wer er ist, macht sich ein Schweigen zwischen uns breit.

«Du erkennst mich also wirklich nicht?», fragt er und zieht dabei seine Augenbrauen in die Höhe.
Ich schüttle den Kopf und greife nach dem Glas, das der Barkeeper kurz davor vor mir abgestellt hat.

Ein strahlendes Lächeln umspielt seinen Mund und er setzt sich neben mich, bestellt sich auch noch ein Glas Whisky und sieht mich dabei die ganze Zeit an, dass es nervt.

«Warum betrunken wir uns denn, mein guter alter Freund?», fragt er mich und obwohl ich nicht einmal weiss, ob er mein Freund ist, antworte ich ihm.

«Ach, es ist meine Alpha», beginne ich jammernd zu erzählen, «Bei ihr läuft momentan alles schief und sie muss unter jeden Umständen den Mate von jemandem finden», ironisch lache ich auf und werfe einen Blick in mein Glas, von dem ich auch gleich einen Schluck nehme.

«Und du? Warum betrinkst du dich? Was für Probleme plagen deine zähe Wolfsseele?», sehe ich ihn auffordernd an.

«Ach, bei mir ist es so, dass meine Mate mich ohne es zu wissen abgelehnt hat», er lacht bitter auf und der Schmerz und die Trauer sind unüberhörbar.

Mitfühlend klopfe ich ihm auf die Schulter und bestelle mir noch ein Glas, «Das waren aber bisher schon reichlich viele Gläser», meint der Angestellte hinter der Bar und räuspert sich bei meinem finsteren Blick.

«Sir», fügt er noch leise hinzu, dann lässt er mich in Frieden.

«Willst du mir erzählen, wie sie so ist und wie sie heisst? Im Gegenzug erzähle ich dir auch mehr über meine Alpha», biete ich ihm meine seelische Unterstützung an und er nickt bereitwillig.

«Sie ist wirklich sehr nett, ich habe vielleicht einmal mit ihr geredet und dann hat ein anderer sie markiert. Ich wäre mit ihr etwas weggezogen, hätte ein kleines bescheidenes Eheleben mit ihr geführt und auch sonst ein ruhiges Leben», er seufzt und trinkt sein Glas aus, bevor er weiterredet, er will damit Kraft tanken.

«Aber der Volltrottel hat sie markiert und damit die Chance, dass sie mich als Mate erkennt sehr klein gemacht.»

Er lässt den Kopf hängen und sieht mich an, «Na? Erzähl du», fordert er mich auf.

«Also, sie hat ihren Mate gefunden und hat aber dann rausgefunden, dass ihre beste Freundin von dem Typ markiert wurde, weil er den Geruch meiner Alpha an der besten Freundin von ihr gerochen hat. Ich meine, es ist doch klar, dass Freunde zu einem gewissen Grad nacheinander riechen!», dass ich zum Schluss hin schreie merke ich nicht.

«Klingt sehr ähnlich wie bei mir, meine Mate heisst übrigens Nora.»

«Hah, meine Alpha ist die beste Freundin von der und sucht jetzt deren Mate, warum genau weiss ich nicht mehr.»

«Scarlet sucht mich? Also den echten Mate von Nora?», fragt er verblüfft und ich nicke.

«Das tut sie und wenn wir schon dabei sind, sagst du mir mal, wer du bist?», frage ich nichts Grosses erwartend.

«Damian, ich bin Damian.»

Scarlet wird ausrasten.

&$!#%&$!#%&$!#%&$!#%&$!#%

Author's note:

Das Kapitel ist länger geworden als ich dachte...

*Beep* you Mate!Where stories live. Discover now